Ulli Stein
Themenersteller
Hallo,
guten Tag. Nach langem Lesen schreibe ich hier auch mal was, weil ich wirklich Hilfe benötige..
Ich möchte von meiner Leidensgeschichte erzählen mit der Canon EOS 5D MkII.
Vor zwei Jahren stieg ich von einer alten Pentax-Kamera (die nun meine Frau hat) auf die 5DII um. Für viel Geld. Zu viel Geld für kaum Qualität.
Nun will ich von Canon auf was besseres umsteigen - vielleicht auch bleiben, wenn es doch was ordentliches gibt, was ich bisher übersehen habe.
Vorrangig erhoffte ich mir tolle Verbesserungen durch "Vollformat", wie es ja hier im Forum immer von manchen geschrieben wird - was ich aber als nicht korrekt meine erkannt zu haben.
Ja, die Tiefenschärfe nimmt ab. Toll. Leider ist geringe Tiefenschärfe nicht das was ich will - im Gegenteil. Ich will bei einem Portrait das ganze Gesicht scharf haben, nur den Hintergrund unscharf.
Leider ist der Hintergrund mit der 5DII mit Kleinbildsensor nicht wirklich spürbar unschärfer bei denselben Motiven. Der breitere Bildwinkel ist sogar störend, genau wie die geringe Tiefenschärfe.
Mittlerweile habe ich hunderte KB-Profifotos angesehen und tja, ihre schönen Portraits machen die auch eher nie bei Offenblende (warum wohl?), sondern eher um F2.8-F4. Wofür habe ich mir also so einen Sensor besorgt? Für fast nix, aufgrund eines übertriebenen Glaubens. Dafür darf ich jetzt viel mehr Geld ausgeben, um dieselbe Telebrennweite zu bekommen. Im Weitwinkelbereich ist es leichter viel Auswahl zu bekommen, aber Weitwinkel nutzt man eher für Landschaft und da ist entsprechend Lichtstärke egal. Und 12mm gibts offensichtlich nicht nur für KB.
Also: KB-Sensor ist ok, aber kein Kriterium. APS-C reicht - wenn rauscharm (s.u.). Von den (von mir nicht angezweifelten) theoretischen Vorteilen eines grösseren Sensors habe ich nix, nur von praktischen.
Dann wollte ich mal einen guten Autofokus haben. Mein Sohn kaufte sich vor einem Jahr eine Nikon D700. Und ich stehe da mit dem grusligen Autofokus der 5DII. Ist der treffsicher? Na, ja. Wenn man vorsichtig ist, vielleicht. Wenn man keine hohen Ansprüche stellt, vielleicht.
Die D700 ist da deutlich schneller und treffsicherer.
Meine Versuche, bei wenig stimmungsvollem Licht mal die Sensoren am Rand zu nutzen - unglaublich. Die Ausschussquote ist inakzeptabel.Selbst der eine Kreuzsensor in der Mitte ist eher so lala. Gerade im Dunkeln.
In der Zeitschrift Colorfoto war ja mal ein Test der AF. Dass da keine 5DII drin war ist mir klar. Wahrscheinlich hätte ich mir doch die 7D kaufen sollen.Dabei ist mir treffsicher wichtiger als schnell.
Rauschen. Tja, ich dachte, der tolle große Sensor brächte viel weniger Rauschen bei hohen ISO. Leider sieht es mittlerweile so aus, dass der Vorteil, den es da vor einem halben Jahrzehnt bei Markteinführung gab, weg ist. Wenn ich mir im Netz Bilder ansehe, können die neuen kleinen APS-Cs wie eine D7000 oder K-5 da locker mithalten oder gar besser sind. Ich hab' nix davon bei mir..
Größe und Gewicht. Nichts zum eben mal mitnehmen. Ich muss meine Brötchen weder mit Dampfwalze noch mit Kamera verdienen, sondern fotografiere aus Freude daran. Ich finde den 5DII Body einfach zu groß und schwer. Ich habe ihn schon so oft liegen gelassen, weil es mich nervte und "nur" eine neu erworbene X100 eingepackt. Die Canon ist da leider echt nicht konkurrenzfähig. So banal das Thema klingt, so ist es doch - wegen der einfach nicht gemachten Bilder - die zentrale Warnung an alle Kaufinteressenten. Finger weg von solchen klobigen Bodies. Kein Bild ist so schlecht wie ein nicht gemachtes.
