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Blog: "gegen die kommerzielle Verblödung der Fotografie"

Status
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Ja, die inhaltliche Manipulation.

Also Änderungen, die auf das ganze Bild angewandt werden, finde ich schon in Ordnung. Diese verändern das Bild ja nicht inhaltlich. Also Helligkeit, Kontrast, auch knallige Farben oder Schwarzweiß etc. ist ja alles in Ordnung. Auch der Ausschnitt, der ja im Prinzip nichts anderes ist, als wenn man bei der Aufnahme ein enger winkeliges objektiv verwendet hätte. Nur nichts wegretouschieren oder einfügen, was nicht auf der Aufnahme ist.

Ich meine also nicht eine naturgetreue Abbildung hinsichtlich Farbsättigung etc. Es kann auch stark überbelichtet oder unterbelichtet sein. Das sieht man ja dem Bild an, dass das geändert wurde.

Es sollte einfach eine echte Fotografie bleiben, also von Licht gezeichnet. Und das ist eben alles, was gerade im Bildfeld war.

Das ist jedenfalls die besondere Eigenschaft des Mediums Foto. Durch Lichteinfall, Perspektive, Ausschnitt, Augenblick etc. steuert man dann, was man betonen und mit dem Bild aussagen will.

Das macht sowieso jeder wie er will. Aber für mich sehe ich das eben so.

Wo da der Unterschied zwischen einer echten Manipulation und deiner Definition ist, das musst du mir jetzt aber mal erklären. Ich habs nicht verstanden.
 
Wo da der Unterschied zwischen einer echten Manipulation und deiner Definition ist, das musst du mir jetzt aber mal erklären. Ich habs nicht verstanden.

Kein Stempelwerkzeug, kein Einfügen, kein Löschen von Elementen im Bild. Also keine Änderung am Inhalt der fotografischen Aufnahme.

Im Vergleich mit Aufnahme auf Film: Man kann Schwarzweißfilm verwenden, knalligen Farbfilm, man kann den Film speziell entwickelt (negativ- als Diafilm v.v.) aber ein Pickel im Gesicht wird auf jeder Aufnahme drauf sein. Wenn ich das nicht entferne, dann ist es noch eine echte Fotografie.

Wenn ich im ganzen Bild die Tonwerte so bearbeite, dass Elemente in der Farbe des Pickels weiß werden - also unsichtbar - ist es auch noch korrekt. Der Pickel ist zwar jetzt weg, aber auch alles andere, was etwa die Farbe des Pickels hat ist nicht mehr sichtbar.

Wenn ich mir eine blaue Brille aufsetze, dann sehe ich alles was in orange ist, als Schwarz. Aber ich sehe, dass ich eine blaue Brille aufhabe und weiß daher, dass ich damit orange als Schwarz sehe.

Bei einem Schwarzweißbild weiß ich auch, dass das einfach schwarzweiß ist und denke mir aber schon dass das Motiv farbig war. Es sind aber alle elemente sichtbar, und ich weiß, dass etwa gleich helle Elemente nebeneinander, die sich nur in der Farbe unterscheiden auf eienm Schwarzweißfoto nicht unterscheidbar sind. Wenn ich also auf das gesamte Bild eine speziell verfremdende Bearbeitung angwende ist ja diese Verfremdung erkennbar und es ist immer noch eine echte Fotografie.

So in etwa meine ich das.
 
https://photosubversivetalk.wordpress.com/2015/06/02/60/

Schön, es gab eine Zugabe Klick. Der Bullshitter und die Kunst. War ja was Schönes zur Nacht.

Lieblingsimperativ: "Spiel nicht mit den Bullshittern."

Werde es beherzigen.
Warum postest Du dann hier?

Zum Beitrag:
Nichts neues. Das hasserfüllte Trio "der_fotograf", Kay und photosubversive ergießen sich weiterhin in intoleranter Beleidigung von Selbstverständlichem und zugehörigem Kreisgew*chse.
 
Ist ja auch nicht so, dass es das Pickel-Wegretuschieren nicht schon vorher gab. Auch das waren echte Fotos, auch wenn der Queen mit Eiweißfarbe nachgeholfen wurde.

