Nachdem mein Beitrag vom 2.1. leider von der ungewollten Löschung des Threads betroffen ist, habe ich ihn mal aus dem Google Archiv entpackt und stelle ihn noch mal rein.
Nicht zuletzt, weil die Beobachtungen die Bonsai_Photos hinsichtlich der Baumscheibe und AF-Feld Größe auch in die Richtung gehen, die ich in meinem Beitrag als Vermutung geäußert habe...
Moin!
Ich hänge mich hier jetzt auch mal rein. Hier gibt's doch bestimmt einige echte Experten, die ausreichend Kenntnisse in Physik und Fotografie haben, um die AF Problematik zumindest von der theoretischen Seite ausschließen könnten bzw. die Möglichkeit der Existenz belegen können.
Ich habe versucht mich einzulesen, aber irgendwo bleibe ich immer auf der Strecke, da fehlt mir entweder das Verständnis oder die Muse, mich ausgiebig damit zu beschäftigen.
Hier hat Nightshot doch mal
Die Welt aus Sicht eines AF Sensors dargestellt.
Der dort behandelte AD ist zwar der der 7D, aber das Modul soll ja wohl bis auf den Spot AF identisch mit dem der 70D sein.
Wie man in der
Explosionszeichnung eines AF Moduls sieht, kann auf dem Weg bis zum eigentlichen Sensor das Licht schon mal auf die schiefe Bahn geraten, oder? (Sorry für das Wortspiel)
Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, ist der AF also das Ergbnis dessen, was bei den Sensoren des AF Moduls als "scharf" gewertet, bei dem die "Einzelbilder" deckungsgleich sind.
Scheinbar ist das Problem der 70D auch "nur" (oder zumindest besonders ausgeprägt) die AF Leistung bei Offenblende von lichstarken Objektiven <=2,8 und mittlerem AF Feld. Im deutschen Handbuch der 70D auf Seite 108 steht:
"Maximaler Objektivblendenwert: 1:1,0 - 1:2,8
Neben der Kreuz-Fokussierung (senkrechte und waagerechte Linien werden gleichzeit erkannt) kann mit dem mittleren AF-Messfeld auch eine hochpräzise Autofokussierung senkrechter Linien erfolgen."
Was heißt dass? Das bei Blendenwerten ab 2,8 eher die senkrechten Linien herangezogen werden?
Und was bedeutet hochpräzise in diesem Zusammenhang? Das was Nightshot in seinem Beitrag mit den weiter außen liegenden diagonalen Sensoren? Er schreibt ja auch "Wie man sehen kann bewegt sich das Bild auf den 2,8er Sensoren doppelt so weit wie auf den 5,6er Sensoren und haben daher auch die doppelte Empfindlichkeit für Defokusierung.". Auch in
diesem Artikel steht etwas ähnliches: "Auch unter den Kreuzsensoren gibt wieder Unterschiede. Man unterscheidet hier zwischen normal- und hochempfindlichen Kreuzsensoren. Wenn die Kamera ein Objektiv mit hoher Lichtstärke erkennt, schaltet sie ein weiteres Messfeld im Kreuzsensor frei und erhöht damit die Empfindlichkeit der Messung.".
Hier habe ich auch etwas (für mich) interessantes gefunden.
Wenn das die Anordung der AF Sensoren der 70D ist, dann reicht der Messbereich der Kreuzsensoren über den zentralen AF Punkt hinaus bzw. würde diesen nicht mal abdecken (in der Abbildung rot, a6/b6 und a7/b7). Dann würde doch eher das vom AF bewertet werden, was zwischen den Diagonalen der AF Punkte 5-10, 13-10, 7-10 und 15-10 liegt. Passt meiner Meinung nach auch zum Bild in Nightshots Beitrag, in dem man ebenfalls diese Diagonalen Sensoren sieht. Angenommen die 70D schaltet diese AF Punkte bei Objektiven ab 1:2,8 frei, dann wäre ja gar nicht im eigentlichen Zentrum des AF Punkts. Das passt dann aber nicht zu der Darstellung in Nightshots Beitrag, wo er das "AF-Bild" eingebaut hat (
hier). Ich denke seine Darstellung ist vereinfacht dargestellt, da von der 144 nur die Ziffern 14 im mitteleren Fokusfeld sind, aber die ganze Zahl 144 zentral auf die Messfelder/Sensoren (schematisch) produziert wurden.
Wo ist mein Denkfehler? Werden die hochempfindlichen Sensoren dazugeschaltet und anders gewichtet oder sind sie dann einzig zur Fokusermittlung zuständig?
Außerdem verschiebt sich wohl die Schärfeebene beim Abblenden, was die Kamera kompensieren muss.
Quelle Nur wie weit verschiebt sich die Schärfeebene und kann das so krasse Ausmaße annehmen, wie sich auf manchen Beispielbildern der Unterschied zwische LV und Phasen-AF darstellt? Ich als Laie kann mir bei den ganzen Grafiken zu Strahlengang, optischen Systemen innerhalb der Kamera etc. gut vorstellen, welche Veränderungen im Mikrometerbereich ausreichen könnten, um alles außer Tritt zu bringen.
Wie eingangs gesagt, vielleicht können sich Physik- und Technikprofis mal zu den Grundlagen äußern. Physikalisch/Technisch sollte es doch Möglich sein, das "Phänomen" zu wiederlegen oder zumindest die Möglichkeit der Existenz einzuräumen. Vielleicht lesen ja auch die Willichs, Okams, Grebs und andere Fachleute mit und können "anonym" ihren Beitrag zur Diskussion leisten.
Ich persönlich versuche immer die (technischen) Hintergründe/Grundlagen zu verstehen und das fällt mir hier bei dieser "AF Problematik" schwer.
Na ja, ab morgen kann ich dann ja mal selber testen...