Ich habe heute schon den Parallel-Thread bei DFN gelesen und dort darauf hingewiesen, dass KB-VF für Pentax nach jetzigen Stand (und auch in den nächsten 2-3 Jahren) muMn wirtschaftlicher Selbstmord wäre.
1. Der Markt ist eng und schon besetzt. Die Entwicklungskosten und die - derzeitigen - Kosten eines Sensors könnten nicht eingespielt werden.
2. Ich zitiere:
wenn Pentax eine KB baut ....
... würden sie die Fans zerreissen, weil sie keine Objektive liefern könnten

... und wer s nicht glaubt, der denke zurück an die istD/Ds zeiten, als die alten Objektive ausliefen (auch, weil sie an DSLRs nicht so der Hammer waren

) und nur 3-4 Objektive der einfachen Art neu zu bekommen waren.
"Die neue Pentax LXD .... kaufen sie im Set mit 50 und 100mm Makro" (leider hamma sonst nix, aber in den nächsten 3 jahren werden wir noch mindestens 4 Objektive nachliefern)
Die Entwicklungskosten für die Optiken würden die Gewinne weiter schmälern.
3. Pentax würde sich eine eigene Konkurrenz zu der 645D aufbauen, einTeil der Gewinne bei KB-VF würde zu Lasten der Gewinne bei MF-VF gehen. Und gleichzeitig würden auch Gewinne im APS-C-Bereich abgezogen, denn entgegen der stillschweigend vorausgesetzten Wanderung von CaNiSo-Usern zu Pentax bei der Präsentation einer KB-VF-Cam sage ich lediglich eine Verschiebung der Pentax-Käufer von einem Segment in ein anderes voraus, ohne dass auch nur 0,1% Marktanteil am Gesamtkuchen erobert werden.
Unterm Strich bliebe kein Vorteil für Pentax, nur zusätzlicher Stress mit den Kunden, da jede Sparte als erste umfangreich bedient werden möchte (s. vorstehende Diskussion). Aus diesem Grunde ist in meinen Augen auch die Entscheidung dem Bau einer digitalen Mittelformatkamera den Vorzug vor dem Einstieg in das KB-VF-Segment zu geben vollkommen korrekt. MF-VF und APS-C sind keine direkten Konkurrenten, hier werden unterschiedliche Käufergruppen angesprochen.
Nun wird ja auch immer das Argument gebracht,
Fehlt nur noch, dass die alte Todschlagkeule 645d rausgeholt wird ... Die übrigens das 4fache eines modernen KB-DSLR Bodys kostet.
das ich als ebenso sinnvoll erachte, wie den Vergleich einer Kompakt- mit einer APS-C-Kamera:
Eine Kleinbildkamera von Pentax würden für mich nur richtig Sinn machen wenn sie wie die D3x ausgelegt ist, APS-C Objektive automatisch erkannt werden und auf APS-C auch sofort umgeschaltet wird, es sollten aber noch mindestens 12 MP besser 14MP für das APS-C Format übrig bleiben. So ein Klumpen kostet bei Nikon schon über 6000,- Euro, bei Pentax würde so eine Kamera vermutlich 8000,- Euro kosten und würde bei den Händlern liegen bis sie sich von selber auflösen würde.
Das ist in etwa das, was mir ein Repräsentant von Pentax erzählt hat, als die 645D in Japan auf den Markt kam. Danach gab es Kaufinteressenten, die ursprünglich eine der hochwertigen KB-VF-Cams im Auge hatten, aber bereit waren etwas mehr Geld auf den Tisch zu legen, um bei MF-VF einzusteigen.
Ich finde es äußerst unlauter, dass in den Forendiskussionen immer die Preise der oberen APS-C-Cams mit den Einsteigermodellen der KB-VF verglichen werden. Vergleich man nämlich die Einsteiger-Segmente miteinander, kostet eine KB-VF immer noch das 3-5-fache der APS-C-Linie. Wenn ich schon von einer K-7 auf KB-VF aufsteigen will, dann sollte gefälligst nicht nur der Sensor mehr können. Das ist in etwa so als würde der Nachfolger der K-7 vorgestellt und hätte als einziges zusätzlcihes feature einen größeren Monitor. Das ist doch kein Aufstieg.