Lesetipp, auch wenn manchen die Agentur Magnum nichts sagen wird :)D):

http://petapixel.com/2013/09/12/marked-photographs-show-iconic-prints-edited-darkroom/

Sehr interessanter Artikel, ebenso wie dieser hier von der gleichen Seite:
http://petapixel.com/2014/10/17/beauty-retouching-early-1900s-portrait-actress-joan-crawford-thats-photoshopped/.

Es zeigt einfach m.E. das Fotografie nicht einfach nur den Anspruch hat, einen Moment so aufzunehmen, wie ihn die Kamera gerade gesehen hat, sondern dass es am Ende das Ergebnis eine Vorstellung ist, die der Fotograf mit seiner Aufnahme verbindet. Diese Vorstellung kann dabei durchaus von dem ursprünglich durch die Kamera gesehenen abweichen. Und die o.g. Beispiele verdeutlichen, dass dies keine neue Erscheinung seit der Existenz von Photoshop oder Lightroom ist, sondern bereits seit langen Teil der Fotografie.
Vielleicht ist es heute etwas leichter/komforabler, aber wiegesagt nicht neu.
 
Es lebe die Bildmanipulation.
-per Wahl des Motivs, Standpunkts, Perspektive, Lichts, Fototechnik. Lichttechnik, Kamera, Objektiv, Film, Dunkelkammer, EBV, Einsatz von Komparsen und Kulissen, Filtern, undwasessonstnochallesgibt....
Das ist unter anderen auch Bestandteil der fotografischen Ausbildung.

Bisweilen habe ich den Eindruck, dass man umso mehr Dinge ablehnt, wie man damit nicht umgehen kann....
 
Es zeigt einfach m.E. das Fotografie nicht einfach nur den Anspruch hat, einen Moment so aufzunehmen, wie ihn die Kamera gerade gesehen hat, sondern dass es am Ende das Ergebnis eine Vorstellung ist, die der Fotograf mit seiner Aufnahme verbindet. Diese Vorstellung kann dabei durchaus von dem ursprünglich durch die Kamera gesehenen abweichen. Und die o.g. Beispiele verdeutlichen, dass dies keine neue Erscheinung seit der Existenz von Photoshop oder Lightroom ist, sondern bereits seit langen Teil der Fotografie.
Vielleicht ist es heute etwas leichter/komforabler, aber wiegesagt nicht neu.
Besser kann man es nicht ausdrücken (y)

Ich würde sogar behaupten Sensor oder Film ist nicht in der Lage eine Motiv so abzubilden wie es der menschliche Betrachter erfasst. Mit einem "Original" hat das das unbearbeitete Bild aus der Kamera auf jeden Fall nichts zu tun. Wie man schon aus den historischen Beispielen sieht, kommt das selektiv bearbeitete Endresultat dem wahrgenommenen viel näher.
 
Hmm also ich hab jetzt mal reingelesen.

Ich hab ja schon leicht den Eindruck das dort wirklich wütende Menschen sich ihren Frust ziemlich dringend von der Seele schreiben mussten...

Leider musste ich dann ab dem Punkt aufhören wo er sich dann anfängt massiv selbst zu wiedersprechen...
Erst moniert er es würde zu sehr in "Schubladen" gedacht, Bildästhetik wäre ausschließlich angelernt (ach was?! :lol:) und nur in fixen Genres geduldet...womit ein "hochqualitatives Bildnis eines Aldiparkplatzes" nicht als ästhetisch gilt...sowieso nur bestimmte Motive auch anerkannt wären...und direkt im nächsten Taktrat beschwert er sich darüber, dass dem "Hobbyknipser" das Motiv wieder egal wäre...und die unmotivierten Bildnisse "adipöser Frauen mit Arschgeweih" ja am Ende nur belanglose "Trophäen" seien. :ugly:

Ja meine Herren...was denn nun?! :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
@fewe: Für mich ist das auch Bildmanipulation. Du veränderst auch hier Inhalt und Aussage.

