mrdigital
Themenersteller
Viel Text, nur persönliche Ansichten und Meinungen - wer auf sowas keinen Bock hat, sollte nun nicht weiterlesen!
Ich fotografiere nun seit 9 Jahren mit digitalen Spiegelreflexkameras - Angefangen habe ich als Student mit einer Canon 20D. Zum damaligen Zeitpunkt „the biggest Bang for the Buck“. Über die Jahre kamen verschiedene Bodys dazu (und gingen) und das ein oder andere Objektiv wanderte durch meine Fototasche.
Und wie bei so vielen Anderen fing es auch bei mir an zu nagen - das magische KB Format („aka Vollformat). Schwierige Sache dabei nicht dem GAS (gear aquisition syndrome) zu verfallen und dennoch zwischendurch „richtige“ Fotos zu machen. So habe ich mich recht lang gewehrt aber dann im Spätsommer / Herbst 2011 habe ich einen entscheidenden Fehler gemacht - ich war schon lange auf der Suche nach einer lichtstarken Weitwinkel-Festbrennweite und ich konnte mich nicht entscheiden, also habe ich die Schrotflinte geladen und mir ein 24/1.4, ein 28/1.8 und ein 35/1.4 gekauft um zu sehen, was mir am meisten liegt.
So und hier kommt nun die Crux - an einer Canon 7D (also eine Crop Kamera) sind alle drei Gläser irgendwie Perlen vor die Säue geworfen.
Dennoch hat das 24/1.4 es mir wirklich angetan, ich habe einen ganzen Paris Urlaub quasi nur mit diesem Glas zugebracht.
„Früher“ fand ich die 24mm (also 38mm in KB Sprech) recht unspannend, aber das lag einfach daran, dass 24/38mm mit f2.8(f4.5) nicht besonders interessant wirken. Mit dem 24er hat es aber richtig Boom gemacht - wow was für coole Bilder Menschen vor großer Kulisse fotografieren und die Kulisse wird schon leicht unscharf
Das wollte ich immer haben.
Auch das 35/1.4 (also Bildwirkung von einem 50/2.2) war plötzlich viel spannender als die entsprechende Brennweite in meinem 17-55/2.8 Zoom.
Damit war es für mich beschlossene Sache, eine KB Kamera wird angeschafft - nur die Canon 5d MK2 war mir mit ihrem Mager AF eine Spur zu lasch. Macht nix, die MK3 war schon in den Startlöchern. Als es dann endlich so weit war und die Kamera vorgestellt wurde, war ich ganz aus dem Häuschen. Der „Wunderfotoapparat“ schlechthin, alles was man sich erträumen kann in einem Kasten - nur das Preisschild hat mich gestört. Wollten die doch wirklich 3,3K€ für das Gehäuse - und dann nochmals 2,2K€ für ein 24-70/2.8 Standardzoom. Huiuiui ganz schön viel Asche... Aber schön das Nikon zeitgleich die D800 vorgestellt hat - was ne Kamera, die hat noch mehr zu bieten als die Canon und günstiger ist sie auch (interner Blitz! Für mich als „Strobist“ ist das ein Killerfeature, dass ich mit der Kamera einen externen Blitz direkt zünden kann!).
Also hab ich den Taschenrechner angeworfen und festgestellt, dass ich tatsächlich günstiger fahre, wenn ich mein gesamtes Canongeraffel verkaufe (danke Forum!) und mich dann komplett neu bei Nikon eindecke. Wow - Wechsel zu KB Format bei Nikon kostenneutral oder für ein paar Tausender bei Canon bleiben - schwierige Sache ;-)
Das war auch die Gelegenheit die Objektivkollektion mal gewaltig einzudampfen und aufs Wesentliche zu reduzieren.
Ich habe mich für ein 35/1.4 (war ja DER Grund für den Format / Systemwechsel) und ein 85/1.4 entschieden.
Weil ich aber zu „feige“ für nur zwei Festbrennweiten war, habe ich auch noch ein 24-70/2.8 und ein 70-200/2.8 dazu genommen (zumal es die beiden in einem Bundle mit der D800 gab, was den Preis ja erst so attraktiv gemacht hat).
So und nun stand ich da, das erste mal in meinem Leben mit einer „richtigen“ Kamera! Und was soll ich sagen, ich war / bin völlig begeistert von dieser Kamera und den Möglichkeiten der Gläser! Ich war angekommen, nie mehr dieses sinnlose GAS!
