WERBUNG

Bilderklau ja oder nein?

Diese Gesellschaft denkt in bezifferbaren Kategorien und da ist eine solche Rechnung, auch wenn man nicht von Bösartigkeit ausgeht und nur das Regelhonorar ansetzt, was dafür gezahlt würde, wenn es einen kommerziellen Nutzer beträfe, eine gute Orientierungshilfe.

Nur weil unsere Gesellschaft inzwischen so kaputt ist und nur noch in monetäre Maßstäben denkt muss man sich dem ja nicht auch noch anschliessen, oder?


Das ist kein Argument. Du mußt die Straßenbahnfahrkarte auch dann kaufen, wenn Du mit der Fahrt kein Geld verdienst.

Zwischen einer reinen Dienstleistung und einem "kulturellen Gut" besteht ja wohl ein gewaltiger Unterschied.
 
Weil hier angemerkt wurde, dass "Bildersammeln" ja nicht sehr kreativ ist.

Dem will ich mal widersprechen. Es gibt einige wirklich sehr gute "Bilderblogs" die nichts anderes machen als tolle Bilder zu sammeln. Themathisch oder Inhaltlich sortiert oder auch völlig frei.



http://www.them-thangs.com/page/2/
www.haw-lin.com
http://www.werewolvesfuckyoface.com/


Noch besser: http://fuckyouverymuch.dk/
Und inzwischen damit offizieller Partner des Copenhagen Photo Festival.
Auch wenn sie natürlich schwerstkriminell sind weil sie mit Brecheisen und Dietrich bewaffnet durch das Internet ziehen und permanent irgendwelche Bilder klauen (ohne die ihr Blog garnicht möglich wäre).


"Bilderklau" fängt für mich dann an wehzutun, wenn der "Bilderdieb" die Fotos als seine eigenen ausgibt.
Wenn sie einfach nur genutzt werden, in so einem Kontext, ist mir das ziemlich egal.
Das ist natürlich Ansichtssache, aber hier gleich mit der Rechnungskeule zu drohen nur weil Blogger X deine Bilder für Zitierenswert hält...

Meine Rede! :top:
 
Diese Einstellung finde ich ehrlich gesagt einfach nur widerlich. Wenn es jetzt echter Diebstahl oder gar Raub wäre ok - aber bei Bilder"klau"?!

Klar ist sowas nervig und bei Leuten die einfach mal Content von meiner Website einbinden taucht dann auch durchaus mal ein nicht ganz passendes Bild statt dem Original auf (Referer sei Dank).

Aber wieso denn gleich mit Anwalt, Rechnung, etc. kommen wenn jemand einfach nur die Bilder in seinem Blog verlinkt hat und sie noch nichtmal als eigene ausgegeben hat? Zu 99% ist sowas mit einer freundlichen Email zu lösen...

:top::top::top::top:
Zum Glück gibt's hier doch noch normalen Menschen die nicht auf ihr (nicht mal moralisch sondern einfach nur durch die bescheuerte Gesetzgebung) gegebenes Recht pochen.
 
Also, ich persönlich würde es nicht so eng sehen.
Er rühmt sich ja nicht mit den Bildern (sind ja auch überall Wasserzeichen drin) und einen kommerziellen Nutzen zieht er auch nicht daraus.

Na ja, er macht sich damit wichtig. Das ist durchaus ein persönlicher Nutzen, weil Eigenes hätte er wohl nicht vorzuweisen. Für sowas ist ist zumindest vorher um Erlaubnis zu fragen oder zu bezahlen, ganz einfach.

Das sind Leute die bedienen sich an fremder Leistung. Das ist keine Kultur. Es kann doch nicht so schwierig sein, einen Link dorthin zu legen, wo das Foto vom Fotografen veröffentlicht ist.

Wenn Du das für Deine Fotos so siehst, ist das Deine Sache. Ein Bauer lässt sich seine halbe Ernte abräumen, der andere will das nicht. Fragen muss man aber vorher, ob man das nehmen darf.