Nun noch ein paar Worte zu dem Aneinander-Vorbei-Reden der verschiedenen Duellanten ... ähh ich meine natürlich Diskutanten. Wer überwiegend im Normal- und Telebereich arbeitet, dem geht natürlich das Argument, UWW sei an KB-VF wesentlich besser realisierbar, am A**** vorbei. Mein weitwinkligstes Objektiv ist das Kit und da stoße ich selten an die unterste BW, 20-21 mm reichen mir vollkommen (das DA 12-24mm hätte Pentax auch auf den fünffachen Preis hoch setzen können, es hätte mich nicht interessiert). Dafür kann ich mit der Aussage viel mehr anfangen:
Was die Teles gegenüber KB aber wieder einsparen.
Genauso sehe zwei Lager bei der folgenden Argumentation:
Niemand verhindert, dass ich aus einem Bild den Crop-Anteil selbst zuschneide. Andersherum geht es allerdings nicht. Die Ränder, die nicht da sind sind nicht da.
Hier wird schlicht vorausgesetzt, dass jeder seine Fotos später nachbearbeitet/nachbearbeiten will.
Wer Fotos ooc haben möchte wird - nicht in dem zitierten Post, aber leider oft genug - schlicht in die Ecke der verblödeten Ewiggestrigen gestellt, die immer noch nicht kapiert haben, dass heute Computer denken, Autos chauffieren oder eben Fotos machen und der Mensch dabei nur störendes Beiwerk ist.
Mich hat hier im Forum vor einiger Zeit ein Nutzer beschimpft, dass ich meiner Kamera nicht würdig sei, weil ich keine RAW-Aufnahmen mache und keine EBV verwende. Ich solle auf eine Knipse umsteigen.
Eine Differenzierung zwischen Usern, die beim Fotografieren die technische Herausforderung im Vordergrund sehen, und denen, die den Moment des Fotografierens als eigentlichen (kreativen) Akt mit einem optischen Gerät sehen, erfolgt hier leider oftmals nicht. Die Argumentationsweise der "Gegen"seite ist übrigens auch nicht besser, zum Glück konnte ich wenigstens in diesem Thread keine entsprechende Entgleisung finden, die ich hier zitieren könnte.
Hier habe ich noch eine weitere interessante Aussage gefunden:
Es wird dabei wirklich alles freigestellt, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist (.. die wohl auch im Bokeh sanft in die neue fotografische Glückseligkeit verschwimmen würden.. ). Wirklich alles. Postkästen, Waldwege...... Ich wette, da sind Motive bei, da würde kein Hahn nach krähen wenn nicht diese gewaltsame Freistellerei wäre.... die ja durchaus ein legitimes Mittel ist, aber mir schon vorkommt als würde sie langsam zum Selbstzweck werden.
Das sehe ich ähnlich. Auch das ist für mich der Ausdruck der Diskrepanz zwischen Fotografen, die das technisch mögliche erreichen möchten, und denen, die ein Bild erstellen wollen, bei dem eine Aussage im Vordergrund steht. Beides hat seine Berechtigung und sollte resprektiert werden.
Zum Schluss noch ein Zitat:
Weiter vorher hatte einer eine Berechnung gebracht die klar ausgesagt hatte dass ein APS-C Body der 600 $ wert ist mit einem KB-Format in etwa auf die magische Grenze von 1000 $ kommt.
Sobald diese Grenze von einem Hersteller angeganen wird beginnt erst der Hype auf das KB-Format. Bis dahin bleibt es eine Nische.
Die Frage ist für mich: Wo steht Pentax wenn Nikon/Canon den ersten 1000$ KB Body bringt?
Ich glaube, in dem Fall wird auch Pentax nahtlos auf KB-VF umsatteln. Aber dann ist es auch kein wirtschaftlicher Selbstmord mehr.
Fazit für mich ist jedenfalls, dass APS-C und KB-VF derzeit nicht friedlich koexistieren können.