Hallo Dik,
ich halte das nicht nur bei einem Konzern wie Canon für möglich. Das ist bei allen Herstellern in der Elektronikindustrie durchaus festzustellen. Bei den kurzen Produktzyklen ist einfach keine Zeit einen, wie es hier immer so schön genannt wird, "Workflow" aufzubauen.
Während das aktuelle Modell vertrieben wird, ist die nächste Entwicklung in Arbeit. Mögliche Fehler der aktuellen Produkte und deren Behebung sind in Service Manuals abgelegt. Treten nicht dokumentierte Fehler auf, gibt es idealerweise kurze "Meldungen" an die nächsthöhere Ebene. Wie dort weiter vorgegangen wird ist nicht eindeutig. Gelangt dieser sehr spezielle Fehler dann tatsächlich an den Entscheidungsfinder, segnet dieser einen gezielten Einsatz von Arbeitskräften ab oder nicht. Aber erst nach Rücksprache mit einem Kosten/Nutzen Jongleur. Ich möchte hier keinen Beruf nennen oder Arbeitstitel beleidigen.
Während der Zeit, da ein eklatanter aber spezieller Fehler vorliegt, werden weiter aktuelle Geräte verkauft, neue entwickelt und regulärer Service abgewickelt. Na, wo kommen wohl die Arbeitskräfte her, die sich um ein spezielles Problem kümmern? Ups, keine Manpower verfügbar.
Und so wie "Spezialprobleme" es schwer haben, nach oben zu gelangen, so schwer haben es diese, ganz nach unten zu gelangen. Bis Dein Techniker vor Ort eine authorisierte Aussage zu dem Problem treffen kann/darf, ist mindestens ein 3/4 Jahr vergangen und das nächste Modell ist am Horizont.
Aus meiner persönlichen Erfahrungswelt kann ich Dir sagen: Fehler, auch skurioser Art, sind den Technikern/Servicern vor Ort bekannt. Haben sie doch tagtäglich damit zu tun.
Offizielle Aussagen sind nicht möglich, weil nicht bekannt.
Gibt es offizielles, wird dies mitgeteilt. Dann gibt es auch einen "Workflow".
Oder es gibt ein neues Modell.
Der Rest wird ausgesessen.
Grüße
Roby