Coyote Butte South (CBS)
Wir hatten uns schon lange vorab Permits für die CBS gesichert. Unser tollkühner Plan sah vor, tags zuvor zu White Pocket zu fahren, dort zu übernachten und frühs locker zurück zur CBS zu fahren. Soweit die Theorie. Die Ranger hatten uns jedenfalls schon gewarnt, dass der Sand zu White Pocket
extrem tief sei und wir unbedingt einen Spaten mitnehmen müssten. Ansonsten laute die Devise: "Egal was ist, niemals anhalten!".
Die ersten Meilen auf der ungeteerten House Rock Valley Road waren kein Problem. Ab dem Abzweig zur Poverty Flat Ranch wurde es dann schon anspruchsvoller. Sandige Passagen - teils recht tief - wechselten sich mit fiesen Felsplatten ab. Das war alles noch kein Problem, nur ziemlich nervtötend. Ab dem Abzweig zu White Pocket begann dann der Horrortrip meines Lebens. Sand so tief wie in der Sahara. Ständig Vollgas, um nicht stecken zu bleiben. Das Ziel schon vor Augen war es dann aus und vorbei. Der Wagen steckte an einem Berg im Sand fest. Matten untergelegt, die Spur mit Gestrüpp ausgelegt. Es hatte alles keinen Sinn, durch diesen Sand war mit unserem Tahoe kein Durchkommen. Also der Versuch, umzukehren. Auch hier hat sich der Wagen festgefahren. Da standen wir nun also, mitten in der Wüste, weit und breit kein Mensch und Hilfe würde möglicherweise erst in ein paar Tagen kommen. Zum Glück hatten wir 60 Liter Wasser an Bord. Nach einigen Anstrengungen haben wir es aber doch geschafft, den Wagen zu befreien und zu wenden. Nun mussten wir nur noch das gesamte Horrorstück wieder zurück. Mit Ach und Krach haben wir auch das geschafft. Außer einer zerdepperten Stoßstange und einigen Kratzern im Lack (auf Bäume an der Strecke kann keine Rücksicht genommen werden) kamen wir und unser Gefährt unbeschadet spät am Abend wieder in der Zivilisation an.
Die für den kommenden Tag geplante CBS - die in unmittelbarer Nachbarschaft von White Pocket liegt - wollten wir nach diesem Trip schlicht unter den Tisch fallen lassen. Wir waren mit unseren Nerven am Ende. Ein netter Landsmann, den wir noch getroffen hatten, machte uns die CBS dann aber doch schmackhaft und so haben wir am nächsten Tag einen Großteil der Strecke erneut zurückgelegt - nur das schlimme letzte Stück fiel zum Glück weg. Dennoch war auch der Weg zur CBS nicht ohne. Aber es hat sich allemal gelohnt. Wie üblich haben wir keinen Menschen getroffen. Bei diesen Wegen auch kein Wunder. Man muss schon masochistisch veranlagt sein, um das freiwillig auf sich zu nehmen.