Ich muss heute noch die antiken CF-Karten nutzen. Wie rückständig ist das denn?
Die Qualität des Bodies. Prüft Canon eigentlich die Dinger, bevor sie die verkaufen? Nach 7 Monaten war der Kartendeckel schon wacklig. Nach 7.000 Auslösung hing die Spiegelmechanik und musste zum Service. Zwei Versuche hat's gebraucht. Qualität sieht anders aus.
Robustheit. Ja, bei einer Betriebsfeier ist mit mal ein Glas Bier über die Kamera gekippt. Display im Popo, ab zum Service. Könnte man von einer Kamera in der Preisklasse nicht mal erwarten, dass sie etwas feuchtigkeitsdicht ist?
Getöse beim Spiegelschlag. Ich denke, dieses Modell ist wirklich der Presslufthammer unter den Oldtimern. Vorher hatte ich nie so darauf geachtet, aber mit einer 5DII im Theater und man wirkt sofort wie der Prolet, der laut schmatzend Kaugummi kaut. Mittlerweile nehme ich die Kamera nicht mehr mit, weil es mir einfach zu peinlich ist.
Ok, der Body ist uralt, aber die Serienbildgeschwindigkeit ist für Sachen wie Leichtathletik (Schulsport der Tochter) echt grottig. Vorher habe ich mir auch darum nie Gedanken gemacht, aber was mir schon an Motiven durch die Lappen gegangen ist, weil die 5D2 vielleicht halb so schnell ist, wie aktuelle Modelle, ärgert doch schon sehr.
Und ja, was mich wehmütig macht, sind die Verschlusszeiten im Available Light Bereich erzielen kann, wenn man (wie ich früher mit der Pentax) auch bei allen lichtstarken Festbrennweiten 3-4 LW mehr zur Verfügung hat über den IS/OS/SR im Body. Kann ich mir aktuell leider abschminken. Ich hoffe, ein Nachfolgermodell hat einen solchen. Zusammen mit dem heute unterdurchschnittlichen Rauschen, den limitierten ISO ist die Kamera einfach für wenig Licht absolut nicht die beste Wahl.
Wo wir schon beim Neid auf bessere Kameras sind: Ich habe mich mal mit HDR beschäftigt. Und hätte gerne 5 Bilder als Belichtungsreihe gemacht. geht leider nicht! Kann das "Profimodell" nicht. Also, wer ernsthaft mit HDR rumspielt, findet in der 5D2 nicht gerade ein Traummodell. Ja klar, gibt es Workarounds mit Software, manuell und so. Aber andere Kameras können das einfach so.
Gruslig implementierte Auto-ISO-Funktion. Ich fotografiere seher viel in Av. Die Zeit wird aber hart und dumpf auf 1/Brennweite geregelt. Das ist gelinde gesagt nicht immer ideal. genaugesagt ist das schlimm, wenn man Leute hat, die sich bewegen.
So. Mein Frust ist jetzt so gross, dass die Kamera ersetzt wird, durch etwa besseres, wovon es aktuell so einiges gibt.
Im Blick habe ich aktuell die neue Fuji X1pro (dann ginge die X100 direkt mit), die Sony A77 (ist aber auch klobig) oder die Pentax K-5 (toll, aber auch schon wieder älter). Alles wäre wohl ein deutlicher qualitativer Aufstieg und alles finanziell kein Problem bei Verkauf der Canon Klamotten. Hat Nikon irgendwas passendes (eine D700 haben wir ja schon im Hause und die ist auch am Ende des Lebenszyklus).
Was würdet Ihr mir raten, wenn Ihr die obigen Schmerzpunkte lest?
Bis zu einem halben Jahr kann ich auch warten, aber im Sommer will ich eine ordentliche Kamera. Mag sein, dass Canon das Volkswagen unter den Marken ist, aber ein Golf-3-Modell mit Designschwächen ist immer noch nix dolles, auch wenn ihn jeder Hinz und Kunz fährt. Entsprechend lege ich keinen Wert auf "Mehrheitsmeinungen", sondern auf gute Argumente.
Mir ist mehr nach einem BMW Z5...
Ach ja: Aktuell nutze ich meist die X100, den Z3 sozusagen. Ich hätte aber gerne Wechselobjektive.
Moderative Festlegungen:
Nicht konstruktive und OT-Beiträge werden entfernt und sanktioniert.
27.01.2012 16:58 CET
guten Tag. Nach langem Lesen schreibe ich hier auch mal was, weil ich wirklich Hilfe benötige..
Ich möchte von meiner Leidensgeschichte erzählen mit der Canon EOS 5D MkII.

Vor zwei Jahren stieg ich von einer alten Pentax-Kamera (die nun meine Frau hat) auf die 5DII um. Für viel Geld. Zu viel Geld für kaum Qualität.
Nun will ich von Canon auf was besseres umsteigen - vielleicht auch bleiben, wenn es doch was ordentliches gibt, was ich bisher übersehen habe.
Vorrangig erhoffte ich mir tolle Verbesserungen durch "Vollformat", wie es ja hier im Forum immer von manchen geschrieben wird - was ich aber als nicht korrekt meine erkannt zu haben.
Ja, die Tiefenschärfe nimmt ab. Toll. Leider ist geringe Tiefenschärfe nicht das was ich will - im Gegenteil. Ich will bei einem Portrait das ganze Gesicht scharf haben, nur den Hintergrund unscharf.
Leider ist der Hintergrund mit der 5DII mit Kleinbildsensor nicht wirklich spürbar unschärfer bei denselben Motiven. Der breitere Bildwinkel ist sogar störend, genau wie die geringe Tiefenschärfe.
Mittlerweile habe ich hunderte KB-Profifotos angesehen und tja, ihre schönen Portraits machen die auch eher nie bei Offenblende (warum wohl?), sondern eher um F2.8-F4. Wofür habe ich mir also so einen Sensor besorgt? Für fast nix, aufgrund eines übertriebenen Glaubens. Dafür darf ich jetzt viel mehr Geld ausgeben, um dieselbe Telebrennweite zu bekommen. Im Weitwinkelbereich ist es leichter viel Auswahl zu bekommen, aber Weitwinkel nutzt man eher für Landschaft und da ist entsprechend Lichtstärke egal. Und 12mm gibts offensichtlich nicht nur für KB.
Also: KB-Sensor ist ok, aber kein Kriterium. APS-C reicht - wenn rauscharm (s.u.). Von den (von mir nicht angezweifelten) theoretischen Vorteilen eines grösseren Sensors habe ich nix, nur von praktischen.
Dann wollte ich mal einen guten Autofokus haben. Mein Sohn kaufte sich vor einem Jahr eine Nikon D700. Und ich stehe da mit dem grusligen Autofokus der 5DII. Ist der treffsicher? Na, ja. Wenn man vorsichtig ist, vielleicht. Wenn man keine hohen Ansprüche stellt, vielleicht.
Die D700 ist da deutlich schneller und treffsicherer.

In der Zeitschrift Colorfoto war ja mal ein Test der AF. Dass da keine 5DII drin war ist mir klar. Wahrscheinlich hätte ich mir doch die 7D kaufen sollen.Dabei ist mir treffsicher wichtiger als schnell.
Rauschen. Tja, ich dachte, der tolle große Sensor brächte viel weniger Rauschen bei hohen ISO. Leider sieht es mittlerweile so aus, dass der Vorteil, den es da vor einem halben Jahrzehnt bei Markteinführung gab, weg ist. Wenn ich mir im Netz Bilder ansehe, können die neuen kleinen APS-Cs wie eine D7000 oder K-5 da locker mithalten oder gar besser sind. Ich hab' nix davon bei mir..
Größe und Gewicht. Nichts zum eben mal mitnehmen. Ich muss meine Brötchen weder mit Dampfwalze noch mit Kamera verdienen, sondern fotografiere aus Freude daran. Ich finde den 5DII Body einfach zu groß und schwer. Ich habe ihn schon so oft liegen gelassen, weil es mich nervte und "nur" eine neu erworbene X100 eingepackt. Die Canon ist da leider echt nicht konkurrenzfähig. So banal das Thema klingt, so ist es doch - wegen der einfach nicht gemachten Bilder - die zentrale Warnung an alle Kaufinteressenten. Finger weg von solchen klobigen Bodies. Kein Bild ist so schlecht wie ein nicht gemachtes.
Ich muss heute noch die antiken CF-Karten nutzen. Wie rückständig ist das denn?
Die Qualität des Bodies. Prüft Canon eigentlich die Dinger, bevor sie die verkaufen? Nach 7 Monaten war der Kartendeckel schon wacklig. Nach 7.000 Auslösung hing die Spiegelmechanik und musste zum Service. Zwei Versuche hat's gebraucht. Qualität sieht anders aus.
Robustheit. Ja, bei einer Betriebsfeier ist mit mal ein Glas Bier über die Kamera gekippt. Display im Popo, ab zum Service. Könnte man von einer Kamera in der Preisklasse nicht mal erwarten, dass sie etwas feuchtigkeitsdicht ist?
Getöse beim Spiegelschlag. Ich denke, dieses Modell ist wirklich der Presslufthammer unter den Oldtimern. Vorher hatte ich nie so darauf geachtet, aber mit einer 5DII im Theater und man wirkt sofort wie der Prolet, der laut schmatzend Kaugummi kaut. Mittlerweile nehme ich die Kamera nicht mehr mit, weil es mir einfach zu peinlich ist.

Ok, der Body ist uralt, aber die Serienbildgeschwindigkeit ist für Sachen wie Leichtathletik (Schulsport der Tochter) echt grottig. Vorher habe ich mir auch darum nie Gedanken gemacht, aber was mir schon an Motiven durch die Lappen gegangen ist, weil die 5D2 vielleicht halb so schnell ist, wie aktuelle Modelle, ärgert doch schon sehr.
Und ja, was mich wehmütig macht, sind die Verschlusszeiten im Available Light Bereich erzielen kann, wenn man (wie ich früher mit der Pentax) auch bei allen lichtstarken Festbrennweiten 3-4 LW mehr zur Verfügung hat über den IS/OS/SR im Body. Kann ich mir aktuell leider abschminken. Ich hoffe, ein Nachfolgermodell hat einen solchen. Zusammen mit dem heute unterdurchschnittlichen Rauschen, den limitierten ISO ist die Kamera einfach für wenig Licht absolut nicht die beste Wahl.
Wo wir schon beim Neid auf bessere Kameras sind: Ich habe mich mal mit HDR beschäftigt. Und hätte gerne 5 Bilder als Belichtungsreihe gemacht. geht leider nicht! Kann das "Profimodell" nicht. Also, wer ernsthaft mit HDR rumspielt, findet in der 5D2 nicht gerade ein Traummodell. Ja klar, gibt es Workarounds mit Software, manuell und so. Aber andere Kameras können das einfach so.
Gruslig implementierte Auto-ISO-Funktion. Ich fotografiere seher viel in Av. Die Zeit wird aber hart und dumpf auf 1/Brennweite geregelt. Das ist gelinde gesagt nicht immer ideal. genaugesagt ist das schlimm, wenn man Leute hat, die sich bewegen.
So. Mein Frust ist jetzt so gross, dass die Kamera ersetzt wird, durch etwa besseres, wovon es aktuell so einiges gibt.

Im Blick habe ich aktuell die neue Fuji X1pro (dann ginge die X100 direkt mit), die Sony A77 (ist aber auch klobig) oder die Pentax K-5 (toll, aber auch schon wieder älter). Alles wäre wohl ein deutlicher qualitativer Aufstieg und alles finanziell kein Problem bei Verkauf der Canon Klamotten. Hat Nikon irgendwas passendes (eine D700 haben wir ja schon im Hause und die ist auch am Ende des Lebenszyklus).
Was würdet Ihr mir raten, wenn Ihr die obigen Schmerzpunkte lest?

Bis zu einem halben Jahr kann ich auch warten, aber im Sommer will ich eine ordentliche Kamera. Mag sein, dass Canon das Volkswagen unter den Marken ist, aber ein Golf-3-Modell mit Designschwächen ist immer noch nix dolles, auch wenn ihn jeder Hinz und Kunz fährt. Entsprechend lege ich keinen Wert auf "Mehrheitsmeinungen", sondern auf gute Argumente.
Mir ist mehr nach einem BMW Z5...
Ach ja: Aktuell nutze ich meist die X100, den Z3 sozusagen. Ich hätte aber gerne Wechselobjektive.
Moderative Festlegungen:
Nicht konstruktive und OT-Beiträge werden entfernt und sanktioniert.
27.01.2012 16:58 CET
Zuletzt bearbeitet: