gucky schrieb:
Wenn man dieses und andere Foren so betrachtet, hat man den Eindruck, ich glaube mich nicht zu täuschen, daß es gerade die heutigen Hobbyfotografen sind, die einen großen Batzen Geld in ihr Hobby investieren.
Der Trend geht eindeutig auf das höhere Preisniveau, zumindest beobachte ich das bei uns Canoniere.
Sehr viele haben sich eine 1D oder 1D M II zugelegt (viele im Semiprof.). Es scheint auch der Trend dahinzugehen, das es scheinbar zum guten Ton gehört, mindestens ein L im Sortiment zu haben egal ob mit IS oder ohne.
Ich finde das prima, zeigt es doch die Ernsthaftigkeit, mit der dieses Hobby betrieben wird.
Schau dir doch die Jungfotografen an, ich möchte nicht wissen, wie viele von denen fleißig auf ihr erstes L sparen.
"L" ist nicht nur ein Traum er kann auch verwirklicht werden, mal mehr und mal weniger schnell.
Lange Rede kurzer Sinn, es finden sich trotzdem viele Hobbyisten, die sich dieses Teil geleistet haben und leisten werden.
mfG Gucky
Aus meiner Sicht verfälschen auch die Foren die Sichtweise ganz erheblich und das ganze wird gerade auch in den Foren sehr schnell zu einem Selbstläufer und schaukelt sich hoch. Ohne ein Psychologe zu sein, denke ich mir, dass sich gerade auch durch diese Gruppendynamik in den Foren nicht wenige zu Equippment-Käufen hinreissen haben lassen, die sie recht schnell wieder bereut haben.
Der "normale Hobbyfotograf" hat garantiert keine solche Ausrüstung rumliegen, da brauche ich mich nur mal auf der Straße oder auch im Bekanntenkreis umzusehen.
DSLRs sind noch immer eine Nischengruppe und von den DSLR Besitzern hat 50% nur das Kitobjektiv.
Es ist eh noch keine 2 Jahre her, da war das hier ein Forum für 300D Käufer (Leute, denen damals eine 1500 ? teure 10D fürs Hobby noch deutlich zu teuer war), die mit Kit und Sigma Forentele zufrieden waren.
Und im übrigen keinesfalls schlechtere Bilder als heute gemacht haben.
Ob man es gut finden soll, dass "Jungfotografen" nun mit Ausrüstungen im Wert von einigen tausend Euro rumlaufen, sei dahingestellt. Ich erlaube mir dazu keine pauschale Meinung.
Dass man aber deswegen "ernsthafter" fotografiert, weil man einen Haufen Geld ausgegeben hat bezweifle ich sehr. Dass man Kreativität durch Konsum ersetzen kann bezweifle ich ebenfalls.
Die Bilder werden mit dem ganzen teuren Zeug jedenfalls nicht zwangsläufig besser, das ist meine Meinung und ich schließe mich da selber nicht aus.
Da kaufen sich z.B. Leute Objektive für 3000 Euro und zeigen dann im Forum Bilder von Nummernschildern und alle sind schwer begeistert ;-) *)
Wenn das nicht seltsam ist, was dann ?
"Früher" hätte man eben die nächsten Wochen einen Haufen Filme verknipst, probiert und geübt und hätte dann die besten Resultate (=gelungene Fotos) hergezeigt.
*) Und nein, auch da schließe ich mich selbst nicht aus.
Eine Bekannte von mir macht hoch interessante Bilder mit ihrer analogen EOS 50 und einem 28-200 Objektiv. Sowas schaffe ich in 100 Jahren nicht. In der fotocommunity bin ich neulich über ein portfolio gefallen, dass mir hervorragend gefallen hat. Die Aufnahmen waren alle mit einer digitalen Kompaktkamera gemacht.
Ausrüstung ist was feines, keine Frage und auch für mich liegt einer der Reize bei der Fotografie eben auch bei diesem Technikfetisch.
(Teure) Ausrüstung ist sicherlich bei sehr vielen mittlerweile auch zum Selbstzweck verkommen, da werden alle Brennweiten abgedeckt, man braucht höchste Lichtstärke, da wird über Rauschen, Freistellen, Randschärfen, etc philosphiert, man braucht plötzlich 8 Bilder pro Sekunde oder noch diese oder jenes Objketiv, nachdem man es bei anderen gesehen hat, und so haben viele Hobbyfotografen heute eben 10.000 DM Ausrüstungen zuhause und überlegen wohl schon, wie sie die neueste 6.000 DM Kamera finanzieren können, die einem dann sicherlich endlich die Möglichkeiten bietet, um endlich die Fotos machen zu können, die man will.
Dafür hätte man vor nicht langer Zeit das halbe Leica M Sortiment bekommen ;-)
Das ist ja auch alles nicht schlimm oder tragisch, dafür ist es eben auch ein Hobby und da muss das ganze weder "Sinn" machen, noch sich rentieren, noch muss man sich mit "guten Fotos" beweisen.
Es ist nur ein Trend, den ich bemerke, weg von der Kreativität, die auch bedeutet, mal zu versuchen, aus den vorhandenen Möglichkeiten erstmal das Maximum rauszuholen und gezielt mit den Limits zu leben, hin zum Konsum.
Andererseits ist das Forum hier sicherlich eine hervorragende Übung in Sachen "Enthaltsamkeit". Die ständigen Verlockungen, sich immer mehr und immer teureres Zeug zu kaufen sind zweifellos bei mir auch vorhanden.
Ups, etwas offtopic.