Die Aussage wird sowieso vom Fotografen festgelegt. Mir geht es dabei nur darum, ob es noch ein Lichtbild ist oder ob das, was aufgenommen wurde inhaltlich verändert wurde. Eine inhaltliche Veränderung sehe ich nur dann, wenn Teile aus dem Bild entfernt oder hinzugefügt worden sind.

Ein Schwarzweißfoto ist auch eine Verfremdung, aber keine Verfälschung. Ich sage dabei ja nicht, dass das fotografierte Auto grün war obwohl es tatsächlich rot war, sondern es gibt keine Information über die Farbe. Wenn ich ein Bild besonders kontrastreich mache, dann wird in den dunklen Bereichen nichts zu sehen sein. Dass es an der Stelle zu dunkel war, sieht man, ob dort etwas zu sehen wäre, darüber gibt es keine Information. Wenn ich es aber herauslösche, dann ist die Information, dass dort nichts ist. So in etwa sehe ich den Unterschied.
 
Ist ja auch nicht so, dass es das Pickel-Wegretuschieren nicht schon vorher gab. Auch das waren echte Fotos, auch wenn der Queen mit Eiweißfarbe nachgeholfen wurde.

Lesetipp, auch wenn manchen die Agentur Magnum nichts sagen wird :)D):

http://petapixel.com/2013/09/12/marked-photographs-show-iconic-prints-edited-darkroom/

Das ist das, was ich auch meine. Da ist aber nichts manipuliert, sondern es wurden technische Unzulänglichkeiten der Aufnahme korrigiert. Es wurde kein Teil retuschiert (jedenfalls habe ich nichts entdeckt) und es wurde nichts hinzugefügt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Besser kann man es nicht ausdrücken (y)

Ich würde sogar behaupten Sensor oder Film ist nicht in der Lage eine Motiv so abzubilden wie es der menschliche Betrachter erfasst. Mit einem "Original" hat das das unbearbeitete Bild aus der Kamera auf jeden Fall nichts zu tun. Wie man schon aus den historischen Beispielen sieht, kommt das selektiv bearbeitete Endresultat dem wahrgenommenen viel näher.

Ja, das ist so. Wenn man jemandem, der noch nie ein Foto gesehen hat, ein Foto zeigt, kann er darauf nichts erkennen. Das können wir uns nicht vorstellen, weil wir immer schon Fotos gesehen hatten. Wir haben gelernt es zu lesen und richtig zu deuten. Genauso wie wir gelernt haben, natürliche Farben im Bild richtig zu sehen, obwohl natürliche Farben künstlich nicht nachgebildet werden können.

Das Sehen funktioniert sehr selektiv und deswegen werden in der Fotografie auch Methoden eingeetzt um den Blick des Betrachters auf die wesentlichen Elemente zu focussieren. Simpelste Methode ist Schärfe/Unschärfe oder Teile des Bildes in Schwarz absaufen zu lassen um nicht auf Details abzulenken, die unwesentlich sind. Das kann man durch Wahl der Belichtung, Blende oder "Fimmaterial" steuern.
 
Ich habe den Blog durchgelesen und verstehe teilweise die Aufregung dazu nicht. Ich finde die Sprache absolut gelungen und keineswegs verschwurbelt - was immer das auch heißen mag. Die Enwicklung der Amateurfotografie und die sich daraus ergebenden Konsequenzen sind für mich absolut treffend beschrieben worden.

Ein Absolutes Highlight des Blogs ist für mich folgendes Zitat: "Heute aber, in den Zeiten von DSDS, wo die Selbstüberschätzung eher als optimistische Lebenseinstellung und das Lernen als obsolet gewordener Teil im Erfolgsprozess angesehen wird, ist die rein assoziative Auslegung von Schönheit die Regel, die Ausnahmen bestätigen das nur.

Besser hätte man es nicht formulieren können. (y)(y)(y)(y)(y)

Diese Worte sind ein wahrer Schatz. :)

Der erste Teil bis zum vorletzten Komma gilt allerdings nicht nur für die Amateurfotografie sondern beschreibt in meinen Augen viel umfassender die gesellschaftliche Entwicklung in diesem Jahrtausend.

