Mit welchen Einstellungen wurde das Bild von den Läuferinnen gemacht?
Hatte die Kamera überhaupt die Möglichkeit heller zu belichten?
Die 1/250 Sek ist für so etwas eigentlich schon einer relativ lange Belichtungszeit, die Blende war vermutlich offen bei 4.8 bei dem Zoom, wenn die ISO fix eingestellt waren kann die Kamera gar nichts machen, wenn man Blendenautomatik oder M nutzt!
Eine noch längere Belichtungszeit wäre bei Zeitautomatik theoretisch möglich, aber nicht sinnvoll.
Da hattest du dich verlesen, das war 1/
1250 Sek bei der Belichtung. Es war auch nicht standardmäßig starr ISO 100 eingestellt, wie es manche Leute sinnloserweise ja machen, sondern war mit ISO Auto fotografiert und zufällig von der Kamera hier auf ISO 100 gewählt in dem Bild. Die Kamera hätte problemlos die Möglichkeit gehabt, mit dem ISO-Wert deutlich hoch zu gehen. Allgemein geb ich die Belichtungszeiten fest vor, wie sie für die fotografierten Sachen soweit passen sollten meiner Ansicht nach, damit die Chance auf eine vernünftige Schärfe da ist und die ISO-Werte im sinnvollen Rahmen bleiben. Außen ist das (Mitzieher außen vor gelassen) meist irgendwas zwischen 1/1000 bis 1/2000, innen je nachdem wie schlecht die Lichtverhältnisse sind auch mal bis zu 1/400 oder länger, falls ansonsten die ISO-Werte in absolut unbrauchbare Bereiche gehen würden oder die Bilder deutlich zu dunkel werden würden.
An dem Bild fallen mir zwei Sachen in den EXIFs auf, die als Ursache für die Unterbelichtung in Frage kommen:
1) Es ist mit mittenbetonter Messung aufgenommen. Da kommt es, wenn man nicht gezielt damit arbeitet, leicht mal zu Fehlbelichtungen (auch wenn mich das bei diesem Motiv wundern würde).
2) Du hast ISO100 und Blendenautomatik bei 1/1250 Sekunde benutzt. Die Blende ist schon ganz offen, womit der Belichtungsspielraum ausgereizt ist. Könnte also sein, dass es einfach dafür zu dunkel war. Einfachste Abhilfe: ISO-Automatik verwenden.
Wie oben gesagt, es war mit ISO-Auto und ausreichend hoher Obergrenze fotografiert. Die Kamera hatte die ISO 100 hier selbstständig gewählt. Insofern lag es nicht daran, dass das Bild zu dunkel belichtet gewesen wäre.
Mittenbetonte Messung hatte ich hauptsächlich dadurch irgendwann mal verwendet, weil beim Schwimmen in der Halle innen so viele Lichter insbesondere im Becken oder von der Decke, auf den Fotos mit drauf sind, an der die Kamera dann die Belichtung ausrichtet, dass die meisten Bilder damit massiv zu dunkel werden auf den Schwimmer bezogen, um den es dabei ja ausschließlich geht auf den Fotos. So krass wie das teilweise dann damit war, ging das qualitativ auch nicht mehr gut, das im Nachhinein aufzuhellen. Da hatte mittenbetonte Messung meist bessere Ergebnisse geliefert, da die Lichter halt nicht so sehr ins Gewicht fallen. Außen hatte ich manchmal dann Matrixmessung genommen, aber auch zu großen Teilen sowieso nicht den Eindruck gehabt, dass das von der Belichtung her da viel Unterschied macht im Vergleich zur mittenbetonten Messung.
Bildgestaltung etc ist ein ganz anderes Thema, meist gilt hier einfach eines: Näher ran!
Geht natürlich auch von der Position her nicht immer. Bei vielen Fotos hatte ich aber oft das Gefühl, sie mit zu großer Brennweite zu machen und dass ich dann von den Personen immer nur Oberkörper aufwärts oder so drauf habe. Grade weil du bei solchen Zieleinläufen auch nie weißt, was die Leute machen, ist dann auch gern mal was außerhalb vom Bild, wenn man zu nah drauf ist. Klar hätte ich die Fotos hier jetzt nicht so verwendet, wie sie sind, sondern entsprechend zugeschnitten. Die waren nur absichtlich mal mit ein bisschen "Safe Space" drum rum fotografiert, damit die Radfahrer komplett und nicht nur im Profil drauf sind und ich auch von den drei Mädels die Personen auf jeden Fall komplett drauf habe. Näher ran ist bei meiner Kamera auch immer von der Scharfstellung schwierig, weil bis der Autofokus da hinterherkommt, ist die Szene meistens durch. Das ist mit etwas Abstand besser zu fokussieren und liefert eine größere Chance auf scharfe Bilder.
Wie anvisierst du deine Motive, vorrangig per Display oder vorrangig per Sucher, bzw in welchem prozentualen Verhältnis zueinander?
Ausschließlich per Sucher. Display taugt bei der D5300 bei Sportfotografie ja überhaupt nicht, das hab ich schnell gemerkt, als ich das am Anfang einmal versucht hatte. Im Grunde hab ich danach dann auch alles andere übern Sucher fotografiert.
Es gibt von Nikon den Picture Control Editor (
https://nikonpc.com/ ), dort Canon 5d M2 wählen, könnte wohl dem entsprechen, was du dir vorstellst.
Kann auch auf die Kamera geladen werden (oder in NX-Studio verwenden). Einfach mal ausprobieren.
Danke für den Tipp, schau ich mir mal an.
Was sich etwas geändert hat, ist der Geschmack: Die Menschen haben sich an Smartphone-Bilder gewöhnt, mit hoher Farbsättigung, kantentont geschärft und HDR-Effekt, also angehobene Schatten bei verstärkten lokalen Kontrasten.
Das hab ich halt tatsächlich auch schon überlegt, wie viel das daran liegt, dass man sich an solche Fotos gewöhnt, die ja im Grunde auch nicht natürlich sind in diesem krassen Kontrastverhältnis. Wobei ich jetzt nicht die übersättigten und überzeichneten Bilder meinte, die es zu Anfangszeiten der Smartphones manchmal gab. Mittlerweile sehen die ja wirklich gut aus.
Eventuell könnte man da noch mit ein wenig Beschnitt noch etwas brauchbares draus machen, aber die Perspektive ist einfach etwas ungünstig. Das werden keine Meisterwerke mehr.
Es war auch nicht der Anspruch, dass das Meisterwerke werden sollen, sondern einfach normale Rennfotos. Natürlich hab ich auch deutlich bessere Fotos schon gemacht als die und logischerweise hätte ich die wie oben beschrieben entsprechend zugeschnitten, eventuell auf ein oder zwei der vorderen Radfahrer oder auf die drei Mädels im Ziel. Was hättest du von der Perspektive her anders gemacht, damit das für dich Meisterwerke wären? Zu tief von der Perspektive kann ich nicht gehen, wenn ich übern Sucher fotografiere, da der Live-View-Modus nichts taugt dafür bei der D5300.