Nochmal: Es geht nicht um die Bildqualität als solche - da hat die 5D3 definitiv die Nase vorne, wenn man mit der 7D vergleicht. Sie ist nahezu unbestritten besser, wenn es um folgende Bereiche geht:
- Portrait
- Low light
- Landschaftsfotografie
- Konzertfotografie
- Produktfotografie
- wahrscheinlich sogar Sportfotografie, da ist der Unterschied von 6 auf 8 Bilder in der Sekunde kaum noch dramatisch.
Da kann die 5D3 sämtliche Vorteile des großen Sensors ausspielen und das ist auch der Grund, warum ich mir diese durchaus grandiose Kamera zulegen möchte, sobald der Preis mal vom "Neuerscheinungspreis" etwas nach unten gegangen ist.
Aber eine Crop-Kamera halte ich selbst dann noch für eine gute Ergänzung - insbesondere, um quasi bei (nahezu) selber Auflösung und demselben Objektiv mehr Reichweite zu bekommen. Klar, ab einem gewissen ISO-Wert lohnt sich das nicht mehr, aber im niedrigen ISO-Bereich (sagen wir mal bis ISO 400) ist die Bildqualität der 7D durchaus absolut in Ordnung.
Wie ich schon geschrieben habe: Um den Sensor einer Vollformatkamera in gewissen Situationen noch voll ausnutzen zu können, würde ein Telekonverter nötig sein. Dies wäre mit einem höheren ISO-Wert und einer etwas geringeren Schärfe durch den Konverter verbunden. Die Frage ist nun für mich persönlich, ob die höhere ISO-Stufe und die reduzierte Schärfe trotzdem noch besser wären (wie gesagt: quasi anstatt des Crops, sodass der Sensor großzügig genutzt wird) als das, was die 7D mit einem niedrigeren ISO-Wert und ohne Telekonverter produziert.
Wobei an dieser Stelle noch das Problem auftaucht, dass man "offiziell" nur bis zu einer Blende von 5,6 mit Autofokus arbeiten kann (solange man nicht eine 1D besitzt, die vor der 1DX herausgekommen ist) und ein Objektiv mit 5,6 + 1,4x-Konverter nunmal bei F8 landet, was dann Probleme machen könnte.
Mein Fazit: Eine 5D3 ist eine wunderbare Kamera für fast alle Einsatzgebiete, aber eine Crop-Kamera kann nebenher für gewisse Situationen (insbesondere bei gutem Licht) eine gute Zweitkamera darstellen.
EDIT:
Ne 1DmkIII, MKIV, 1DsII oder 1DsIII hattest du noch nie in der hand??? Auch keine 5DmkII, mkIII??
Um die Frage aus meiner Perspektive zu beantworten, was ich an Kameras mit größerem Sensor schon verwendet habe: 'ne 1D Mark II, 'ne Nikon D700 und 'ne Nikon D4. An den Nikon-Kameras war die längste verwendete Brennweite zugegebenermaßen nur 200mm - das ist definitiv zu kurz für einige Anwendungen. Wahrscheinlich wären mit auch 400mm noch zu kurz, wenn ich 400mm am Crop schon manchmal für recht kurz halte und dann gerne mal noch weiter croppe. Um aber eine höhere Brennweite mit dem damit verbundenen Preis und dem höheren Gewicht rechtfertigen zu können, müsste ich schon wirklich auf diesen Bereich spezialisiert sein. Solange ich das nicht bin, muss ich mit meinem 100-400mm-Objektiv auskommen und habe dann eben die Möglichkeit, durch einen Crop "näher heran" zu kommen. Und wenn ich dabei nicht auf Auflösung verzichten muss (und dafür bei wenig Licht auf etwas Qualität verzichten kann), dann mache ich dies auch nicht - ergo: Crop-Kamera. Oder eben (bisher nur Theorie, da im Gegensatz zur Crop-Kamera nicht ausprobiert und auch noch keinen direkten Qualitätsvergleich gesehen) ein Tele-Konverter.