Zu den vom Autor aufgelisteten Fotografen, möchte ich noch die Namen Diane Arbus und Dorothea Lang hinzufügen. Deren Bilder auch ihre eigene dokumentarische Ästhetik haben. Ich habe ebenfalls beobachtet, dass Fotos wie von ihr, Sander, Becher, Lang oder auch Rodchenko sowohl hier in diesem Forum als auch bei Flickr eher die Ausnahme sind, wogegen das eigene Kätzchen oder Hündchen und der Sonnenuntergang oder das Bächlein in Langzeitbelichtung sehr häufig zu finden sind. Von den Experimenten/Spielerreien mit HDR, Retrolook, Miniaturabbild, Crossentwicklungs-Simulation bis hin zur Solarisations-Simulation, sind ebenfalls deutlich mehr zu finden. Soweit ich es verstanden habe ist es genau dies, was der Autor anprangert. Für mich absolut verständlich.

Und ja, ich habe an mir selbst beobachtet, dass in diesem Forum und vor allem auf Flickr, Bilder mit einer hohen Öffentlichkeitswirksamkeit analysiert habe, mit dem Ziel durch kopieren der darin enthaltenen Ästhetik zu einem ähnlichen Interesse an meinen Bildern zu gelangen und die Bilder, die eine gewisse Aufmerksamkeit erlangen, sind i.d.R genau jene die allgemein als "schön" betrachtet werden. Genau dies ist der Prozess, den der Autor als Bildung einer geschlossenen Community mit der Entwicklung einer eigenen Ästhetik beschreibt und mit dem allseits bekannten Zitat vom "Idioten der schönes nur in schönen Dingen findet" belegt.

Wobei ich finde, dass ein wesentlicher Teil des Forums-Aspekts vernachlässigt wird. Dies ist für mich der Netzwerkeffekt. Ich habe bei Flickr oft Fotos gesehen, die in keiner Weise weder der Mainstream noch der dokumentarischen Ästhetik folgten und dennoch dutzende oder sogar hunderte von positiven Beurteilungen und Auszeichnungen erhalten haben, weil der Fotograf einer großen Community angehörte, deren Mitglieder sich gegenseitig auszeichneten.

Jetzt stellt sich mir die Frage ob die "Banalität" eine neue "Kunstform" in der Fotografie werden kann ähnlich wie es der Dadaismus in anderen Kunstformen war, also das völlig ausdrucks- und aussagelose Bild ohne jegliche Ästhetik als eigenes Genre, deren Wert lediglich darin besteht über die Exifs zu dokumentieren, dass man außerhalb der Fotografie erfolgreich ist und sich eine teure Ausrüstung leisten kann, ähnlich wie die Dadaisten durch ihre Beiträge die Zugehörigkeit zu einer Kulturelite documentieren wollten.

Noch etwas wichtiges. Ich behaupte keineswegs außerhalb der vom Autor angeprangerten Entwicklung zu stehen sondern betrachte mich seit den Siebzigern als einen Teil davon. Es war mir allerdings ein Vergnügen von einem sprachlich versierten Autor den Spiegel vorgehalten zu bekommen.
 
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... Deren Bilder auch ihre eigene dokumentarische Ästhetik haben. Ich habe ebenfalls beobachtet, dass Fotos wie von ihr, Sander, Becher, Lang oder auch Rodchenko sowohl hier in diesem Forum als auch bei Flickr eher die Ausnahme sind, wogegen das eigene Kätzchen oder Hündchen und der Sonnenuntergang oder das Bächlein in Langzeitbelichtung sehr häufig zu finden sind. Von den Experimenten/Spielerreien mit HDR, Retrolook, Miniaturabbild, Crossentwicklungs-Simulation bis hin zur Solarisations-Simulation, sind ebenfalls deutlich mehr zu finden. Soweit ich es verstanden habe ist es genau dies, was der Autor anprangert. Für mich absolut verständlich.

