Es wär ja schon mal ein Anfang, einen Stand von vor 1-4 Wochen zu haben, der zuverlässig vollständig ist. Wenn aus dem defekten Katalog dann Bilder, die fehlen, inkl Anpassungen als .eip exportiert werden, lässt sich zwar nicht alle Arbeit sparen, aber wenigstens einiges.
Jetzt mal abgesehen davon, dass EIP-Export nur für Sessions gedacht ist (sagt Capture One recht deutlich), ermüdet mich vor allem, dass ich immer wieder alles drei, viermal wiederholen sollte.
Ich erspare mir jetzt, zum wiederholten Male zu erklären, wie meine Arbeit aussieht und warum. Das kannst du alles schon x-mal nachlesen, wenn es dich interessiert. Erkläre ich hier schon seit Jahren immer wieder.
Dass aber ein paar Postings weiter oben erklärt wird, warum Backups hier nur von begrenztem Nutzen sind, werde ich dir detaillierter ausführen. Du musst es nicht verstehen, aber bitte akzeptiere, was ich wie tun muss bzw. was meine Kunden von mir erwarten.
Am Tag nach dem letzten Backup habe ich ganz normal weitergearbeitet, nachdem ich das Upgrade auf V23 durchgeführt hatte. Dabei dürfte etwas passiert sein.
Ich habe zunächst ein paar hundert Bilder herausgesucht und bearbeitet; das geht bei mir schnell, die Bilder sind schließlich bereits vorangepasst. Ich muss jedes Bild aber vor Auslieferung neu bearbeiten, weil die Farben pro Auftrag jeweils aufeinander abgestimmt werden müssen. Beispiel: Bilder unter Neonlicht, unter LED-Beleuchtung, Glühbirne und Tageslicht werden gemischt ausgehoben, danach so abgestimmt, dass sie farblich auf Doppelseiten eines Druckwerks oder eine Webpage passen. Danach muss - bei CMYK-Farbraum für Offsetdruck - noch "nachgefärbt" werden, z.B. bei Blau- oder Grüntönen; da reicht das richtige Exportprofil alleine nicht.
Bei der Bearbeitung kommen auch externe Tools zum Einsatz, dabei werden TIFs erzeugt, manchmal mehrere verschiedene zum Vergleich, der Kunde wählt dann seine Favoriten. Danach werden die nicht benötigten TIFs gelöscht, nur das letztverwendete wird beibehalten. Soweit üblicherweise kein Problem.
Diesmal allerdings hat C1 zwar die überzählige TIfs auf Betriebssystemebene gelöscht, nicht aber den Eintrag im Katalog korrekt durchgeführt. Nicht nur das, auch andere Arbeiten wurden zwar sichtbar durchgeführt, aber nicht von C1 protokolliert.
Mein vorletztes Backup (V22) beinhaltet noch die (nun gelöschten) TIFs von früheren Bearbeitungen, kann sie aber - logisch - nicht mehr finden. Das letzte Backup, bereits mit V23 hat dasselbe Problem PLUS Bilder, die bearbeitet wurden, aber nicht korrekt eingetragen sind. Falsche Farbmarkierungen, falsche Bewertungen, Ebenen vorhanden, aber nicht verwendbar etc.
Okay, ich werde nach dem ersten Fehlversuch (14 Stunden Dauer) noch weitere Versuche mit den Backups machen, irgendetwas herzustellen. Ich werde die gelöschten Bilder auch wieder in die betreffenden Ordner kopieren; dafür gibt es auch tägliche Backups in mehrerer Stufen.
Ich werde mir sehr schwer tun, alle fehlenden Bilder zu ergänzen, weil ich diese Bilder im Katalog nicht auffinden kann. Und alle fünfzigtausend Bilder im betroffenen Katalog werde ich nicht einzeln aufrufen können, um festzustellen, welche davon offline sind. So viel Zeit ist nicht.
Ich werde zumindest tausend Bilder (es waren in den letzten Tagen vor Crash insgesamt etwas über 1.600) neu bearbeiten müssen - weiß aber nicht, welche Bilder konkret das sind.
Also helfen mir auch die reichlich vorhandenen Backups nicht viel weiter. Aber du hast schon recht: Alle Bilder ganz von Null weg importieren, zuordnen, verschlagworten und bearbeiten zu müssen, würde etwa zwei Jahre dauern (wie eben beim seinerzeitigen Aufbau des Katalogs auch). Mit den Backups brauche ich nur ein paar Tage bis ein paar Wochen.
Zwischenzeitlich sitzen meine Kunden auf glühenden Kohlen.