Hallo Katja,
zu später Stunde jetzt mein Versuch eines ausführlicheren Kommentars, der immer weiter und weiter wuchs
Los gehts: Beim Blick auf das erste Bild mein Gedanke, na HOI, was haben wir denn hier... das wird jetzt INTERESSANT
Schnell die Bilder überflogen... ein paar coole, räudige Typen, die ihre Weggefuckheit ausgiebigst und ohne Hemmung zelebrieren... und wie! Auf Deine sehr interessante Frage Katja, warum diese einhellige Begeisterung, will ich später eingehen.
Zunächst gingen mir allgemeine Dinge durch den Kopf... ich denke bei mir... wie Sie Ihr Leben verschwenden. Wegsaufen, wegtrödeln. Ich sehe genauer hin und erblicke wie sie rebellieren, wüten, träumen, kotzen, spielen, chillen, sich selbst feiern, sich verstecken oder auf den Kopf stellen, mit einem Wort: Spaß haben, und noch ein paar Sachen mehr! Sie sind wohl einerseits Teil einer wilden Horde, sicher auch mal - was für eine Überraschung! - unangenehm und ungehobelt. Aber man sieht auch mehr von Ihnen. Sie sind - Gott sei Dank! - nicht auf Etwas, nur eine Sache, eine Eigenschaft reduziert. Das vermitteln die Bilder ganz selbstverständlich, wie beiläufig, sehr leicht.
Im Ersten: Die Drei auf einem Sofa in einer abgefuckten Halle. Links der Zottelige, muß ich in Ermangelung eines Namens sagen (der übrigens auch Linkshänder zu sein scheint), in der Mitte ein blonder Junge und Rechts, der wirkt though und energisch. Die beiden dunkelhaarigen Kerle außen wirken ablehnend, wobei der Links eher albernd, der Rechts eher feindselig bis skeptisch daherkommt. Der selbstvergesse, in sich zusammengesunkene Blonde riecht an einer Blume und scheint ganz in sich versunken, in die Betrachtung irgendeiner unergründlichen Schönheit vielleicht. Alles drei Punks. Aussteiger, Rebellen, jeder auf seine Weise. Sich zeigen wollen, gleichzeitig Abstand.
So prustet der Energische im Zweiten Bild kräftig sein Bier hoch in die Luft, als möchte er kotzen, dreckig sein, Dreck machen. Ich sehe den Wunsch sich frei zu machen von Etwas, ein Ausstoßen. Das betrifft den Blonden nicht sonderlich, er raucht in Gedanken, während der Dritte, wie zum Scherz an einer Leitung horcht, die längst tot ist. Wo immer er auch hinlauscht, von da wird nichts mehr kommen, scheint er zu sagen. Er trägt verschiedenfarbige Socken, gibt sich schrill, wie ein Clown.
Der Versunkenheit des Blonden tüchtig an den Kragen gehts dann auf Bild 3, die Verhältnisse werden ordentlich auf den Kopf gestellt. Hey, Mann, komm aus Dir zurück! Der aber lacht nur an seinen Zöpfen vorbei, über den Scherz... denn in Wirklichkeit, wie man in Bild 4 sieht schottet er sich bewußt und nachdrücklich und natürlich auch stilecht von der Außenwelt ab - mir meine Farbeimer! - lebt vielleicht in seiner eigenen Fantasiewelt. In Bild 5 zeigt er sich dann, mit aufmerksamem, offenem, forschendem, traurigem Blick. Er hat sich provokativ Zöpfe geflochten, wie eine Frau angezogen. Man könnte sagen, er zeigt eine Andere Seite. Das alles vor einer Kulisse der Verwüstung.
