Das erklärt das unangenehme Gefühl, daß man sehr oft hat, wenn man von irgendwelchen Amateuren auf der Straße angelabert wird. Dass man dabei an jemanden gerät mit dem man dann irgendwie nett über irgendwas reden kann ist sehr sehr selten.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Das geht wohl Vielen so, die in der Öffentlichkeit mit einer professionell aussehenden Kamera hantieren.
Es geht oft nur darum den Profi auszuhorchen (oder noch besser darüber zu belehren, daß was er da gerade mit Objektiv X fotografiert damit garnicht sinnvoll zu fotografieren sei) und wenn der dann nicht in drei Sätze genug Wissen, und das gefälligst in Form der simplen Wahrheiten die man sich zuhause zusammengeträumt hat, transferiert, um ihm den Job abzunehmen, dann ist er ein arrogantes A... das sich für was besseres hält.
Nicht nur auf der Straße, auch in den Foren kommt das so vor… nach dem Motto: 'Informationsabfragestation, mehr brauche ich nicht'. Daß es von Seiten der Amateure oder auch fotografisch unbeleckter Leute zu Fehleinschätzungen kommt, das gibt es auch in anderen Bereichen. Worauf ich hinauswill: ich erlebe in meinem Umfeld, daß selbst Leute, die professionell mit Fotografen zu tun haben (also Auftraggeber als auch Leute, die Fotografen als Kunden haben) oft ein ziemlich schlechtes Bild über Fotografen haben und kaum hat der Fotograf den Raum verlassen, über sie herziehen. Da ich glaube, daß bei solchem Verhalten immer zwei vonnöten sind, frage ich mich schon, wie genau so etwas entsteht.
Meine Theorie: Fotografen sind vor allem visuell bewandert und auf diesem Gebiet gut - auf der verbalen Seite jedoch läßt sich des häufigeren beobachten, daß da ein rauher Umgangston herrscht (mitunter gepaart mit einer Attitüde von Omnipotenz: 'Weiß Alles, kann Alles. Und das noch viel besser als alle Anderen…') So jedenfalls meine bescheidenen Beobachtungen.
Um mich ist neulich ein Vollpfosten rumgetanzt und hat über einen endlos erscheinenden Zeitraum versucht mir zu erklären, daß ich ein Idiot sei, weil an meinen Kameras die Herstellernamen abgeklebt waren, was schließlich nur Idioten machen würden, es sei denn ich hätte eine gute Begründung dafür. Als ich dann später irgendwo saß und mit einem Notebook ohne abgeklebten Apfel Bilder verschickte, hatte ich den dann wieder an der Backe.
Das ist natürlich nicht Fotografen-spezifisch. Ich glaube, da kann jeder ein Lied von singen, der irgendetwas in der Öffentlichkeit tut.
Ich hab übrigens eine Menge Freunde die zum Spaß fotografieren und mit denen man sich sehr schön über Fotografie unterhalten kann.
Ja, das ist wichtig. Und offenbar bist Du im Reallife netter, als Du Dich hier manchmal gibst…


domeru