@ Friedhelm
Das war das längste "
Lass es sein", dass ich je gehört habe
Ist halt schwierig, gerade weil ich selber nie damit gearbeitet (habe).
Och, es gibt auch noch andere "Let it be" Erzeugnisse... Oder Wolfgang Borcherts "Sag nein".... Naja, Nostalgie eben ;-)
...
Ditigal knall ich 20 Fotos durch, bisschen spielen mit der Tiefenschärfe, mit der Belichtungskorrektur, evtl. sogar mit dem WB. Am PC such ich mir dasjenie heraus, das mir passt und bearbeite es weiter... Das geht schnell, ist effektiv aber schult das Auge überhaupt nicht und hektisch bleibt es auch....
Aber danke, die Stimmen, die man nicht hören will, sind die wertvollsten.
Ja, ich verstehe das, aber wenn Du Probleme mit der Geschwindigkeit hast, liegt dann die Ursache nicht eher in Dir als in der Technik? Nur Du kannst Dir diese Frage beantworten, niemand sonst. Aus Deinen Äußerungen meine ich entnehmen zu können, daß es Dir eher auf den (künstlerischen) Ausdruck als auf plakative Zurschaustellung fotografischer Erzeugnisse und das Vollmüllen von TerraByte-Platten ankommt. Das ist, meiner Meinung nach, auch der einzige Weg. Fotografieren hat, so dämlich und sozialarbeiterisch sich das anhört, ganz sicher auch etwas mit "Selbstfindung" zu tun. Wer fotografiert nimmt seine Aussenwelt nicht nur auf. Er verinnerlicht seine Umgebung, er versucht sie, mit fotografischen Mitteln zu verarbeiten, sie zu handeln, sie zu "beherrschen", sie "aufzunehmen", sie zu interpretieren. Es geht oft in 1. Linie unbewusst um die ("richtige") Interpretation der Welt, bzw. der Umgebung in der man sich bewegt und die Suche nach der Wahrheit hinter der Realität. Es gerät oft in der Hintergrund, aber wenn man sich ernsthaft mit Fotografie beschäftigt, dann steht die Mitteilung nicht an 1. Stelle, sondern der Versuch, die Welt für sich selber fassbar zu machen. Die Schönheit dieser Welt, aber eben auch die "Hässlichkeit" (falls es sowas überhaupt gibt).
Und wenn Du es dann, nach langer und harter Arbeit, nach vielen Versuchen und Enttäuschungen, geschafft hast, ein ehrliches Bild, einen wahrheitsgenauen Abzug der Realität zu erstellen, dann hast Du mindestens ebenso viel von Deiner Anschauung und, vor allen Dingen, von Deinen Gefühlen in das Bild hineingelegt, in den Aufbau, die Komposition, die Proportionen, auch die Farben (falls man das beherrscht, was ich, nach fast 40 Jahren Fotografie von mir immer noch nicht genau beantworten kann), dass, wenn Du es jemand anderem zeigst, er oder sie genau das gleiche fühlt wie Du, als Du die Aufnahmen gemacht hast.
Du musst Dir vielleicht Gedanken darüber machen, was Du selber willst. Und Du musst auch keine konkrete Antwort finden, aber alleine bei der Beschäftigung mit dieser Frage wirst Du schon spüren, in welche Richtung Du gehen möchtest.
Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, und vielleicht, bzw. wahrscheinlich trifft es auf Dich auch nicht zu, aber viele, die meisten Menschen haben sich darüber keine Gedanken gemacht und viele, auch die besten Fotografen, deren Werke (ich auch) wir bewundern, transportieren mit ihren Bildern keine Gefühle sondern technische Perfektion. Das sieht schön aus, ist aber nichts sagend weil uns nur Gefühle etwas sagen und nur diese sagen eben auch etwas über die Realität aus unserer Sicht aus. Diese Leute sind oft, was für eine tolle Ausrüstung sie auch haben, und wie gut sie auch sind, nichts weiter als Knipser (da will ich mich inzwischen auch gar nicht ausschliessen).
Was ich eigentlich vermute ist, dass für Dich das Problem in Deiner Arbeitsweise und Deiner Einstellung liegt, dass Du beim fotografieren (noch) nicht den richtigen Rhythmus gefunden hast, dass Du das Gefühl hast, einfach nur so drauflos zu ballern und hinterher mit dem Ergebnis nicht zufrieden bist. Dein Ansatz zu Entschleunigung ist richtig. Deine Lösung halte ich für nicht so richtig. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, dass Du Dich auch digital entschleunigst, wenn Du vielleicht einen langen und genauen Postprozess mit Photoshop (or whatever) anhängst, kleinere Speicherkarten kaufst, die Fotos, die Dir sinnvoll erscheinen, printen lässt, o.ä.?
Irgendwie habe ich das Gefühl, daß Du in Deinen Fotos einfach noch nicht das findest, was Du suchst und daß Du die Ergebnisse als Gefühls- und Emotionslos empfindest. Das kann sein. Aber alleine Dein Versuch, mehr in die Ergebnisse Deiner Arbeit hinzubringen bzw. Deine Unzufriedenheit mit Deiner Arbeit zeigt doch schon (für mich), dass Du auf einem guten Weg bist! Denn würdest Du nicht diese Unzufriedenheit spüren, hättest Du auch kein Interesse an der Verbesserung, das zeigt doch Dein ernsthaftes Anliegen. Meiner Meinung nach ist die Analog-Technik aber, wie oben schon erwähnt, nicht die Lösung für ein Bedürfnis (nach Aussage), welches tiefer liegt.
(Sorry, wenn ich hier klug*******erisch rüber kommen sollte, aber irgendwie habe ich den Eindruck, als wenn ich das Gefühl bzw. die Unzufriedenheit, die Du hast, von irgendwo her kenne....)
mfg