Der Energische aus Bild Eins schaut in Bild 6 durch Sonnenbrille mit Hut in den Himmel. Wonach er wohl schaut? Worauf er da oben wartet? Drink Fight Fuck sein Tatoo, er kämpft HIER im Leben, kämpft hier unten sich durch, mit ihm scheint nicht zu spaßen zu sein. Der Eindruck zeigt sich noch einmal in Bild 7, wird durch die neue Pose für mich bejaht, der Kampf unterstrichen. Nebenbei, Kate, warum hast Du Ihn zweimal in ähnlicher Pose gezeigt? Er hat Dich wohl beeindruckt? Das könnte ich verstehen, bzw würde die beiden Bilder so deuten, denn er ist für mich der stärkste Charakter mit den generell stärksten Aussagen.
Bild 8 ist für mich persönlich dann auch der der Höhepunkt der Serie, eine Zusammenfassung, das aussagefähigste und damit beste Bild. Er trinkt vor der Kulisse einer feindlichen, zusammenfallenden Landschaft, einer zusammenbrechenden Gesellschaft. Drink Fight Fuck dich durchs Leben, und es wird nicht besser werden! So sehe ich die gerade herrschende gesellschaftliche Realität: Selbstbetäubung und Kampf. Und so kneift er das linke Auge fest zu in Bild 9, schaut nur mit dem Verstand in die Welt.
Ganz anders der Zottelige in Bild 10, mit einer fast schmockhaften Attitüde scheint er von oben herab durch das Leben zu wandern. I am the king, scheint sein Blick zu sagen. Gut, wer sich Illusionen bewahren kann, denke ich mir da. Hier ist die Serie auch zu Ende, und ich will die zusätzlichen Bilder kurz würdigen.
Bild 11 ist ein weiteres Stück im Puzzle, ein weiterer Aspekt, sowohl an Bild Zwei und Acht anküpfend: Der Kämpfer, stehend in einer zerfallenden Welt, ausspuckend, auskotzend: Der Wunsch, das Schlechte abzustoßen, zurückzuweisen, aus sich heraus zu bekommen.
Bild 12 ist ein maximaler Kontrast dazu. Der Blick in sich hinein, und aus sich heraus. Fluß, Selbstversunkenheit, Reflektion, ein Anflug Traurigkeit, ein weiter Blick. Die Zöpfe hat er inzwischen aufgelöst. Schön finde ich übrigens, ein Detail, seine Lippen, die groß und ebenmäßig und nicht klein, verkniffen und verkrampft sind.
Bild13, dann ein buntes Spiel, ein kindliches Betuen.Seifenblasen und Schaum, es erheitert mich zu sehen wie die Drei zumindest einen Moment lang ins Spiel verfallen. Spiel und Alberei trotz Sorgen, sehr gut.
Bild 14 ja, da haben wir Ihn nochmal, den Zotteligen, fast wie in Bild 10. Nur nicht so erhaben wie dort, sondern eher wieder clownhaft. Es für mich: Fuck you, ich mach mein Ding!
Und in Bild 15 sitzt der Zottelige jetzt also in der Mitte, mit belämmerten Gesichtsausdruck, vor einer einzelnen Blume, wärend Gefühl und Verstand sich nach links und rechts symbolisch übergeben. Ich bin Schei$se! Na wenigstens haben sich alle lieb. Ein würdiger Schluß.
So. Mancher wird vielleicht über die ein oder andere Deutung pikiert oder verwundert die Stirne runzeln, aber das sind meine Gedanken dazu und ich bin mir klar daß aller Wahrscheinlichkeit nach all dies bei der Aufnahme bewußt nicht die geringste Rolle gespielt hat, die Abgebildeten mit Sicherheit nicht nur so sind wie von mir fantasiert, und jeder das irgendwie anders auslegen können wird.
Insgesamt sehe ich eine hohe Beständigkeit, eine hohe Treffsicherheit bei diesen Bildern. Es passt alles zusammen, zeigt sich aus einem Guß, mit kohärenten Aussagen, und einen Bearbeitungsstil, der den Maximalkontrast der Bildinhalte im Grafischen widerspiegelt. Es geht um Kontraste!
Und zur Frage, warum die Bilder so begeistern. Ich denke das hat einen einfachen Grund. Man mag, was man ist. Hier im Forum geht es hart zu, wird gekämpft, zusätzlich ist die deutsche Stimmung gerade in einer ähnlichen Tonlage. Perfect fit. Es liegt in der Luft. Die passenden Bilder zur richtigen Zeit.
