AW: 300 f/2.8 für Amateure???
Gibt es denn vielleicht noch Umsteiger vom 100-400 auf ein 300 f2.8, die ein wenig von Ihren Entscheidungen und ENtscheidungsfindungen berichten können?
Hallo Starter Kit
also auf das sonstige Gelaber möchte ich garnicht mehr eingehen und ich würde diesen jemand auch bitten das hier unkommentiert zu lassen da es sowieso nicht für Ihn bestimmt ist.
Mein Werdegang im Telebereich:
2005 habe ich mir das 70-200 4.0 L gekauft und an der 20D betrieben. dieses wurde mir dann relativ schnell zu kurz und ich habe mir einen 1.4x Konverter dazu gekauft. Damit habe ich dann die ganze Saison 2006 fotografiert. Leider sind auch 280mm auf der Rennstrecke relativ kurz und bei der 20D war nicht mehr so arg viel zum croppen übrig.
Also habe ich mir für die Saison 2007 das 100-400mm gekauft. Nach einigen Probeaufnahmen war ich überzeugt von meiner neuen Linse und habe sie weiter an der 20D betrieben. Wegen der Lichtschwäche und dem "nicht-Profi-AF" der 20D konnte ich mit dem Ausschuß relativ gut leben und habe mitunter einfach etwas öfters draufgehalten.
Anfang 2008 habe ich sehr günstig meine 1DMKIII bekommen und mich auf die kommenden Rennen gefreut. Da auf den Rennstrecken ja normalerweise kein Schatten ist und man überwiegend (bis auf Le Mans) im Hellen fotografiert war ich schon ziemlich zuversichtlich daß das 100-400 völlig ausreichend ist.
Dann kam ich nach Le Mans (Classic): zuvor statisch mein Objektiv noch richtig schön mit der Feinjustage eingestellt und los gings. Beim Betrachten meiner Bilder im Pressezentrum auf dem Laptop habe ich an einigen Stellen relativ viel Ausschuß gesehen, ein paar davon habe ich aufgehoben und unten angehängt. Das Problem war daß es relativ warm war und damit die Luft relativ stark geflimmert hat. Wenn die Kamera nur kurz den Fokus verloren hat ist sie nicht mehr schnell genug hinterher gekommen und die Bilder waren immer leicht unscharf. Dies hat natürlich nicht alle Bilder betroffen aber bei einigen hat es mir schon etwas weh getan.
Bild 1 zeigt so einen Fall von vorne. Damit man es nicht auf eine falsche Mikrojustage schiebt habe ich das 2.Bild angehängt wo der Fokus nun nicht zu weit hinten sondern zu weit vorne liegt (sieht man an der Struktur des Asphalts am Boden). Mit dem 70-200 2.8 LIS hatte ich dagegen keine Probleme mit dem Fokus, es lag also nicht unbedingt an der Kamera sondern tatsächlich an der Tatsache daß das Objektiv schneller fokusiert hat und der AF bei Blende 2.8 genauer arbeitet.
Wenige Wochen später (der Ärger über den Ausschuß war in der Zwischenzeit verflogen) war ich in Schloß Dyck. Dort gibt es eine schöne Alllee mit stark wechselndem Licht. Angefangen habe ich mit dem 100-400er, allerdings war ich bei den ältesten Fahrzeugen beireits bei ISO1600 und hatte erst 1/500s eingestellt. Bei den Rennwagen waren aber mindestens 1/1000s nötig, denn die waren teilweise verflucht schnell. Mit dem 100-400er wäre ich den ganzen Tag bei ISO3200 gehängt. Obwohl mir die 400mm Brennweite lieber gewesen wären habe ich en Rest des Tages nur noch mit dem 70-200er fotografiert und das 100-400er nur noch sinnlos in der Tasche mit herum geschleift. An diesem Tag habe ich beschlossen daß ich mir sobald ich es mir leisten kann das 300 2.8 LIS kaufe.
Im Januar 2009 war es dann soweit. Dank des günstigen Pfundkurses und relativ niedrigen Verkaufspreisen in GB konnte ich das Objektiv sehr günstig neu kaufen (zu Preisen die hier im Forum für gebrauchte bezahlt werden).
Seitdem benutze ich das Objektiv mit dem 1.4x und 2.0x Konverter und bin happy damit.
Im August war ich wieder an gleicher Stelle bei Schloß Dyck. Jetzt konnte ich entweder bei 300mm mit ISO400 oder bei 600mm mit dann auch ISO1600 fotografieren. Ich habe also entweder ein sensationelles Bokeh mit gemäßigter ISO oder aber unter gleichen Bedingungen immerhin 50% mehr Brennweite. Daß das 300mm auch noch schärfer ist ist dabei sogar noch ein Bonus.
Auch auf der Rennstrecke habe ich heute deutlich weniger Ausschuß, obwohl der Schärfentiefebereich bei Blende 2.8 natürlich viel geringer ist und Fehlfokus demnach stärker auffällt.
Ob das jemand etwas mehr wie den doppelten Preis wert ist muß natürlich jeder für sich entscheiden, ich freue mich aber wie ein Schnitzel wenn ich mir ab und zu meine Bilder bei Offenblende anschaue.
Mir war es das Geld wert. Das 100-400mm ist auch gut,
wenn man genügend Licht hat und
wenn der Fokus trifft.
Gruß Peter
Die folgenden Bilder sind völlig unbearbeitet (Standardentwicklung aus RAW) und sollen nur der Veranschaulichung des Geschriebenen dienen (siehe Exifs).
Edit: habe gerade gesehen, daß bei den ersten beiden die Exifs fehlen (wegen Screenshot für die AF-Punkte). Erstes Bild bei 220mm, zweites bei 400mm, jeweils Offenblende.