Also gut, hier noch einmal eine deutsche Kurzanleitung (diesmal habe ich mir sicherheitshalber eine Kopie auf die Festplatte gelegt...

):
Jinbei Discovery 600/1200
Inbetriebnahme:
Vor Einschalten des Geräts unbedingt ein Kabel und einen Blitzkopf anschließen (zwei gehen natürlich auch). Wird der Discovery ohne angeschlossenen Blitz eingeschaltet, kann es zur Fehlermeldung „E3“ kommen. „E3“ bedeutet laut Bedienungsanleitung eigentlich, dass das Gerät zur Reparatur eingeschickt werden soll. In dem hier geschilderten Kontext scheint es sich vermutlich jedoch um eine Fehlprogrammierung („Bug“) zu handeln - der Discovery ist nicht kaputt, verweigert nur einfach den Dienst. In diesem Fall einfach: Gerät ausschalten, Kabel und Blitzkopf anschließen und Gerät wieder einschalten. (Die beiden anderen Error-Codes sind „E1“ für niedrige Akkuladung und „E2“ für „Hitzefrei“ bei Überhitzung.) Ansonsten besitzt der Discovery eine leider nicht abschaltbare „Schlummerfunktion“ wodurch er sich in eingeschaltetem Zustand nach einiger Zeit des Nichtgebrauchs selbständig ausschaltet (Über die „Fast“ Taste lässt er sich in diesem Fall wieder aus dem „Schlaf“ holen.)
Leistungscharakteristik:
Der Discovery besitzt zwei Ausgänge „A“ und „B“, welche asynchron mit Strom versorgt werden. Im normalen Betriebsmodus ist die Leistungsverteilung 2:1. Die maximale Blitzstärke beträgt dementsprechend – je nach Modell - am Ausgang „A“ (400Ws/800Ws) und am Ausgang „B“ (200Ws/400Ws). Durch Betätigen des Knopfes „A+B“ wird die Gesamtleistung des Geräts auf den Ausgang „A“ gelegt, der dann über max. 600Ws/1200Ws verfügt (Ausgang „B“ ist in dieser Schaltung entsprechend funktionslos).
Im Normalmodus („A+B“ nicht gedrückt) können zwei oder nur ein Blitz (wahlweise am Ausgang „A“ oder am Ausgang „B“) betrieben werden. Die Blitzleistung wird über den Drehregler in 1/10 (0,1) Blendenschritten gesteuert. Der Regelungsbereich beträgt fünf Blenden bzw. 1/1 (Anzeigestufe „5“) bis 1/16 (Anzeigestufe „1“). Verstellt man den Drehregler um eine volle Stufe, z.B. von „5,0“ auf „4,0“ oder von „3,6“ auf „2,6“ halbiert sich damit die Menge des abgegebenen Lichts. In Studioumgebung, bei der Umgebungslicht nur eine zu vernachlässigende Rolle spielt, entspricht eine volle Stufe Differenz in der Einstellung somit einer Blende (wie bei allen Blitzen mit entsprechender Skala).
Die Konstanz der Leistungsabgabe liegt nach meinen bisherigen Erfahrungen im „Jinbei Normalbereich“, also etwa +/- 1/10 Blende Abweichung in 10% und +/- 1/5 Blende Abweichung in <5% der Fälle. Wichtig ist, dass nach dem Reduzieren der Leistung die in den Kondensatoren noch gespeicherte (überschüssige) Leistung „abgeblitzt“ wird, indem man einmal den „Test“ Knopf oder den Funkauslöser betätigt. - Und wer sich unter 600Ws bzw. 1200Ws nichts vorzustellen vermag oder die Leistung mit einem anderen Studio- oder Akkublitz vergleichen möchte: Bei 1200Ws komme ich bei rund 2m Abstand mit dem mitgelieferten Schirmreflektor auf Blende 32 (mit dem engeren Standardreflektor sind es nochmal 1/2 Blende mehr, mit Softbox ca. 1 Blende weniger); mit anderen Worten 16 mal mehr Licht als für Blende 8 ausreichend wäre (bei 600Ws kommt man logischer Weise auf Blende 22).
