11. Eqi Glacier
Ich denke, gerade zum Thema Grönland erzähle ich auch immer ein wenig was – Grönland ist ja noch nicht sooo viel hier zu sehen gewesen.
Am ersten ganzen Tag vor Ort in Ilulissat haben wir dann die Tour gemacht, die da obligatorisch ist. Zum Eqi Gletscher. Da fährt man durch die Diskobucht 5 Stunden hin, ist dann zwei Stunden an der Gletscherkante, lädt die Hotelgäste der Eqi Glacier Lodge ab und dann geht’s wieder zurück. 12 Stunden an Bord an eines Bootes und man möchte eigentlich nur draußen sein und den vorbeiziehenden Eisbergen zuschauen. Wir hatten auf dem Hinweg bewölktes Wetter, am Gletscher passierte es dann, dass wirklich die Sonne rauskam. In der Sonne wirkt das Eis nochmal ganz anders. Überhaupt ist es Wahnsinn, wie unterschiedlich je nach Eisart oder auch Sonneneinstrahlung die Eisberge bzw. die Gletscher leuten – aber das haben von Euch ja bestimmt viele schon gesehen.
Wenn man dann dem Gletscher näher kommt fängt man an sich irgendwann über die Dimensionen zu unterhalten. Es gibt da keinen Größenvergleich, weswegen es unmöglich ist, die Höhe der Gletscherkante und die Entfernung vom Boot zur Kante nur annähernd zu schätzen.
Man kommt dahin und denkt sich: Naja, so 50-80m wird die Kante jetzt schon hoch sein – und wir sind bestimmt noch ca. einen km entfernt… Als unser Guide dann irgendwann sagte: Bis zu 230m hoch und noch 4km entfernt fiel uns nur die Kinnlade runter.
Am Ende stellt sich das Boot mit dem Bug in Richtung Gletscher und macht den Motor in einem km Entfernung aus. Selbst da hat man noch kein Gefühl für die Größe von dem, was man da sieht.
Die Größe merkten wir erst nach einen Minuten: als es dann losging, dass man Kalbungen sehen und HÖREN konnte. Was für ein Gewitter!!! Und wenn man dann den halben Gletscherhang gerade runtersausen sieht und weiß, dass das Ding 200m hoch ist, dann erfährt man so langsam die Dimensionen. Und dann kommen die Wellen!!! Unfassbar, diese langgezogenen seichten Wellenbewegungen des ganzen Wassers… Deswegen stellt sich das Boot mit der Front zum Gletscher. Echt spooky, wenn man weiß, wir reiten gerade auf einer Tsunamiwelle.
Die Glacier Lodge ist auf der anderen Seite des Fjords, da haben sie ca. 6x im Jahr bis zu 20m hohe Wellen wegen Kalbungen des Gletschers. Deswegen kann das Boot immer nur ganz kurz festmachen und die kleinen tollen Häuschen sind auch höher am Berg gelegen. Wir haben da nicht übernachtet (uns aber fast deswegen geärgert).
Ich habe von diesem Gletscher einige Bilder geschossen, Stück für Stück lasse ich auch davon was einfließen.
12. Tsunami Wave
Hier sind viele eher dokumentarische Bilder entstanden, die aber dennoch - wie ich finde - zeigenswert sind. Zur Erinnerung: An der Stelle ist der Gletscher über 200m hoch... Da brechen also gerade gute 100 Gletscher ab. Und die Welle... naja, 10m hat die auch. Erst deutlich später, als man vermuten würde, kommt diese Wasserbewegung am Boot an, nur in Form von langgezogenen Bewegungen des ganzen Wassers...