Ich für mich halte davon auch garnichts. Die Amateurfotografie war aber immer schon so, man hat nur - mangels Internet - das kaum gesehen.

Ich finde es positiv, dass noch nie so viele Menschen so viele doch sehr schöne Fotos wie heute gemacht haben. Das allermeiste ist uninteressant, aber die guten Fotos sind insgesamt sehr erheblich mehr geworden als früher. Heute hätte es ein Cartier-Bresson erheblich schwieriger, berühmt zu werden.

Wenn jemandem seine Kätzchen und Sonnenuntergänge gefallen, dann soll er sie doch bitte fotografieren. Ich bin ja nicht gezwungen, mir das anzuschauen. Es geht mich nichts an und ich - und auch niemand anderer - hat das Recht jemandem vorzuschreiben, was er zu fotografieren hat.

Ich finde, man sollte das etwas toleranter sehen.
 
Ich finde die Sprache absolut gelungen und keineswegs verschwurbelt - was immer das auch heißen mag. .........

Ein Absolutes Highlight des Blogs ist für mich folgendes Zitat: "Heute aber, in den Zeiten von DSDS, wo die Selbstüberschätzung eher als optimistische Lebenseinstellung und das Lernen als obsolet gewordener Teil im Erfolgsprozess angesehen wird, ist die rein assoziative Auslegung von Schönheit die Regel, die Ausnahmen bestätigen das nur.

Du weißt nicht was verschwurbelt sein soll? Der von Dir zitierte Satz ist ein wunderschönes Beispiel dafür. Eine völlig sinnfreie Aneinanderreihung von Wörtern, die zwar einen grammatikalisch korrekten Satz ergeben, aber mehr nicht.
 
Du weißt nicht was verschwurbelt sein soll? Der von Dir zitierte Satz ist ein wunderschönes Beispiel dafür. Eine völlig sinnfreie Aneinanderreihung von Wörtern, die zwar einen grammatikalisch korrekten Satz ergeben, aber mehr nicht.

Nur weil Du keinen Sinn darin zu sehen vermagst, heißt es ja nicht, dass dort keiner vorhanden wäre. Dennoch ein Urteil ("völlig sinnfreie Aneinanderreihung von Wörtern") im Brustton der Überzeugung, man gönnt sich ja sonst nichts.
 
Zu den vom Autor aufgelisteten Fotografen, möchte ich noch die Namen Diane Arbus und Dorothea Lang hinzufügen. Deren Bilder auch ihre eigene dokumentarische Ästhetik haben. Ich habe ebenfalls beobachtet, dass Fotos wie von ihr, Sander, Becher, Lang oder auch Rodchenko sowohl hier in diesem Forum als auch bei Flickr eher die Ausnahme sind, wogegen das eigene Kätzchen oder Hündchen und der Sonnenuntergang oder das Bächlein in Langzeitbelichtung sehr häufig zu finden sind. Von den Experimenten/Spielerreien mit HDR, Retrolook, Miniaturabbild, Crossentwicklungs-Simulation bis hin zur Solarisations-Simulation, sind ebenfalls deutlich mehr zu finden. Soweit ich es verstanden habe ist es genau dies, was der Autor anprangert. Für mich absolut verständlich.

Und ja, ich habe an mir selbst beobachtet, dass in diesem Forum und vor allem auf Flickr, Bilder mit einer hohen Öffentlichkeitswirksamkeit analysiert habe, mit dem Ziel durch kopieren der darin enthaltenen Ästhetik zu einem ähnlichen Interesse an meinen Bildern zu gelangen und die Bilder, die eine gewisse Aufmerksamkeit erlangen, sind i.d.R genau jene die allgemein als "schön" betrachtet werden. Genau dies ist der Prozess, den der Autor als Bildung einer geschlossenen Community mit der Entwicklung einer eigenen Ästhetik beschreibt und mit dem allseits bekannten Zitat vom "Idioten der schönes nur in schönen Dingen findet" belegt.

