Interessant ist aber, dass diejenigen, welche anderen die Systeme immer schlechtreden, dann aber am empfindlichsten sind, wenn man nur schon in die Nähe von Kritik an ihrem System kommt.
Kann man hier sehr schön sehen, was mir alles unter der Gürtellinie vorgeworfen wurde alleine wegen der Tatsache, dass ich gewisse Ansichten nicht teile (es war nämlich nicht mal Kritik meinerseits).
Kritik war das in der Tat nicht. Du hast nicht Systeme schlechtgeredet, sondern einen Teil der Besitzer von Kameras bestimmter Marken als Proll-Fotografen (oder so ähnlich) tituliert. Vielleicht verteidigen die Leute hier nicht ihr System sondern finden nur diese Argumentation blödsinnig.
Meine Ansicht zum Thema:
Die "Vormachtstellung" von Canon und Nikon resultiert nicht aus bewussten Entscheidungen der Nutzer, sondern hängt in erster Linie mit Verfügbarkeit und in zweiter Linie mit Preisen zusammen. Für die ahnungslosen Neueinsteiger ist es nämlich in der Regel wurscht, welche Kamera sie kaufen. Die sehen sowas im Kaufhaus, fragen nach Ausstattung und Preis und dann kaufen sie das, was vorhanden ist. Und vorhanden sind nunmal praktisch überall Canon und Nikon. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich zum letzten Mal in einem Elektronikmarkt eine Pentax oder Olympus gesehen habe (Sony wird inzwischen mehr, so mein Eindruck). Wer das anders sieht, mag sich selbst fragen, nach welchen Kriterien er seinerzeit seine erste Kamera ausgewählt hat. Bei mir jedenfalls waren es die Geräte in den Schaufenstern der zwei Händler, die es in unserem Kaff gab. In dem einen Schaufenster (Porst) standen silberfarbene Modelle, in dem anderen schwarze. Schwarz gefiel mir besser. Welch ein Glück. So bin ich bei Contax gelandet!
Durch die breite Verfügbarkeit von Canon und Nikon ist viel mehr Material von denen im Umlauf als von anderen Herstellern. Das führt dazu, dass der Markt immer "träger" wird.
Aufstieg ... bei jedem, den ich kenne, der in die "Profiliga" aufgestiegen ist, hatte das den kompletten Umbau der Ausrüstung zur Folge .. gerade mal der Aufsteckblitz ist manchmal übriggeblieben und vielleicht noch ein 50er.
Da kann man doch auch von einer anderen Marke "aufsteigen" .. der Kostenunterschied ist praktisch nicht vorhanden.
...
viele Verkäufer : viele Käufer
ist auch kein besserer Quotient als
wenige Verkäufer : wenige Käufer

stimmts?
Das mit dem Quotienten ist durchaus richtig. Aber es stellt nur die Sicht des Käufers dar. Aus Sicht der Hersteller ist das ganz anders. Ich nenne mal mich selbst als Beispiel: Ich bin derzeit dabei, "aufzusteigen" - von Canon (APS-C) zu Sony (VF). Damit geht der Firma Canon aber nichtmal ein Kunde verloren, denn ich werfe meine Ausrüstung ja nicht in den Müll sondern verkaufe sie. Meine Käufer binden sich damit wieder bis zu einem gewissen Grad an Canon und festigen so deren Marktmacht. Wie gesagt: Alles, was Canon und Nikon verkaufen, bleibt über Jahre im Umlauf und stellt einen Anreiz dar, weitere Produkte dieser beiden Hersteller zu kaufen. Um das aufzubrechen, wird die Konkurrenz Jahre brauchen. Nikon zum Beispiel hat seine Verkaufszahlen erst in den vergangenen zwei Jahren auf Canon-Niveau anheben können. Bis ähnlich viel Nikon- wie Canon-Material "im Umlauf" ist, gehen aber noch Jahre ins Land. Oder Sony: Die haben bei der Vorstellung der A900 verlautbaren lassen, dass sie in Europa 2008 einen Marktanteil von 17 Prozent gehabt hätten. Trotzdem wird Sony ein "Zwerg" bleiben, bis es ihnen gelingt, über Jahre hinweg diesen Marktanteil zu halten.
Für den (Neu-)Kunden spielt das letztlich kaum eine Rolle, denn: Egal für welche aktuelle Kamera er sich entscheidet - er macht keinen Fehler.
MfG