Aber dann kommt doch wieder dieses üble Internet daher - und Haare werden in der Suppe gesucht. Oh mein Gott, die Sau die durchs Dorf getrieben wird heisst „linkes AF-Feld“. Also habe ich mich auch dumm getestet und tatsächlich, meine schöne Wunderkamera hat auch dieses hässliche Problem. Und was habe ich seither deswegen gemacht? Nichts! Ich hab das Problem einfach ignoriert und trotzdem macht mir die Kamera einen riesen Spass und macht tolle Bilder! Irgendwann werde ich den Apparat auch mal einschicken, aber wenn ich 10000 Fotos mit Problem machen konnte, dann wird es wohl nicht so schlimm sein ;-)
Die Kamera ist und bleibt einfach ein unglaubliches Gerät, dass auch in den unmöglichsten (Licht)Situationen noch tolle Ergebnisse zaubert. RAW Files mit gewaltigem Korrekturspielraum (+/- 2 Blenden OHNE Probleme!), viel weniger Bildrauschen als ich mir erhofft hatte und ein Autofokus, der jeden rundum glücklich macht. Das ganze in diesem robusten Gehäuse verpackt, so dass man das Teil wirklich überall hin mitnehmen kann. Ich kann mir ehrlich gesagt nur schwer vorstellen, wie man diese Kamera noch verbessern kann.
Dennoch gibt's ein paar Kleinigkeiten, die mich an der D800 stören, vor allem die Lackqualität. Nach nicht einmal einem Jahr sieht das Gehäuse ziemlich abgegriffen aus, keine meine vorigen Kameras hatte das so schnell (20D/40D/7D und eine D700).
Aber was solls, Used-Look ist eh viel cooler ;-)
Übrig bleibt das Gefühl, wirklich angekommen zu sein, endlich muss man sich nicht mehr über das Gerät Gedanken machen. Wenn etwas fotografisch nicht klappt, dann ist es NUR noch meine Schuld, die Möglichkeiten meiner Bilder sind nun wirklich nur noch von meinem Unvermögen limitiert! Für mich ist das wirklich eine Befreiung, sich auf das konzentrieren zu können, worauf es wirklich ankommt!
Ich kann es daher nur jedem raten, der mit dem Gedanken spielt, ähnliches zu tun. Reduziere den Objektivumfang, überlege dir, was für Bilder du gerne machst und wie du diese Bildwirkung erzielst. Gib dieses sinnlose „ich muss von 12-500mm Brennweite alles lückenlos haben“ auf! Tatsächlich, weniger ist mehr! Wenn der Weg dahin über ein KB Gehäuse führt, dann soll es eben so sein. Lieber nur ein 50er in Tasche als drei Wunderzooms von 10-500mm die aber nicht die Bilder machen können, die ich will!
Ich fotografiere nun seit 9 Jahren mit digitalen Spiegelreflexkameras - Angefangen habe ich als Student mit einer Canon 20D. Zum damaligen Zeitpunkt „the biggest Bang for the Buck“. Über die Jahre kamen verschiedene Bodys dazu (und gingen) und das ein oder andere Objektiv wanderte durch meine Fototasche.
Und wie bei so vielen Anderen fing es auch bei mir an zu nagen - das magische KB Format („aka Vollformat). Schwierige Sache dabei nicht dem GAS (gear aquisition syndrome) zu verfallen und dennoch zwischendurch „richtige“ Fotos zu machen. So habe ich mich recht lang gewehrt aber dann im Spätsommer / Herbst 2011 habe ich einen entscheidenden Fehler gemacht - ich war schon lange auf der Suche nach einer lichtstarken Weitwinkel-Festbrennweite und ich konnte mich nicht entscheiden, also habe ich die Schrotflinte geladen und mir ein 24/1.4, ein 28/1.8 und ein 35/1.4 gekauft um zu sehen, was mir am meisten liegt.
So und hier kommt nun die Crux - an einer Canon 7D (also eine Crop Kamera) sind alle drei Gläser irgendwie Perlen vor die Säue geworfen.
Dennoch hat das 24/1.4 es mir wirklich angetan, ich habe einen ganzen Paris Urlaub quasi nur mit diesem Glas zugebracht.
„Früher“ fand ich die 24mm (also 38mm in KB Sprech) recht unspannend, aber das lag einfach daran, dass 24/38mm mit f2.8(f4.5) nicht besonders interessant wirken. Mit dem 24er hat es aber richtig Boom gemacht - wow was für coole Bilder Menschen vor großer Kulisse fotografieren und die Kulisse wird schon leicht unscharf

Auch das 35/1.4 (also Bildwirkung von einem 50/2.2) war plötzlich viel spannender als die entsprechende Brennweite in meinem 17-55/2.8 Zoom.