Christian
zu später Stunde jetzt mein Versuch eines ausführlicheren Kommentars, der immer weiter und weiter wuchs

Los gehts: Beim Blick auf das erste Bild mein Gedanke, na HOI, was haben wir denn hier... das wird jetzt INTERESSANT

Zunächst gingen mir allgemeine Dinge durch den Kopf... ich denke bei mir... wie Sie Ihr Leben verschwenden. Wegsaufen, wegtrödeln. Ich sehe genauer hin und erblicke wie sie rebellieren, wüten, träumen, kotzen, spielen, chillen, sich selbst feiern, sich verstecken oder auf den Kopf stellen, mit einem Wort: Spaß haben, und noch ein paar Sachen mehr! Sie sind wohl einerseits Teil einer wilden Horde, sicher auch mal - was für eine Überraschung! - unangenehm und ungehobelt. Aber man sieht auch mehr von Ihnen. Sie sind - Gott sei Dank! - nicht auf Etwas, nur eine Sache, eine Eigenschaft reduziert. Das vermitteln die Bilder ganz selbstverständlich, wie beiläufig, sehr leicht.
Im Ersten: Die Drei auf einem Sofa in einer abgefuckten Halle. Links der Zottelige, muß ich in Ermangelung eines Namens sagen (der übrigens auch Linkshänder zu sein scheint), in der Mitte ein blonder Junge und Rechts, der wirkt though und energisch. Die beiden dunkelhaarigen Kerle außen wirken ablehnend, wobei der Links eher albernd, der Rechts eher feindselig bis skeptisch daherkommt. Der selbstvergesse, in sich zusammengesunkene Blonde riecht an einer Blume und scheint ganz in sich versunken, in die Betrachtung irgendeiner unergründlichen Schönheit vielleicht. Alles drei Punks. Aussteiger, Rebellen, jeder auf seine Weise. Sich zeigen wollen, gleichzeitig Abstand.
So prustet der Energische im Zweiten Bild kräftig sein Bier hoch in die Luft, als möchte er kotzen, dreckig sein, Dreck machen. Ich sehe den Wunsch sich frei zu machen von Etwas, ein Ausstoßen. Das betrifft den Blonden nicht sonderlich, er raucht in Gedanken, während der Dritte, wie zum Scherz an einer Leitung horcht, die längst tot ist. Wo immer er auch hinlauscht, von da wird nichts mehr kommen, scheint er zu sagen. Er trägt verschiedenfarbige Socken, gibt sich schrill, wie ein Clown.
Der Versunkenheit des Blonden tüchtig an den Kragen gehts dann auf Bild 3, die Verhältnisse werden ordentlich auf den Kopf gestellt. Hey, Mann, komm aus Dir zurück! Der aber lacht nur an seinen Zöpfen vorbei, über den Scherz... denn in Wirklichkeit, wie man in Bild 4 sieht schottet er sich bewußt und nachdrücklich und natürlich auch stilecht von der Außenwelt ab - mir meine Farbeimer! - lebt vielleicht in seiner eigenen Fantasiewelt. In Bild 5 zeigt er sich dann, mit aufmerksamem, offenem, forschendem, traurigem Blick. Er hat sich provokativ Zöpfe geflochten, wie eine Frau angezogen. Man könnte sagen, er zeigt eine Andere Seite. Das alles vor einer Kulisse der Verwüstung.
Der Energische aus Bild Eins schaut in Bild 6 durch Sonnenbrille mit Hut in den Himmel. Wonach er wohl schaut? Worauf er da oben wartet? Drink Fight Fuck sein Tatoo, er kämpft HIER im Leben, kämpft hier unten sich durch, mit ihm scheint nicht zu spaßen zu sein. Der Eindruck zeigt sich noch einmal in Bild 7, wird durch die neue Pose für mich bejaht, der Kampf unterstrichen. Nebenbei, Kate, warum hast Du Ihn zweimal in ähnlicher Pose gezeigt? Er hat Dich wohl beeindruckt? Das könnte ich verstehen, bzw würde die beiden Bilder so deuten, denn er ist für mich der stärkste Charakter mit den generell stärksten Aussagen.