Wenn jemand eine Leistung nutzt, für die beispielsweise 30 Euro zu bezahlen sind, dann ist das freilich das selbe wie wenn er jemandem 30 Euro aus der Geldbörse stiehlt. Das soll eine Kultur sein? Die Mafia ist wohl Hochkultur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur weil unsere Gesellschaft inzwischen so kaputt ist und nur noch in monetäre Maßstäben denkt muss man sich dem ja nicht auch noch anschliessen, oder?

Was soll daran bitte schlecht sein. Geld ist das frei austauschbare Tauschmittel für Waren und Leistungen. Ich mache ein Foto, das jemand anderer brauchen kann, der gibt mir dafür Geld und ich kann für den selben Wert die Leistung von jemand anderen bekommen, dessen Leistung ich auch haben will.

Strom, Gas, Miete, Essen - dafür gibt es niemanden, der das für lobende Worte hergibt. Aber bei Produzenten von Videos, Musik und Fotos darf man sich freilich frei bedienen, weil wir haben uns ja alle so lieb ;-) Auch jene, die von Strom, GAs, Miete und Lebensmitteln leben.

Es ist ja eine große Werbung, wenn ein Video millonenfach heruntergeladen wird und sich alle darüber freuen. Das muss schließlich reichen und man kann ja gefälligst Geld damit verdinenen indem man um Spenden bittet oder T-Shirts verkauft.
 
Nur weil unsere Gesellschaft inzwischen so kaputt ist und nur noch in monetäre Maßstäben denkt muss man sich dem ja nicht auch noch anschliessen, oder?

Aha, Du arbeitest also anscheinend umsonst? Geld brauchst Du nicht.

Bekommst schließlich überall alles geschenkt (Autohändler, Fotohändler, Lebensmittelhändler, Tankstelle, Vermieter usw.)?
 
Zwischen einer reinen Dienstleistung und einem "kulturellen Gut" besteht ja wohl ein gewaltiger Unterschied.

In Deinen Augen vielleicht insofern, als das "kulturelle Gut" nichts wert ist, weil es vom Himmel fiel (bzw. weil diejenigen, die es schufen, ja wie Du auch einer richtigen Arbeit nachgehen können, wenn sie von irgendwas ihren Lebensunterhalt decken wollen - eine Putzstelle um Beispiel). Wogegen man bei den Verkehrsbetrieben nicht mit flotten Sprüchen oder groben Pöbeleien durchkommt, weil die ihre Forderungen letztlich mit Hilfe von Polizei und Justiz durchsetzen.

Es ist egal, worin eine Dienstleistung besteht - wer sie in Anspruch nimmt, hat dafür zu zahlen. Punkt.
 
Aha, Du arbeitest also anscheinend umsonst? Geld brauchst Du nicht.

Bekommst schließlich überall alles geschenkt (Autohändler, Fotohändler, Lebensmittelhändler, Tankstelle, Vermieter usw.)?

Man kann es ja so geschickt anstellen, daß man dort verpflegt wird, wo man fotografiert. Und für den Rest gibt es Hotel Mama.
 
Also siehst Du doch die Notwendigkeit des monetären Profits ;)

Ein notwendiges Übel. Ja.
Nichtsdestotrotz arbeite ich gerne umsonst und versuche nicht aus jeder Möglichkeit Kapital zu schlagen.
Wenn jemand mit meinen Leistungen Geld verdienen möchte, dann mache ich das natürlich nicht umsonst.
Wenn aber jemand (mit Hilfe meiner Leistungen) etwas einfach aus Spass an der Freud (oder aus sonstigen nicht kommerziellen Gründen) machen/schaffen möchte, dann bin ich auch gerne bereit selber auf Vergütung zu verzichten.
 
Wenn jemand mit meinen Leistungen Geld verdienen möchte, dann mache ich das natürlich nicht umsonst.
Wenn aber jemand (mit Hilfe meiner Leistungen) etwas einfach aus Spass an der Freud (oder aus sonstigen nicht kommerziellen Gründen) machen/schaffen möchte, dann bin ich auch gerne bereit selber auf Vergütung zu verzichten.

