Hab vorgestern eine 400D mit 18/55-Objektiv und noch etwas Schickschnack gewonnen. Natürlich gestrahlt wie ein grosser, weil ich doch gerne und viel fotografiere. Bisher haben es bei mir eine Lumix FZ50 und davor eine FinePix S7000 getan (und ganz früher eine RDC-7). Also ausgepackt und Kollegen geknipst, dann nach Hause gefahren und noch ein bißchen experimentiert. Von mal zu mal wurde mein Gesicht länger: Das soll die legendäre 400D sein?
- Den Kollegen mit Blitz geknipst: Alle Bilder verwackelt
- Aus dem Fenster geknipst: Fokus liegt im nirgendo
- Meine Degus geknipst: Viel zu dunkel
- Den gegenüberliegenden Berghang geknipst: Wald zu dunkel, Himmel zu hell
- Langzeitbelichtung auf Stativ: Das pure Rauschen
Kennst Du die 3 kleinen, aber bedeutenden 4 Buchstaben R T F M? Hättest Du die beherzigt, wären auch Deine Bilder halbwegs was geworden!
Ich bin auch vor gut nem Jahr von der Kompakten auf die 350D umgestiegen und habe ganz am Anfang auch grauenhafte Bilder gemacht (Handbuch leider nur als PDF auf dem Compi, daher beim ausseneinsatz natürlich nicht dabei).
Aber anstatt dass ich in nem Forum rumgenölt habe, habe ich mich daheim schlichtweg auf den Hosenboden gesetzt und versucht zu analysieren
wo ich denn die Fehler eingebaut habe!
Erst DANN habe ich nachgefragt was ich wo hätte anders machen sollen - und vor allem habe ich Bilder gezeigt, anhand derer mir geholfen werden konnte.
Wurde mir dann auch zufriedenstellend beantwortet und ja auch mit dem Hinweis, nen Lehrgang zu machen. Habe ich gemacht und oh Wunder, ich kann auf einmal mit der DSLR supi Bilder machen.
Echt schon merkwürdig, dass manche Leute glauben, dass ihnen die gebratenen Tauben einfach so ins Maul fliegen ohne dass sie nen Finger dafür krumm machen.
Canon schreibt bei der 400D Werbung nicht umsonst 'komm spielen'.
Das bedeutet in meinen Augen schlichtweg, dass man mit der DSLR 'spielen' soll, dass man eben die ganzen Einstellmöglichkeiten hat und damit 'spielen' soll und kann und dann auch die tollsten Bilder bei rumkommen, wenn man eben durch das 'Spielen' gelernt hat was sch wie wo und wann auswirkt.
Wer sich auf dem grünen Deppenquadrat ausruht, sollte lieber bei der kompakten Knipse bleiben.
Alles jeweils mit Voll- oder Programmautomatik. Für manuelle Einstellungen fehlt mir gerade die Motivation. Wenn ich die gleichen Motive mit der FZ50 abarbeite, bekomme ich problemlos brauchbare Bilder.
Typischer Vertreter unserer heutigen Lach- und Schiessgesellschaft.
Alles möglichst sofort in Spitzenquali haben wollen, aber natürlich rein gar nix dafür tun (müssen).
Ach ja wegen der Behauptung, dass immer auf den Kompakten rumgehackt wird:
Auf denen wird nicht rumgehackt, die DSLR Leute nehmen nur berechtigten Anstoss an den Aussagen von Kompaktknipsern, die meinen, ohne was dafür tun zu müssen ne DSLR benutzen zu können.
Und wenn die Bilder dann natürlich nicht so werden, wie sie sich das vorstellen, gleich auf die DSLR schimpfen ohne sich selber vorher mal an die eigene Nase zu fassen.
Es ist wie beim Computer, das Problem sitzt in 90% der Fälle hinter dem Gerät.