Den Wechselgedanken kenne ich auch, so mal ich gerne höhere ISO-Auflösungen hätte. Doch dann bliebe im Grunde nur Vollformat und dazu dann Objektive, die schon deutlich teurer sind als das, was Olympus bietet. Selbst so hat meine Ausrüstung im Laufe der Zeit schon recht viel Geld geschluckt.
Ich selbst hatte damals vor der ersten Olympus, der E-500, mich eigentlich nur bei Canon und Nikon umgeschaut. Reviews gelesen und mir gesagt: Alles, nur nicht Olympus. Dann hatte ich in vielen Foren gelesen, mich mehr mit dem FT-Format beschäftigt und mir eben auch etliche Bilder angeschaut. Okay, die Olys damals waren ab ISO400 schon unbrauchbar (mit dem Kodak-Sensor), aber in meinen Augen eben sehr schön, selbst die eher geknipsten von den "Nichtkönnern". Ich werde mich hüten Bodys von Canon oder Nikon schlecht zu reden, die hatte ich auch oft genug in der Hand, aber entscheidend ist am Ende ja nur das, was man umsetzt und das degradiert die Kamera rein zum Werkzeug und das sollte man auch pragmatisch genug sehen, nur - was im Grunde der Clou daran ist - man tut es nicht. Die Systeme sind sich doch recht ähnlich und man beginnt immer mit einem gewissen Markendenken und ganz ehrlich, immer wenn mir selbst Nikon oder Canon (eher letztere) in den Sinn kamen, reichte es schon Kameras von denen in die Hand zu nehmen und zu wissen, Sinn macht nur Prosumer aufwärts.
Also blieb ich bei Olympus, nach der E-500 kam die E-510, dann die E-620 mit den Pancake und irgendwie wollten mir alle Bodys nicht so recht gefallen, da ich oft gelesen hatte, wie toll sich eine E-1 anfühlte, hatte ich mir einfach mal eine gebrauchte ersteigert und mit der hatte ich das erste mal das Gefühl, ein Werkzeug in der Hand zu halten. Die E-620 musste also der E-30 weichen und das habe ich für keine Sekunde bereut. Ohne es im Detail begründen zu wollen oder zu können, sie fühlte sich eben auch wie ein Werkzeug an und ist technisch ausgezeichnet.
Was heute bleibt ist als primärer Nachteil eben die "Problematik" mit den ISO-Auflösungen, da gibt es im Vollformat-Sektor besseres, aber für mich nicht bezahlbares. Die APS-C sind in meinen Augen auch nicht wirklich besser und wenn ich mir die Bilder von der E-5 anschaue, schrumpft der "Vorteil" von Canon und Nikon langsam ins Nichts.
Video mit einer DSLR habe ich probiert, viel dazu gelesen und zuletzt noch ein netten Artikel in der aktuellen c't Sonderausgabe zur Fotografie. Es ist - um es kurz zu sagen - immer noch kein echtes Thema, die Qualität zwar sehr gut, die Umsetzung schwierig. Will man es unbedingt, sollte man aber von der Idee wie mit einem Camcorder zu arbeiten Abstand nehmen. Um der Qualität gerecht zu werden, muss man auch mehr arbeiten wie ein Profi und das bedeutet eben auch viel Aufwand in Sinne von Zeit und Geld. Sony könnte hier mit der aktuellen NEX-Serie auch interessant sein oder eben Panasonic mit der GH-Serie. Ich bleibe beim Camcorder, es ist zwar interessant mit der Schärfentiefe zu spielen, aber beim normalen Filmen wäre mir das egal, die Zuschauer achten da eh aufs Wesentliche.
Bleiben noch die Objektive. Das 12-60 SWD ist ein Erlebnis, so richtig verstehen und lieben lernen kann man es erst, wenn man es mal auf der Kamera hatte, vor allem eben der E-30/E-3. Das 50-200 SWD ist ebenso Erhaben und lohnt sich, sofern man die Brennweite braucht. Ansonsten, wenn man so oder so viel statisch fotografiert, so bliebe noch ein gebrauchtes 50mm von Olympus, die Qualität von dem Objektiv erreicht kaum ein anderes. Da lohnt es sich mal die Tests auf
http://www.dpreview.com zu lesen.
Was ich an deiner Stelle machen würde wäre es, einfach mal eine Nikon Kombi leihen und ein Tag damit verbringen. Mir hat es geholfen bei Olympus zu bleiben, andere mag es zu etwas anderen bringen. Fotografie hat in meinen Augen für viele hier eben sehr viel mit Psychologie zu tun, man muss an die Kamera glauben, damit man sich auf die Arbeit konzentriert. Schlecht macht die nämlich kein System, was die häufigen Grabenkämpfe absurd macht. In meinen Augen ist Olympus eben in der Summe für mich das günstigste und das war dann eben auch der Grund der mich einst entschieden lies und heute noch lässt. Das FT eben tot sein soll halte ich für ein Gerücht, wenn es auch gerne erzählt wird. Das Olympus hier erst einmal keine weiteren Objektive bringt (außer vielleicht Pflege), nun, hat sich da etwas in den letzten 2 Jahren geändert? Im Grunde eben nicht und wozu auch? Zumindest ich vermisse nichts, wenn es vielleicht auch andere tun mögen. Aber die gibt es immer, die breite Masse entscheidet. Ich denke, die E-50 wird auch kommen und andere Gehäuse auch, vielleicht auch irgendwann Objektive, aber im Moment dürfte mFT einfach interessanter sein, weil es ein neuer Markt ist und die Wachsen eben an besten, wenn man Interesse weckt und erhält. Aus der Sicht ist es konsequent was Olympus hier tut. Und nichts anderes würde Canon, Nikon und wer auch immer auch tun, es sind Hersteller, sie leben vom Verkaufen und müssen sich den Markt beugen. Ansonsten hätten wir keine Videofunktion in DSLR, keine Schwenkdisplays, keine was auch immer.