AW: Neue NIKON Mirrorless
wie
jeden Pups marketingtechnisch großartig auszuwerten.
Nein, es geht nicht Marketingtalent. sondern um die aktuelle auffällige Zuwendung von Drittherstellern zu Sony. Eher also um Industrie-Schwarmintelligenz. Die erschafft Statements durch sichtbare Ankündigungen und Taten. So dass jeder sieht, wo die glauben, wo die Zukunft liegt. Mehr wirksames und glaubwürdig Gratis-Marketing ist überhaupt nicht denkbar.
Umgekehrt wird aber auch ein Schuh daraus. Alle Objektivhersteller wenden sich z.B. von Pentax ab. Da kann Pentax noch so mit Body-Gimmicks gegenanpupsen wollen, gegen die Industrie-Schwarmintelligenz und deren Produktprogramm-Statements kommt nichts an im Marketing.
Bleiben sie beim F-Mount (meinetwegen beschränkt auf rein elektronischen F-Mount), haben sie ab Start keine kleine Nutzerbasis.
Ja doch schon. Viele verbliebene F-Mounter sind konservative Nutzer. Diejenigen, die sich grundsätzlcih für Mirrorless interessiert haben, sind z.T. schon längst weg zu Fuji und Sony. Diejenigen, die trotz Fuji und Sony noch immer bei DSLR verblieben sind, sind möglicherweise weiterhin ebensoweig an Mirrorless interessiert wie bisher schon. Also lassen diese auch Nikons Mirrorless dann tendenziell erstmal weitgehend links am Wegesrand liegen, vielleicht.
Das heißt, die große Nikonianerschaft ist dann eben nicht Teil der Nikon-Mirrorless-Nutzerbasis. Die könnte netto dann doch nur sehr klein ausfallen. Vor allem, falls die Nikon-ML nicht wirklich Wow wird, oder wenn sie tot-bepreist wird.
Denkbar, dass die Dritthersteller daraufhin erst mal in ruhe 5 Jahre oder länger abwarten, ob Nikon Mirrorless dann mal nennenswert aus den Puschen kommt, nutzerzahlenmäßig. Vielleicht wird auch nie was draus, wenn man bedenkt dass sich Dritte bis heute noch nichtmal für Fuji erbarmt haben. Die Chance, dass Nikons ML ein dauerhaft kleines geschlossenes System bleibt, ist eigentlich recht groß.
Die lecken aber Sonys Blut, weil die Leute Fremdobjektive kaufen oder adaptieren um die hohen Preise der guten E-Mount
Optiken zu umgehen - und die billigen Gurken nicht fressen
zu müssen.
Sony geht wohl vernünftigerweise von einer "Mischkalkulation" aus, weiß also, dass leute um Durchschnitt sowohl Sony- als auch Fremdobjektive kaufen. Was besser ist, als Leute an andere Marken zu verlieren. Sony denkt offenbar sehr strategisch, und gewichtet Markenbindung über alles. Das ist denen noch wichtiger, als unbedingt bei jedem Objektiv "its a Sony" erzwingen zu wollen.
Nikon denkt genau falschrum, also milchmädchenhaft unstrategisch. Die versuchen sich abzuschotten und zu einem Inselsystem zu werden, bis hin zu Fremdschikanen, in der Hoffnung, jeder möge doch ausschließlich bitte nur noch Nikon-Objektive kaufen. Nikon versteht nicht, dass sie so den Kundenstamm allmählich erodieren. Nikon unterschätzt, dass der Kunde sehr wohl den Unterschied zwischen einem offenen System und einem geschlossen Inselsystem kennt, mitsamt allen Konsequenzen daraus.
Das ist halt ein bischen der Unterschied zwischen strategisch dumm und stategisch smart.
Die Offenheit von Sony spricht allerdings für ein Selbstbewusstsein bei Objektiven, die ich auch noch ein bischen unpassend finde, stand heute. Eigentlich müsste das alles ein Hinweis sein, dass Sony noch so einiges bei Objektiven vorhat. Aber wiegesagt, Kundengewinnung ist offenbar das vorrangige strategische Ziel, noch vor kurzfristigem Profitdenken bei Objektiven.
Nikons Objektivpalette ist die zweitgrößte des Marktes.
Und die guten Objektive für Sony sind ja keineswegs billiger.
Wir wissen noch nicht, ob es Adaptierbarkeit geben wird, oder ein ganz neuer "Befreuungschlag" des alten noch weitgehend mechanisch verbreiteten Mounts, gegen etwas ganz neues, wie einem curved sensor, der dann radikal schluss macht mit der Historie.
Dann wäre die Objektivpalette ein winziges Monopolsystem erstmal.
Wenn es Adaptierbarkeit gibt, dann ist aber auch nicht jedes derzeitige Nikon-Objektiv "schön". Viele User werden die Vorteile des neuen Mounts mit kurzem Auflagemaß, etwa für besonders kompakte und trotzdem lichtstarke Weitwinkel, auch ausgeschöpft sehen wollen.
Viele werden Adapterlösungen halt ansehen als etwas, was die Nachteile beider Welten miteinander verheiratet
Weil sie sich von Mirrorless nicht nur deren Vorteile versprechen (etwa bei Autofokusthemen), sondern vor auch ein Downsizing der gesamten Ausrüstung anstreben.
Dafür könnte die passende Auswahl nativer ML-Objektive am Anfang noch winzig sein mit noch überteuerten Monopolpreisen.