Wobei ich finde, dass ein wesentlicher Teil des Forums-Aspekts vernachlässigt wird. Dies ist für mich der Netzwerkeffekt. Ich habe bei Flickr oft Fotos gesehen, die in keiner Weise weder der Mainstream noch der dokumentarischen Ästhetik folgten und dennoch dutzende oder sogar hunderte von positiven Beurteilungen und Auszeichnungen erhalten haben, weil der Fotograf einer großen Community angehörte, deren Mitglieder sich gegenseitig auszeichneten.

Jetzt stellt sich mir die Frage ob die "Banalität" eine neue "Kunstform" in der Fotografie werden kann ähnlich wie es der Dadaismus in anderen Kunstformen war, also das völlig ausdrucks- und aussagelose Bild ohne jegliche Ästhetik als eigenes Genre, deren Wert lediglich darin besteht über die Exifs zu dokumentieren, dass man außerhalb der Fotografie erfolgreich ist und sich eine teure Ausrüstung leisten kann, ähnlich wie die Dadaisten durch ihre Beiträge die Zugehörigkeit zu einer Kulturelite documentieren wollten.

Noch etwas wichtiges. Ich behaupte keineswegs außerhalb der vom Autor angeprangerten Entwicklung zu stehen sondern betrachte mich seit den Siebzigern als einen Teil davon. Es war mir allerdings ein Vergnügen von einem sprachlich versierten Autor den Spiegel vorgehalten zu bekommen.

Hm, mir stellt sich immer wieder die Frage, warum man sein Hobby wissenschaftlich korrekt und mit potentieller Anerkennung durch Experten ausüben soll.
Warum darf ich nicht das tun und produzieren und mögen, was aus welchen Gründen auch immer mir gefällt?


Warum muss ich den Anspruch des Einzigartigen, künsterlisch Wertvollen, Innovativen haben?

Wenn zigtausend Leuten Motiv X gefällt, sagt das evtl. über allg. Ästhetik aus - ob diese irgendwie biologisch verankert oder angelernt ist, und falls letzteres, wann, wie und durch was (oder wen) angelernt, ist sicher eine interessante Frage.
Erst mal ist es aber nicht relevant. Relevant ist, dass diesen Leuten diese Fotos gefallen, einigen so sehr, dass sie sie gern selbst reproduzieren können würden (so wie man gern selbst pfeifen, einen Salto machen oder Bachs Partita III spielen können möchte).

Immer, wenn an dieser Stelle Kritik an meiner Ansicht kommt, verweise ich gern auf all das, was Ihr alle oft täglich konsumiert und teilweise repdoduziert, ohne dass es sich oder Ihr Euch von der Masse abhebt.
Ihr esst normales Essen, tragt normale Kleidung (keine ausgefallene, selbstgeschneiderte oder Kleidung von sehr innovativen Designern), Ihr arbeitet größtenteils in normalen Berufen, ohne diese zu revolutionieren und wohnt in normalen Häusern, die durchschnittlich eingerichtet wurden - selbst wenn Ihr Designermöbel habt oder einen Innenarchitekten beauftragt habt, wird es sich nur selten um echte Innovation, abseits des Designermöbel-Mainstreams oder Innenarchitektur- Mainstreams handeln.

Warum ist es also so wichtig, dass man sich als Hobbyfotograf und Betrachter von Fotos in seinem Geschmack von der Masse abhebt????
Jeder wird das im Kleinen tun: Einem gefallen Bilder, die anderen egal sind und umgekehrt.
Einige Vorlieben mögen biologisch determiniert sein, etwa Vorliebe für bestimmte Naturmotive oder Symmetrie. Andere mögen anerzogen worden sein.
Aber warum muss man anders sein?
Warum sollte sich jemand dem Druck aussetzen, sich von der Masse abheben zu müssen und damit Leuten wie Dir evtl. oder dem Blogger seinen Wert als kunstschätzender, innovativer Fotograf mit massenuntauglichem, erlesenden Geschmack zu beweisen?!:(

Ich finde es so traurig, dass sich anscheinend viele Menschen derart bei ihrem Hobby unter Druck setzen.