Einstellicht:
Über die Taste „Lamp“ („+“) kann das 10 W LED-Einstellicht eingeschaltet werden. Das Einstellicht kann zur Schonung der Batterie durch zweimaliges Betätigen der „Lamp“ („+“) Taste auch im „Countdown“-Modus betrieben werden. In diesem Fall leuchtet zusätzlich die Anzeige „Auto off“ und das Einstellicht schaltet sich nach einer vorgegebenen Zeit automatisch aus. Die „Countdown“-Dauer kann zwischen 5s und 99s eingestellt werden; hierzu die Taste „Set“ drücken und die gewünschte, im Display ablesbare „Countdown“-Zeit mit den Tasten „+“ („Lamp“) und „-“ („Fast“) einstellen und zum Abspeichern noch einmal die „Set“ Taste drücken.
Akkupack:
Der Akku hält mit einer Ladung nach Angaben von Jinbei etwa 400 Auslösungen unter Vollast durch. – Ich hab noch nicht mitgezählt, er ist auf jeden Fall nach meinem Dafürhalten extrem ausdauernd. Durch Drücken der Taste „Fast“ kann man bei Bedarf in einen Schnellademodus wechseln, wodurch die Ladezeit sich um ca. 1s verkürzt, allerdings der Akku auch etwas stärker beansprucht wird.
Der Akku kann mit dem Mitgelieferten Netzgerät sowohl getrennt vom Steuergerät als auch in angeschlossenem Zustand geladen werden. Auch wenn ich in der Bedienungsanleitung hierzu nichts gefunden habe, sollte der Akku besser
nicht während des Betriebs geladen werden. Bei Nichtgebrauch sollte der Akku vom Steuergerät abgenommen werden. Unabhängig vom Gebrauch sollte der Akku mindestens alle drei Monate einmal aufgeladen werden.
Lichtformer:
Die Köpfe besitzen, wie bei Jinbei allgemein üblich, einen nachgebauten Bowens-S-Type kompatiblen Anschluss. Ob es mit Bowens Original Zubehör, wie früher bei den DPs ab und an mal berichtet, Adaptionsprobleme gibt, kann ich nicht sagen, gehört habe ich noch nichts. Prinzipiell sollten demnach Lichtformer, die auf Bowens passen, auch am Discovery eingesetzt werden können. Jinbei selber hat ja bekanntlich auch ein recht großes Angebot an Reflektoren, Beauty-Dishes und Soft-Boxen. Geliefert wird der DC-Blitzkopf (insofern Jinbei untypisch) mit einem (Schirm)reflektor. Der Kopf verfügt natürlich auch über eine Schirmaufnahme.
Bei den Soft-Boxen erscheint mir die faltbare „K“-Serie, die es in rechteckig, quadratisch, als Octo und als Strip gibt und die jeweils zusätzlich noch mit einem Wabeneinsatz (Grid) ausgestattet werden kann, aufgrund des schnellen Auf- und Abbaus für den mobilen Einsatz besonders interessant. Natürlich ist der vergleichsweise kompakte Kopf aus Kunststoffmaterial nicht unbegrenzt belastbar. Persönlich beschränke ich mich im Normalgebrauch (abgesehen vom schmaleren Striplight) auf Boxen bis 1m Kantenlänge (ganz selten kommt mal die 1,2m „K“-Octo zum Einsatz; geht noch, ist aber schon ziemlich kopflastig).
Abschließend noch mal ein „Schnelldurchlauf“ in Sachen Tastenbelegung:
Keine Taste aber „essential“:
Vor dem Einschalten unbedingt Kabel und Blitzkopf anschließen (wg. „E3“-Bug).
„Test“: Löst den Blitz aus
„A+B“: Legt die gesamte Leistung auf Ausgang „A“, der dadurch die maximale Gesamtleistung abrufen kann (600Ws bzw. 1200Ws); ohne aktivierte "A+B" Schaltung liegen am Ausgang "A" 2/3 und am Ausgang "B" 1/3 der Leistung an.
„Set“: Taste zum programmieren des Einstellicht-Countdowns (zwischen 5s und 99s mittels
„+“ und
„-“ Taste einstellbar – abschließend noch einmal „Set“ drücken)
„Lamp“: Schaltet das Einstellicht ein (bei zweimaligem Drücken im „Countdown“-Modus)
„Fast“: Verkürzt die Ladezeit um ca. 1s, wodurch allerdings der Akku etwas stärker belastet wird (Zweitfunktion: „Aufwecken“ sofern der Discovery sich in den „Sleep“-Modus verabschiedet hat).
