Der Junge mit der Nikon schrieb:
Wer das tut, weiß aber, worauf er sich einlässt, ansonsten handelt er grob fahrlässig. Die nicht-AF-Nikkore hatten an AF-Kameras von Anfang an Einschränkungen über den fehlenden AF hinaus (OK OK, fast von Anfang an, die F-501 ist belichtungstechnisch eine MF-Kamera), Blenden- und Programmautomatik fehlten immer, und das war auch keine Schikane, sondern technisch unvermeidbar. Nikon wollte ja auch die AIs-Nikkore damals sofort aus dem Sortiment schmeißen, sobald die entsprechende AF-Variante rauskam, und hat das kurzzeitig auch so praktiziert. Aufgrund ausdrücklichen Kundenwunsches sind die dann doch im Sortiment geblieben bzw. wieder aufgenommen worden. Dass AIs-Nikkore mechanisch hochwertiger sind, weiß ich wohl, und ich weiß das auch zu schätzen. Trotzdem musste klar sein, dass das Zeitalter der AIs-Nikkore vorbei ist.
Wie gesagt, ich bin kein AF-Fotograf, damit bin ich sicher in der absoluten Minderheit. Ich brauchte kein AF, ich brauch s auch jetzt nicht, ich bin mit MF für meine Belange immer zufrieden gewesen. Der Umstiegswunsch kam bei nur wegen *digital* auf, nicht wegen AF-Technologien. Natürlich wenn ich eine digitale Kamera kaufe und diese erzwungenermaßen AF hat, werde ich den nicht mit Absicht immer ausschalten, daher werde ich für Fälle wo der AF nunmal nützlich sein kann, auch AF-Objektive kaufen, aber unter dem Strich ist es dennoch für mich unwichtig.
Der Junge mit der Nikon schrieb:
Ich bin auch erst ziemlich spät (ich glaub 1998) zum AF gewechselt. Wenn ich den AF nicht nutzen kann oder will, brauche ich aber auch keine AF-Kamera. Bei Makro dürfte es wohl spätestens beim Balgengerät definitiv aufhören, aber ansonsten könnte die Nachrüstung der Objektive mit Chip Abhilfe schaffen. Andererseits sind gerade die Micro-Nikkore beim Übergang zum AF optisch verbessert worden.
Mag sein, die AF-Mikro Nikkore sind mir leider schlicht zu teuer, in meiner Praxis hab ich zwischen Aufnahmen mit dem alten 3.5/55 und dem AF 2.8/60 eines Naturfotografen-Kollegen zumindest nie nennenswerte Unterschiede gefunden. Leider hab ich das 3.5/55 nicht mehr, und der Kollege hat immer noch keine Digital-SLR, drum werden wir das aktuell nicht mehr vergleichen können.
Der Junge mit der Nikon schrieb:
Nein, diese Sichtweise ist grob unfair. Nikon ist damals einen Kompromiss eingegangen und lebt heute noch damit. Hätte Nikon damals wie Canon ein komplett neues Bajonett eingeführt, hättest Du gleich alles wegschmeißen können.
Klar ist das unfair, aber vor 20 Jahren war ich nunmal grad 10 und hab noch gar keine SLR-Kameras gehabt. Darum findet das alles schlicht vor *meiner* Zeitrechnung ab, ob unfair oder nicht.
Damals stand ich übrigens schonmal vor der Wahl - bei Nikon MF einsteigen oder bei Canon AF - hab mich wegen der bezahlbaren besseren Qualität für gebrauchtes Nikon-Equipment entschieden und es bis Anfang der Digitalzeit auch nie bereut, eben weil man nach Bedarf alte gebrauchte, oder neuere Objektive wunderbar kombinieren konnte und ich eben zu den Leuten gehöre, die auch mit dem letzten antiquierten Schrott gut leben können (Beispiel war mein mega-uralt Nikkor-NON AI 1.4/50), und an anderer Stelle aber auch gerne sinnvoll in das allerneuste investieren (Beispiel waren Zoomobjektive wo man Ende 80er / Anfang 90er ja generell noch in recht neue Objektive investieren mußte, um was optisch brauchbares zu bekommen).
Auch die Digitalkameras D1x und D100 kenne ich aus eigener Erfahrung, da wir eine Zeitlang oft mit Agenturkameras fotografiert haben.
Übrigens habe ich mich jetzt extra mal nicht darüber beschwert, daß das Nikon NON-AI schon an die Digitalkameras nicht dranging, ich glaube außer an der D1? Bei der F5 konnte man glaub ich noch das kleine AI-Häkchen abklappen, um die NON-AI Objektive zu montieren

Aber da die NON-AI Objektive schon 1977 eingestellt wurden, muß man wohl 2005 damit leben. Und man konnte ja auch den Blendenring abfräsen lassen, um sie behelfsmäßig auf AI-Standard zu bringen.
Jaja ich weiß, wir haben 2005, aber ich hab eben wie oben schon geschildert absolut keine Berührungsängste mit 30 oder 40 Jahre alten Optiken, warum auch. In der Praxis kommen da für viele Belange immer noch hochwertige Aufnahmen bei rum. Nicht jeder braucht 100% den technischen Fortschritt in allen Bereichen.
Die D1x und D2x sind ja auch weitgehend untadelig, wobei mich - um den Bogen zur kommenden D200 mal zu spannen - aber das Festhalten am 1.6 crop bei 12 MP Auflösung doch etwas stört, da ist mir FF lieber, weniger Pixeldichte und generell bin ich ein Fan des größeren Bildformats. Eine Produktreihe mit FF, eine mit 1.6 crop, beide im gleichen System, weitgehende Kompatiblität der Optiken zwischen diesen beiden Kameras, das wäre in meinen Augen das Optimum. Ich weiß aber nicht, ob bei Nikon das mit dem FF machbar ist, angeblich ist der Bajonettdurchmesser ja zu eng dafür, genauso angeblich hat aber doch Leica das Problem irgendwie auch gelöst bekommen?
viele Grüße
Thomas