Ich beobachte die Sony-A7er schon längere Zeit. Eine leichtere Vollformatkamera, an der man problemlos jedwede ältere Linse adaptieren kann, hätte schon ihren Charme.
Aber zur Zeit gibt es noch ein ganz klares KO-Kriterium, weswegen Sony A7 (noch) nicht in Frage kommt, und das ist die Objektivauswahl.
Die meisten für mich wichtigen oder interessanten Objektive gibt es noch nicht oder sie sind weitaus teurer. Dies betrifft:
24/1,4 (oder günstiges 24/2,8)
50/1,4
85/1,4 (oder günstiges 85/1,8)
Macro >100mm
70-200/2,8
Mit diesen oder ähnlichen Objektiven mache ich an Nikon über 90% meiner Aufnahmen.
Was es halt an Sony gibt:
- Batis 25/2: So teuer wie die 24/1,4 von Nikon oder Sigma, welche auch sehr gut sind oder weitaus teurer als ein 24/2,8.
- Zeiss 55/1,8: Fünfmal so teuer wie das Nikon 50/1,8 und immer noch doppelt so teuer wie das 50/1,4.
- Batis 85/1,8: Dreimal so teuer wie das Nikon 85/1,8
- 90/2,8 macro: Dreimal so teuer wie die sehr guten Makros von Sigma uns Tamron.
Man könnte jetzt einwenden, dass die Sony/Zeiss-Objektive besser seien. Diese Qualitätsunterschiede sind bei den bei mir üblichen Ausgabegrößen aber unerheblich. Die geringere Lichtstärke (=> geringere Freistellung, unruhigeres Bokeh) und den höheren Preis merke ich aber deutlich.
Aber im Anbetracht dessen, das die "grossen" Fremdhersteller noch nicht ins System eingestiegen sind und es wirklich noch verdammt jung ist, kann man nicht behaupten man könnte hier nicht fündig werden. Besonders wenn man die Adaptierfähigkeit mit einschließt. Und da anscheinend bis Frühjahr 2016 noch 5 weitere Objektive folgen, sollten dort auch viele weitere Kritiker glücklich werden.
Zur Zeit werde ich bei Sony noch nicht fündig, bei Nikon (und Canon wenn ich eine hätte) hingegen schon. Daher ist das mit der geringen Objektivauswahl für mich kein Vorurteil, sondern ein klarer Nachteil. Und was sich in Zukunft tut, ist nebensächlich, ich mache meine Bewertung ja heute, zumal nicht sicher ist, dass sich die Objektivpalette so entwickeln wird wie von mir gewünscht.