Damit war es für mich beschlossene Sache, eine KB Kamera wird angeschafft - nur die Canon 5d MK2 war mir mit ihrem Mager AF eine Spur zu lasch. Macht nix, die MK3 war schon in den Startlöchern. Als es dann endlich so weit war und die Kamera vorgestellt wurde, war ich ganz aus dem Häuschen. Der „Wunderfotoapparat“ schlechthin, alles was man sich erträumen kann in einem Kasten - nur das Preisschild hat mich gestört. Wollten die doch wirklich 3,3K€ für das Gehäuse - und dann nochmals 2,2K€ für ein 24-70/2.8 Standardzoom. Huiuiui ganz schön viel Asche... Aber schön das Nikon zeitgleich die D800 vorgestellt hat - was ne Kamera, die hat noch mehr zu bieten als die Canon und günstiger ist sie auch (interner Blitz! Für mich als „Strobist“ ist das ein Killerfeature, dass ich mit der Kamera einen externen Blitz direkt zünden kann!).
Also hab ich den Taschenrechner angeworfen und festgestellt, dass ich tatsächlich günstiger fahre, wenn ich mein gesamtes Canongeraffel verkaufe (danke Forum!) und mich dann komplett neu bei Nikon eindecke. Wow - Wechsel zu KB Format bei Nikon kostenneutral oder für ein paar Tausender bei Canon bleiben - schwierige Sache ;-)
Das war auch die Gelegenheit die Objektivkollektion mal gewaltig einzudampfen und aufs Wesentliche zu reduzieren.
Ich habe mich für ein 35/1.4 (war ja DER Grund für den Format / Systemwechsel) und ein 85/1.4 entschieden.
Weil ich aber zu „feige“ für nur zwei Festbrennweiten war, habe ich auch noch ein 24-70/2.8 und ein 70-200/2.8 dazu genommen (zumal es die beiden in einem Bundle mit der D800 gab, was den Preis ja erst so attraktiv gemacht hat).
So und nun stand ich da, das erste mal in meinem Leben mit einer „richtigen“ Kamera! Und was soll ich sagen, ich war / bin völlig begeistert von dieser Kamera und den Möglichkeiten der Gläser! Ich war angekommen, nie mehr dieses sinnlose GAS!
Aber dann kommt doch wieder dieses üble Internet daher - und Haare werden in der Suppe gesucht. Oh mein Gott, die Sau die durchs Dorf getrieben wird heisst „linkes AF-Feld“. Also habe ich mich auch dumm getestet und tatsächlich, meine schöne Wunderkamera hat auch dieses hässliche Problem. Und was habe ich seither deswegen gemacht? Nichts! Ich hab das Problem einfach ignoriert und trotzdem macht mir die Kamera einen riesen Spass und macht tolle Bilder! Irgendwann werde ich den Apparat auch mal einschicken, aber wenn ich 10000 Fotos mit Problem machen konnte, dann wird es wohl nicht so schlimm sein ;-)
Die Kamera ist und bleibt einfach ein unglaubliches Gerät, dass auch in den unmöglichsten (Licht)Situationen noch tolle Ergebnisse zaubert. RAW Files mit gewaltigem Korrekturspielraum (+/- 2 Blenden OHNE Probleme!), viel weniger Bildrauschen als ich mir erhofft hatte und ein Autofokus, der jeden rundum glücklich macht. Das ganze in diesem robusten Gehäuse verpackt, so dass man das Teil wirklich überall hin mitnehmen kann. Ich kann mir ehrlich gesagt nur schwer vorstellen, wie man diese Kamera noch verbessern kann.
Dennoch gibt's ein paar Kleinigkeiten, die mich an der D800 stören, vor allem die Lackqualität. Nach nicht einmal einem Jahr sieht das Gehäuse ziemlich abgegriffen aus, keine meine vorigen Kameras hatte das so schnell (20D/40D/7D und eine D700).
Aber was solls, Used-Look ist eh viel cooler ;-)
Übrig bleibt das Gefühl, wirklich angekommen zu sein, endlich muss man sich nicht mehr über das Gerät Gedanken machen. Wenn etwas fotografisch nicht klappt, dann ist es NUR noch meine Schuld, die Möglichkeiten meiner Bilder sind nun wirklich nur noch von meinem Unvermögen limitiert! Für mich ist das wirklich eine Befreiung, sich auf das konzentrieren zu können, worauf es wirklich ankommt!
Ich kann es daher nur jedem raten, der mit dem Gedanken spielt, ähnliches zu tun. Reduziere den Objektivumfang, überlege dir, was für Bilder du gerne machst und wie du diese Bildwirkung erzielst. Gib dieses sinnlose „ich muss von 12-500mm Brennweite alles lückenlos haben“ auf! Tatsächlich, weniger ist mehr! Wenn der Weg dahin über ein KB Gehäuse führt, dann soll es eben so sein. Lieber nur ein 50er in Tasche als drei Wunderzooms von 10-500mm die aber nicht die Bilder machen können, die ich will!