Ich mußte am Anfang erst lernen der Kamera zu vertrauen, habe aber festgestellt, daß sie sogar selbst dann noch scharfe Fotos macht, wenn es im Sucher noch unscharf aussieht. Das hat was damit zu tun, daß die Schärfe genau für Zeitpunkt der Belichtung des Fotos berechnet wird, die Schärfe kann deshalb durchaus beim Blick durch den Sucher noch nicht erreicht worden sein.
Öhm - da hast du aber eine Wunderfuzz Kamera erwischt… Die Nikons schaffen die Schärfenachführung nur auf der Achse von und zur Kamera, wenn die Bewegung gleichförmig ist. So kannst du einen Zug, ein Rennauto oder von mir aus einen Läufer abbilden, der/das sich mit a.) konstanter Geschwindigkeit b.) genau auf die Kamera zu oder von ihr weg bewegt.
Wenn es im Sucher noch nicht scharf war, als du durchgedrückt hattest, aber knackscharf wird, wenn die Belichtung erfolgt, dann hast du entweder Adleraugen, oder du fotografierst raketenartige Bewegungen.
Der Auslösevorgang ist in etwa 45 ms erledigt, also 0,045 Sekunden. Damit sich innerhalb der Schärfentiefe, die wir mal mit 10 cm (50er @ f:2.2, Distanz 200 cm, KB) annehmen wollen, die Nachführung signifikant einmischen könnte, müsste dein Subjekt innerhalb der 45 ms einen Weg von mehr als 10 cm zurücklegen. Also in einer Sekunde 222 cm. Oder für alle, bei deren Ausbildung Physik keine Rolle gespielt hat einfach gesagt,
dieses Motiv müsste sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 8 km/h auf dich zu bewegen, damit du wegen der Schärfenachführung bei einer Schärfentiefe von lächerlichen 10 cm einen Unterschied zwischen "letztem unscharfen Sucherbild und scharfer Aufnahme" feststellen könntest -- wenn du ganz scharfe Augen hast und im Sucher den feinen Unterschied wahrnehmen kannst, der an der Unschärfegrenze liegt …
Bei solchen Geschwindigkeiten wird mir klar, warum du Tanzen als eine der anspruchsvollst zu fotografierenden Sportarten überhaupt bezeichnest - man muss sich wundern, dass sich bei solchen Geschwindigkeiten nicht die Kleidung von den erhitzten Körpern löst … Mit solchen Behauptungen könntest du glatt noch ein paar moderne Kapitel zum "Baron von Münchhausen" beisteuern …