"Kommerzialisierung" bedeutet, eingebunden in ein ökonomisches System.
Nein, dass ist nicht die Bedeutung von Kommerzialisierung
Nur mal als Grundlage die Definition
"Kommerzialisierung ist die Übertragung von kaufmännischen Grundsätzen auf andere Bereiche, um diese wie ein gewinnorientiertes Unternehmen zu führen"
Und in der Fotografie ist genau das Gegenteil der Fall, durch die Digitalisierung kann ich Bilder ohne Film- und Entwicklungskosten erstellen. Die Verbreitung der Bilder kann ich ebenfalls durch kostenlose Plattformen fördern und muss diese nicht erst an Agenturen abtreten oder versenden.
Eine "Kommerzialisierung" der Fotografie findet also beileibe nicht statt und durch den technologischen Fortschritt werden gute bis sehr gute Ausrüstungen gerade für den Hobbyfotografen immer billiger.
Der Blogger ist der (durchaus zu diskutierenden) Ansicht, dass die Fotoindustrie ein besinnungsloses und technikgläubiges Knipsen der Massen fördert und anheizt, um einen Markt für sich zu haben
Und damit beschreibt er genau das Gegenteil der Kommerzialisierung, denn das "Knipsen der Masse" ist erst durch niedrigere Kosten sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt möglich.
Selbst wenn es ein besinnungsloses Massenknipsen gibt, was wäre denn seine Lösung? Kameras nur noch ab 10.000 € aufwärts, oder Benutzung nur nach bestandener Fotografenprüfung?
Wenn ich Leute mit nem Selfie-Stick vor der Gedächtniskirche sehe frag ich mich auch immer, in welche Richtung die Gesellschaft eigentlich abdriftet. Aber mich darüber aufregen ist genauso wenig sinnvoll wie über das Wetter zu meckern, also einfach die Dinge mal gelassener sehen und einfach sein eigenes Ding durchziehen.
Wenn ein verblödetes Massenknipsen stattfindet ist dann selbst noch der Einäugige unter den Blinden der König und zum Beispiel ein Grund, weshalb ein Eric Kim seine Workshops für 800$ verkaufen kann, wenn man dann sogar bessere Fotos macht steht einem die Welt offen. Gäbe es nur Cartier-Bressons unter den Fotografen heutzutage dann viel Spaß unter dieser Konkurrenz aufzufallen.