Hasselblad, Canon und Nikon haben Touch recht gut in Ihre Kameras integriert. Spielzeugfeature? Eher nicht. Sony hinkt hier wirklich allen anderen hinterher. Wäre schön, wenn das endlich mal vorbei wäre, alleine um Menüs schneller zu bedienen oder Fotos in der Kamera zu betrachten.
Genau das ist nämlich wirklich einer der großen Vorteile von Smartphones.
Leider hat die RIV gezeigt, dass es hier auch dieses Jahr wohl nichts Neues geben wird. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt....
Doch - es hat durchaus etwas Neues gegeben. Die Verbesserung des elektronischen Suchers ist für mich die wesentlichste und wichtigste Änderung, die aus meiner Sicht die Vorstellung eines neuen Modells rechtfertigte. Dazu noch Detailverbesserungen wie der farblich hervorgehobene Fokuspunkt und das feststellbare Belichtungskorrekturrad.
Mal ehrlich - welche echten Kritikpunkte gibt es denn nun wirklich noch? Ich fotografiere nun eineinhalb Jahre mit der a7R III - an diesem Modell habe ich in der vergangenen Zeit de facto keinen echten Kritikpunkt bemängeln können, der mir beim Fotografieren hinderlich gewesen wäre. Verbesserungsbedarf sah ich lediglich beim elektronischen Sucher.
Natürlich könnte man sich - auch bei einer Kamera aus der a7R-Reihe - eine schnellere Auslesegeschwindigkeit des Sensors wünschen, sodass der elektronische (und geräuschlose) Verschluss auch bei Kunstlicht ohne Einschränkungen verwendbar ist. Natürlich wäre es schön, sofern das rückwärtige Display höher auflösen würde und ein helleres Panel verbaut werden würde. Das sind Verbesserungen, die in den nächsten Jahren sicher modellübergreifend implementiert werden und für die Fotografie einen weiteren Nutzen bringen. Aber ist es nicht so, dass - gerade die Modelle ab Generation III - bereits wahnsinnig gute und universell einsetzbare Kameras sind?
Eine Touchbedienung oder eine Überfrachtung der Menüs mit irgendwelchen Apps und Schnickschnack, die nachträglich per Bildbearbeitung am Computer gemacht werden können, möchte ich ehrlich gesagt in einer solchen Kamera nicht haben. Ich genieße es tatsächlich eine Kamera zu bedienen, die sich auf Funktionen beschränkt, die für das Fotografieren wesentlich sind. Daher fotografiere ich immer noch sehr gerne mit der a7R. Eine puristische Kamera, die ohne großen Schnickschnack für das Fotografieren gemacht ist und gerade bei der Bedienung derart solide wirkt. Das Fotografieren mit einem Smartphone über ein Touchscreen-Display ist haptisch ein Graus. Da ist das Drehen an Reglern und das Drücken von Knöpfen wesentlich schöner und "treffsicherer". Beispielsweise schon einmal versucht, bei leichtem Regen das Smartphone zu bedienen? Selbst bei der Bildbetrachtung auf der Kamera würden sich damit für mich keine Vorteile ergeben - das funktioniert mit der Kombination aus Joystick und Wählrad wunderbar. Sofern Touchscreens verbaut werden hoffe ich, dass diese deaktivierbar sind und die Bedienung über physische Tasten und Wählräder weiterhin funktioniert.
Zusammenfassend empfinde ich es so, dass es (vermutlich herstellerübergreifend) technisch sehr gute und ausgereifte Kameras gibt, die kaum Raum für echte Kritik lassen. Noch vor ein paar Jahren konnte man sich zum Beispiel mit Front- / Backfocusproblemen beschäftigen und hatte keine Alternative, dieses echte Problem zu umgehen. Um nur einen Kritikpunkt zu nennen, der sich wirklich auch auf das Fotografieren auswirkt.
gruß,
flo