Hallo zusammen,
ich bin bisher ein stiller Mitleser dieses Forums gewesen, möchte jedoch auch hier kurz meine Erfahrung zur AF-Problematik der 70d kund geben.
Ich habe genau jene Symptome mit dem AF, wie sie bekannt und beschrieben wurden. Konkret heißt dass, das ich bei Offenblende meiner lichstarken Objektive (Sigma 1.4, Sigma 17-50 2.8, Sigma 70-200 2.8) mit dem zentralen AF-Feld reproduzierbar Matschbilder erzeugt habe und ebenso reproduzierbare scharfe Bilder, sobald ich eines der umliegenden AF-Felder ausgewählt hatte. Hierbei ist mir an meinem Modell noch aufgefallen, dass dies aber auch nicht an jedem äußeren AF-Feld gelungen ist. Bzw. sahen alles Shots mittels Liveview signifikant besser aus als diejenigen, welche mit dem mittleren AF geschossen wurde. Ich habe mir mit der Deutung/Behebung dieses Problems allerdings lange Zeit gelassen und mit dem Workaround gelebt, bzw. auf eine ofizielle Aktion seitens Canon gewartet.
Ich habe mir dann die Software Focal von Reikan zugelegt und konnte nun anhand eines Testaufbaus belegen, dass alle Kalibrationsversuche mit schlechter AF-Konsistenz bewertet und abgebrochen wurden. Hierbei konnte man wunderbar anhand eines Auswertungscharts ablesen, dass die Streuung bei mehrfach durchführter Fokussierung sehr hoch ausfiel und sich deswegen kein deutlich Schärfetrend bestimmen lies.
Ich hab die Kamera dann noch innerhalb der Gewährleisungszeit nach Willich gegeben und das Problem so beschrieben. Es wurde auf Garantie eine Reparatur und Justage vorgenommen. Hierbei Stand folgendes auf dem Auftragsschein:
Austausch AF-System
Reinigung CCD/CMOS
Komplettjustage
Allgemeine Reinigungsarbeiten
Inspektion
- FPC ASS'Y, AF Sensor
- Tape, Double-Sided (Back)
- Cover, Back (Rubber)
- Sheet, Heatsink
Ich kann alle Betroffenen und Zweifler nach meiner persönlichen Erfahrung nur ermutigen, die Kamera abzugeben. Nachdem ich mittels Focal erneut meine Linsen auf den Body kalibriert habe, wurde die AF-Konsistenz nun regelmäßig mit "Excellent - good" bewertet und man kann wunderbar reproduzierbare Treffer mit einer kleinen Streuung im Testchart erkennen, sodass die Software einen schönen Kurvenverlauf in die ermittelten Messwerte fitten konnte, woraus sich der Korrekturfaktorwert in der Feinjustage ableitet.
Ich hoffe, diese Info hilft allen Betroffenen und Zweiflern ein wenig.