Im Weitwinkelbereich waren die Unterschiede zwischen meinem 18-70 und dem 18-200 vernachlässigbar. Im Telebereich waren aber die Bilder des 18-200 von denen meines Sigma 70-200 sehr leicht zu unterscheiden. Das Nikon war bei Offenblende schon spürbar weich, das Sigma bei 5,6 sehr scharf und kontrastreich. Dazu kommt die Wiedergabe des Hintergrunds mit zu Unschärfekringeln entstellten Lichtreflexen bei Nikon, während das Sigma den Hintergrund angenehm glättet.Wenn ich mir die Auflösungsunterschiede auf Photozone anschaue liegen die gleich auf.
Auflösung ist eben nicht alles.
Es ist ja nicht so dass es uninteressant wäre, was man selbst unter suboptimalen Bedingungen aus einem Objektiv herausbekommt. Ein Beispiel: Auch wenn ich der Ansicht bin, dass 500 mm grundsätzlich ein gutes Dreibein erfordern, kann/möchte ich nicht immer eins dabei haben. Deshalb habe ich gestern das 150-500, das 4/300 und das Oly 70-300 auf einem Einbein verglichen, mit einem für mich recht überraschenden Ergebnis. Ich würde nun aber nicht auf die Idee kommen, ein so gewonnenes Ergebnis hier vorzustellen, denn übertragbar ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit eben nicht und es gilt auch für mich eben nur für ganz spezielle Bedingungen.Wenn man Objektive ohne Stativ "testet" läßt sich letztlich keine Trennung zwischen Objektivleistung und Technik der Fotografens machen. Damit nur ein Vergleichbarkeit des Gesamtpakets möglich aber nicht mehr die Objektivleistung. Kurz: Objektive können sich in den Händen unterschiedlicher Fotografen unterschiedlich verhalten. Daher lassen solche stativlosen Vergleiche eben leider nur bedingt Rückschlüsse auf die Objektivqualität im Alltag bei anderen zu.
Grüße
Andreas