Die Frage, ob jemand Geld verdient oder nicht, hängt ja meistens von seiner mehr oder weniger großen Geschicklichkeit ab, nach Abzug von Kosten von den Einnahmen etwas übrig zu behalten. Er braucht Dir also nur vermitteln, daß er miserabel kalkuliert hat, dann klappt das schon ...
 
Die Frage, ob jemand Geld verdient oder nicht, hängt ja meistens von seiner mehr oder weniger großen Geschicklichkeit ab, nach Abzug von Kosten von den Einnahmen etwas übrig zu behalten. Er braucht Dir also nur vermitteln, daß er miserabel kalkuliert hat, dann klappt das schon ...

Es geht nur um die Absicht und nicht darum ob tatsächlich etwas verdient wird.
 
Wenn aber jemand (mit Hilfe meiner Leistungen) etwas einfach aus Spass an der Freud (oder aus sonstigen nicht kommerziellen Gründen) machen/schaffen möchte, dann bin ich auch gerne bereit selber auf Vergütung zu verzichten.

Also jedenfalls in Österreich ist das so, dass Du, zumindest dann, wenn Du selbständig bist in Deinem Fach nciht einfach eine kostenlose Leistung erbringen darfst, weil Du damit der Allgemeinheit Geld entziehst, das ihr zusteht (ja, so ist das...).

Es ist also beispielsweise verboten, dass ein Bauer mit Hühnern, mit einem Bauern mit Milchkühen nicht einfach Eier gegen Milch tauschen darf. Die müssen sich das gegenseitig verrechnen. Ich kenne sogar einen konkreten Fall, in dem das von der Finanz verfolgt wurde. Ich war selbst einmal von sowas betroffen, weil mir ein Freund, der eine Buchhaltungssoftware herstellt, eine Version geschenkt hat - ich habe ihm halt dafür Fotos gemacht - das hatte ich gesprächsweise einem Finanzbeamten erzählt, der hatte einen ganz glasigen Blick bekommen.

So ohne ist diese Herumschenkerei also nicht. Der Staat lebt davon, dass er bei jedem Tausch mitschneidet und hat im Ernstfall wenig Humor. In der Regel wird das ja niemand anzeigen. Aber eben nur in der Regel.

Im Fall mit den Eiern und der Milch war es ein böswilliger Nachbar, der das angezeigt hatte und die Finanz hatte dann fröhlich nachzurechnen begonnen, wieviel Eier und Milch da in den letzten - ich glaue zehn - Jahren den Besitzer gewechselt hatten.

Ich habe meinem Freund eine Rechung über die Fotos geschickt und er mir eine über die Software, womit das zum Glück erledigt war und sonst hatte ich diesbezüglich nichts. In dem Fall war es so, dass ich ihm halt einfach Fotos gemacht hatte und als ich dann eine Buchhaltungs-Softwarte gebraucht hatte, hatte er mir das eben angeboten.

Ich kenne mich damit nicht so aus, ich weiß nur, dass es in dieser Konstellation so ist. Ich nehme an, das wird in Deutschland ähnlich sein. Dass man privat eigene Leistungen austauschen kann davon gehe ich aus, aber bis wie weit, weiß ich nicht.

Nur so als Information aus meiner Erfahrung. Jeder soll freilich tun was er glaubt und das geht mich auch nichts an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nichtsdestotrotz arbeite ich gerne umsonst und versuche nicht aus jeder Möglichkeit Kapital zu schlagen.
Hättest du aber nicht gern selbst die Kontrolle darüber, was du mit deinen anderen Einkünften querfinanzierst?
Ich schon, und deswegen möchte ich gefragt werden. Wer nicht fragt - also für mich entscheiden möchte - darf dann gern seinen Irrtum erfahren.
 
WERBUNG
Zurück
Oben Unten