Man sucht sich immer Vorbilder, oder man entwickelt selbst eine Vorstellung von dem, was man erreichen möchte und arbeitet dann darauf hin.
Man könnte diskutieren, unter welchen Einflüssen die eigene Vorstellung zustande gekommen ist und wird meistens doch irgendwo andere Menschen finden, die in irgendeiner Weise als "Vorbild" dienten, und sei es durch sehr kleine Ansätze zu neuen Ideen.

Es mag langweilig sein, denn 500. Sonnenuntergang oder das 50. Kirschenbild zu sehen. Den gelangweilten Betrachtern sind aber andere Bilder nicht langweilig, die wiederum für andere Betrachter schon Schnee von gestern oder wenig innovativ sind. Jeder steht gerade auf einer anderen Stufe, bedingt durch den Beginn seines Fotografieinteresses und den Einflüssen, denen er ausgesetzt war sowie seinen eigenen Fähigkeiten und ggf. auch seiner Vergangenheit.

Warum soll man werten, dass Kirschenbilder und Sonnenuntergänge Klischees (oder wertlos) sind, wenn jemand sich gerade jetzt intensiv dafür begeistert und daran arbeitet, erst mal genau so ein Bild wie X zu schaffen und dann irgendwann eigene Ideen umzusetzen. Unabhängig davon, ob seine eigenen Ideen schon vorher von anderen gefunden und (besser) umgesetzt wurden.
Für diesen Menschen zu dieser Zeit sind diese Bilder wertvoll und wenn er sie wie in seiner Vorstellung umsetzen konnte, ist er zurecht stolz.

Sollte er das nicht sein dürfen, sind wir an einem Punkt, den mal jemand tatsächlich als Standpunkt vorschlug, nämlich, dass man nur die oberen 1 bis 5 Prozent der "Performer" (egal auf welchem Gebiet) "bewundern" sollte und danach streben. Alles andere wäre Versagen.
Dieser Mensch wird also in seinem Leben in den meisten Bereichen versagen, weil er nicht zu den extremen Genies gehört und vielleicht auch gar nicht in allen Bereichen gehören will (oder kann). Wenn man mal überlegt, welche Bereiche zu einem normalen Leben gehören, dann kann man nie in allen davon zu den Top-Performern gehören.
Die meisten Menschen sind so realistisch, dies auch nicht zu versuchen und sind zufrieden mit Mittelmaß oder guter bis Hochleistung in ausgewählten Bereichen, haben aber weder die Ausdauer, noch die Begabung oder überhaupt den Willen, Höchstleister in einem Bereich zu werden.
Das ist normal.

:)

Nicht umsonst heißt es "Höchstleister".

Viele Menschen spielen hobbymäßig Fußball, ohne den Hauch einer Chance, jemals in die Bundesliega zu kommen oder auf deren Niveau zu spielen/ trainieren.
Deshalb sollten sie aber den Fußball nicht aufgeben und sich auch nicht schämen, sondern den Sport und ihre besonderen Leistungen - weitab von jeder Profileistung und weitab von jeder echten Innovation auf diesem Gebiet - genießen (dürfen!!!).

Man kann sich bemühen, das Beste zu leisten, das man selbst mit gegebener Energie und Einsatzwillen leisten kann und möchte. Jeder von uns könnte mehr Energie in die Fotografie stecken: Jede freie Minute lesen, analysieren, fotografieren, (sich selbst) kritisieren, Workshops buchen, Profifotografen für ihre Kritik und ggf. Coaching bezahlen usw. Wenn man tatsächlich jede freie Minute nutzen würde und ein bestimmtes Ziel hätte - innovative, künsterlich wertvolle Fotos abseits des Mainstrems - würde man das irgendwann erreichen.
Ganz wenige Menschen würde so ein Projekt auch erfüllen.

Für die meisten würde es den Charakter eines Hobbys aber verlieren und sie nicht mehr entspannen!

Dieser Preis ist mir persönlich viel zu hoch und steht auch dem Ziel meiner Fotografie - Entspannung, Freude an den eigenen Bildern, natürlich auch an der Verbesserung, die aber größtenteils ich selbst definiere! ;) - komplett entgegen stehen!

LG
Frederica
 
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