Was ist eine "Sensorformat-Einigung"? Und wozu ist die gut? Mir würde es ja schon völlig reichen, wenn nicht pausenlos einfachste geometrische Zusammenhänge infragegestellt würden. Wenn Begriffe wie grad aktuell "äquivalent" korrekt benutzt und verstanden würden. Wenn sich die Leute von der verbohrten Pixeldenkerei lösen würden (hier in der besonders absurden Form "ich muss den Sensor ausreizen"). Haben die zuhause keinen CD-Spieler? Der kann Denkanstöße in Richtung "oversampling" geben, wenn man minimal abstrahieren und über den Tellerrand gucken kann. Aber es ist alles zwecklos, lieber wird der selbe Schmonzes zum millionsten Mal wiedergekäut. Jetzt fehlt bloß wieder einer, der aus der Preisliste vorliest.
Gruß, Matthias
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Wenn sich die Leute von der verbohrten Pixeldenkerei lösen würden (hier in der besonders absurden Form "ich muss den Sensor ausreizen")."
Ich nehme den Ball gerne auf, hier an Hand eines praktischen Beispiels:
[ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]2611713[/ATTACH_ERROR]
Für mich zählt da jedes Pixel.
Ausschnitt aus dem Workflow der digitalen Rekonstruktion eines verzogenen
und schlampig gezeichneten Planes eines kleinen Palais des 18 JH außerhalb
der Stadtmauern, jedoch innerhalb des Linienwalls von Wien.
Endziel ist eine 3D-Rekonstruktion unter Verwendung der auf uns überkomme-
nen historischen Glasplattenaufnahmen des August Stauda, eines Stadtbild-
fotografen von Wien, der die verschwindenden architektonischen Kostbarkeiten
der Stadt als Chronist dokumentiert hat. Ich verwende einen Teil meiner freien
Zeit der Aufarbeitung der Aufnahmen sowie der historischen Pläne, so weit
diese erhalten sind an einem konkreten Beispiel.
Es wird im historischen Maßsystem Klafter, Fuß & Zoll ( - ° - ' - " - ) gearbei-
tet. Es werden dabei pixelgenau ausgemessenen und skalierten historischen
Plandokumente in einen CAD-Plan übergeführt um dann später 3D entwickelt
zu werden. Fernziel wäre das Kacheln der 3D-Modelle mittels der historischen
Aufnahmen sowie die Weiterentwicklung.
Das Problem ist einerseits in diesem Fall die schlampige Zeichnung versus
der mathematischen Präzision einer CAD-Rekonstruktion sowie das Einhalten
der bauteschnischen Standards und der ausführungsmäßigen Gepflogenheiten
der lokalen Bautradition des auslaufenden Barock.
Der Ausschnitt zeigt den Maßstab und zwar 1° (Klafter) zu 6' (Fuß), wobei der
Fuß ganz links noch in 4 Schritte zu je 3" (Zoll) unterteilt wurde.
Die Rekonstruktion wird hier nachgeliefert
[ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]2611792[/ATTACH_ERROR]
Grundriss 1. Stockwerk
Fazit:
Es gibt durchaus Gebiete wo die pixelgenaue Aufnahme Grundlage ist und wo
aus verschiedenen Gründen scannen nicht geht (ohne jetzt da im Detail darauf
näher einzugehen) und Fotografien die einzige Grundlage sind.
Bloß weil man aus dem Bereich der eigenen Anwendungen schöpft bzw. den
Horizont darauf fokussiert, bzw. beschränkt hat und dann der Ansicht ist, daß
die anderen verbohrt seien, so ist es definitiv nicht.
Für den TO, es stellt sich die primäre Frage, in welche Bereiche möchte ich mit
der Verwendung der Aufnahmen vordringen. Handelt es sich bloß um bildmäßi-
ge Aufnahmen oder sollen die auch noch andere Zwecke erfüllen (können)?
Das Thema wird dann für die Wahl der Kamera(s) sowie der Objektive aus-
schlaggebend sein.
Am gezeigten Beispiel, die Möglichkeiten der digitalen Fotografie sind nahe-
zu endlos und vielfältigst. Die Limits sind die eigenen Performance sowie
dann das was Kameras samt Optiken herzugeben vermögen.
Mir ist klar, dass das was ich hier gezeigt habe für den Normalverbraucher so
etwas wie schon grenzwertig ist und Leute außerhalb der Sphäre nicht mal auf
die Idee kommen (können) solche Dinge auch mit ganz normalen mit Kameras
aufführen zu können.
Es geht darum, dass die Digitalfotografie samt EDV Möglichkeiten eröffnet, die
vor einigen Jahrzehnten für die Allgemeinheit so gut wie unmöglich und nur für
Spezialisten verfügbar waren. Es gilt aber auch für die normale Fotografie die
Grenzen des Machbaren immer weiter hinauszuschieben. Darin liegt das Poten-
zial und die Chancen und Möglichkeiten der Digitalfotografie.
abacus