AW: Die E-510 und ihr Belichtungsspielraum in der Praxis
Ja. Und ich stehe nach wie vor zu meiner Meinung, daß der Dynamikbereich der E-510 maximal durchschnittlich ist - ich weiß, daß andere Fotografen das anders sehen und respektiere das auch, aber mein Eindruck von der E-510 bleibt dennoch bestehen und ich hab ja auch einige Fotos mit ihr gemacht und hier vorliegen.
Und was heißt das jetzt konkret? Kannst Du jetzt meine Ergebnisse
hier oder
hier widerlegen oder sie bestätigen?
Bei der S5 ist von 12 Blendenstufen max. Dynamikumfang die Rede. Das ist deutlich mehr als bei allen anderen DSLR und wenn das so stimmt, spielt ein evtl. Magentaproblem bei der RAW-Konvertierung wohl SEHR viel weniger eine Rolle als bei einer Kamera mit 8 oder 9 Blendenstufen Dynamik. Das hat mit zweierlei Maß messen dann überhaupt nichts zu tun.
Der Rosastich ist aber beim Dprveview der Fuji auch schon bei -0,7EV deutlichst sichtbar. Wahrscheinlich sieht man ihn sogar schon bei -0,3EV, da bleibt von den 4,8EV Highlight Range, bzw. den 12 Stufen Dynamik dann am Ende nicht mehr so viel übrig. Mit anderen Worten, der Vorteil der S5 hinsichltich Dynamik existiert nicht, wenn wir uns am Magenta aufhängen. Wenn man es übrigens genau betrachtet, dann war dieser Magenta-Stich auch schon bei der S3 da, siehe Bilder auf
http://www.dpreview.com/reviews/FujifilmS3Pro/page19.asp , nur hat ihn da vor lauter Begeisterung noch niemand bemerkt oder sich dran gestört. Und das ist jetzt über zwei Jahre her.
Weil man sich hier immer rechtfertigen muss - ich bin absolut kein Gegner der Fuji, ich habe meine alte S2 innig geliebt, und ich hätte mir auch die S5 geholt, wenn sie denn früher verfügbar gewesen wäre. Ich will auch nicht die E-510 in den Himmel loben, oder sie besser machen, als sie ist, ich will nur wissen, wie gut oder wie schlecht sie tatsächlich ist. Den Magenta-Stich beim RAW-Verbiegen kann ich bestätigen, einen Dynamikverlust gegenüber vergleichbaren Kameras derselben oder einer höheren Klasse dagegen nicht.
Mein Beispiel im Eingangsposting zeigt, was man aus einem um 0,3EV überbelichteten E-510 RAW noch herausholen kann. Da habe ich auch bei einer RAW-Entwicklung um -2EV unterbelichtet und bei einer anderen um -2EV überbelichtet, und das Ganze dann zusammengefügt. Da käme man dann auch theoretisch auf 12EV Dynamikumfang. Aber ich habe nie behauptet, dass die Kamera den tatsächlich hat. ACR läßt sogar 4 Stufen plus und 4 Stufen minus zu, zusammen mit den 7-8 Stufen, die das JPEG schon bringt, käme man dann locker auf 15-16 Stufen Dynamikumfang. Dass das nicht sein kann, sagt einem ja der gesunde Menschenverstand. Also, was passiert, wenn man den Belcihtungsspielraum beim RAW dehnt? Wenn keine Information mehr da ist, fängt der Konverter an, die Tonwerte im hellen und im dunklen Bereich zu spreizen, und fügt Zwischenstufen hinzu, die in Wirklichkeit nicht da sind. Nur ist es nahezu unmöglich, herauszufinden, wo die reelle Information tatsächlich abreißt. Aber wirklich wichtig wäre das ja eigentlich nur für Puristen.
Bei der E-510 hab ich aber schon in dem Bereich, wo eigentlich noch sinnvolle Bildinformation vorliegen, im RAW dann das Magentaproblem.
Wie gesagt, es hängt alles an der Belichtung. In dem Zusammenhang sollte uns interessieren, wie Digis eigentlich belichten - linear oder über eine Tonwertkurve? Die Frage ist nämlich entscheidend für jegliche Dynamikdiskussion. Oder spreche ich hier jetzt wieder chinesisch?