Bild 8 ist für mich persönlich dann auch der der Höhepunkt der Serie, eine Zusammenfassung, das aussagefähigste und damit beste Bild. Er trinkt vor der Kulisse einer feindlichen, zusammenfallenden Landschaft, einer zusammenbrechenden Gesellschaft. Drink Fight Fuck dich durchs Leben, und es wird nicht besser werden! So sehe ich die gerade herrschende gesellschaftliche Realität: Selbstbetäubung und Kampf. Und so kneift er das linke Auge fest zu in Bild 9, schaut nur mit dem Verstand in die Welt.
Ganz anders der Zottelige in Bild 10, mit einer fast schmockhaften Attitüde scheint er von oben herab durch das Leben zu wandern. I am the king, scheint sein Blick zu sagen. Gut, wer sich Illusionen bewahren kann, denke ich mir da. Hier ist die Serie auch zu Ende, und ich will die zusätzlichen Bilder kurz würdigen.
Bild 11 ist ein weiteres Stück im Puzzle, ein weiterer Aspekt, sowohl an Bild Zwei und Acht anküpfend: Der Kämpfer, stehend in einer zerfallenden Welt, ausspuckend, auskotzend: Der Wunsch, das Schlechte abzustoßen, zurückzuweisen, aus sich heraus zu bekommen.
Bild 12 ist ein maximaler Kontrast dazu. Der Blick in sich hinein, und aus sich heraus. Fluß, Selbstversunkenheit, Reflektion, ein Anflug Traurigkeit, ein weiter Blick. Die Zöpfe hat er inzwischen aufgelöst. Schön finde ich übrigens, ein Detail, seine Lippen, die groß und ebenmäßig und nicht klein, verkniffen und verkrampft sind.
Bild13, dann ein buntes Spiel, ein kindliches Betuen.Seifenblasen und Schaum, es erheitert mich zu sehen wie die Drei zumindest einen Moment lang ins Spiel verfallen. Spiel und Alberei trotz Sorgen, sehr gut.
Bild 14 ja, da haben wir Ihn nochmal, den Zotteligen, fast wie in Bild 10. Nur nicht so erhaben wie dort, sondern eher wieder clownhaft. Es für mich: Fuck you, ich mach mein Ding!
Und in Bild 15 sitzt der Zottelige jetzt also in der Mitte, mit belämmerten Gesichtsausdruck, vor einer einzelnen Blume, wärend Gefühl und Verstand sich nach links und rechts symbolisch übergeben. Ich bin Schei$se! Na wenigstens haben sich alle lieb. Ein würdiger Schluß.
So. Mancher wird vielleicht über die ein oder andere Deutung pikiert oder verwundert die Stirne runzeln, aber das sind meine Gedanken dazu und ich bin mir klar daß aller Wahrscheinlichkeit nach all dies bei der Aufnahme bewußt nicht die geringste Rolle gespielt hat, die Abgebildeten mit Sicherheit nicht nur so sind wie von mir fantasiert, und jeder das irgendwie anders auslegen können wird.
Insgesamt sehe ich eine hohe Beständigkeit, eine hohe Treffsicherheit bei diesen Bildern. Es passt alles zusammen, zeigt sich aus einem Guß, mit kohärenten Aussagen, und einen Bearbeitungsstil, der den Maximalkontrast der Bildinhalte im Grafischen widerspiegelt. Es geht um Kontraste!
Und zur Frage, warum die Bilder so begeistern. Ich denke das hat einen einfachen Grund. Man mag, was man ist. Hier im Forum geht es hart zu, wird gekämpft, zusätzlich ist die deutsche Stimmung gerade in einer ähnlichen Tonlage. Perfect fit. Es liegt in der Luft. Die passenden Bilder zur richtigen Zeit.
Christian
Zuletzt bearbeitet: