An sich wäre ich bereit, ein paar Tausend Euro für ne gute Ausrüstung auszugeben. Ich will nur nicht mit mehreren Kameras auf einer Veranstaltung rumrennen und mir jetzt auch nicht mehr als zwei bis maximal drei Objektive zulegen. Deshalb wäre ich halt am Überlegen, wenn man dann schon Geld ausgibt, ob nicht gleich ne Z8 mit 45 MP eben sinnvoller ist als ne Z6III mit "nur" 24 MP, damit man den fehlenden Brennweitenbereich nach oben durch entsprechende Bildausschnitte einigermaßen kompensieren kann.
Die Idee, mit nachträglichem Crop zu arbeiten, hat erst mal was für sich. Denn unter hektischen Bedingungen ist es ja nicht immer so einfach, schon direkt bei der Aufnahme den perfekten Bildausschnitt festzulegen (wobei, je nach Verwendungszweck der Bilder, auch schon 24 MP jede Menge Crop-Reserve bieten können). Ob das auf Dauer den Nachteil fehlender Brennweite ausgleicht (auch für die Aufnahmen, für die man solche "Zitter-Reserven" eher nicht braucht), ist aber fraglich.
Will sagen: Früher oder später kommt dann doch der Wunsch nach mehr echter Brennweite. Natürlich muss man dann nicht gleich hochlichtstarke Superteles kaufen, denn es gibt ja auch Zooms bis 400, 500 oder 600 mm mit z. B. Lichtstärke 6,3 am oberen Ende. Nur ist damit der "Vollformat-Vorteil" schnell wieder dahin, weil man unter knappem Licht dann mit dem ISO-Wert nach oben rutscht.
Wieviel besser oder treffgenauer eine Z6III oder Z8 gegenüber einer guten, sporttauglichen DSLR ist, kann man wahrscheinlich nicht exakt quantifizieren. Und leider gilt bei Kameras, wie bei vielen Werkzeugen, das Prinzip: Der Leistungsgewinn ist nicht proportional zum Mehrpreis. Also man kann mit "etwas" Kompromissbereitschaft viel Geld sparen, aber andererseits, wenn man wirklich bestmögliche Leistung will, muss man erheblich tiefer in die Geldbörse greifen. Davon lebt ja die Kameraindustrie auch ein Stück weit.
Das hier war eines der Fotos im 100%-Ausschnitt, das ich mit der D5300 gemacht hab. Allerdings draußen. Qualitativ würde mir sowas schon reichen. Aber so gut sind halt lange nicht alle Bilder.
Tja, wenn man diese Schärfe halt in Verbindung mit deutlich höherer Trefferquote haben könnte...
Ehrlich gesagt, wäre ich nie auf die Idee gekommen, eine Nikon der D5xxx-Baureihe für Sport und Action zu verwenden. Schon nach damaligen DSLR-Maßstäben galt das nicht gerade als die ideale Wahl. Auch das 18-400er Tamron ist jetzt nicht als besonders sporttauglich bekannt.
Du könntest ja, bevor du das Budget in Richtung Kleinwagen ausweitest, einfach mal eine gebrauchte D500 kaufen und ausführlich mit deinen vorhandenen Objektiven testen (wenn sie dir nicht zusagt, wirst du sie mit wenig Verlust wieder los). Die D500 hat schon einige Vorteile, die man sonst eher von den Spiegellosen kennt (z. B. breite Abdeckung mit AF-Feldern, Gesichtserkennung, Motivtracking) und bietet auch eine relativ bequeme AF-Feineinstellung (automatisch ablaufend, ohne langwierige Testreihen).
Und wenn wir schon bei Budget-Tipps sind: Falls das 18-400er Tamron sich als Autofokus-Schwachpunkt erweisen sollte, würde ich mal einen Blick auf das AF-P 70-300/4.5-5.6E (die FX-Version, nicht die billigere DX-Version) werfen. Das hat einen wirklich flotten und genauen Autofokus mit Schrittmotor, vergleichbar mit den neuen Z-Objektiven – deutlich besser als AF-S-Nikkore oder diverse Tamron/Sigma.
Die Kamera ist sicher in Ordnung, da muss man einfach mit Photoshop und RAW in der Nachbearbeitung ran,
Solange es "nur" um Belichtung und Farbgebung geht, ist das sicherlich richtig. Aber gegen ungenaue Fokussierung bzw. schlechte AF-Trefferquote hilft die beste Nachbearbeitung nicht.