Warum startest du dann diesen Thread ?
Du kannst natürlich in deiner eigenen fotografischen Welt leben, die ist halt leider nicht repräsentativ. Wenn du dich fotografisch weiterentwickeln willst ist Feedback von unbeteiligten Betrachtern durch nichts zu ersetzen. Ein gutes Bild zeichnet sich darin aus, daß es von fremden Menschen als gut empfunden wird.
Meine persönlichen Bilder haben mit diesem Thread aber erstmal nichts gemeinsam. Hier geht es doch um die Bildbearbeitung (JA/NEIN!?).
Natürlich möchte ich gerne ein Feedback haben und dafür gibt es hier im Forum entsprechende Threads oder aber man eröffnet einen eigenen Blog. ;
Persönlich unterscheide ich "Bearbeitung" in
- Aufbearbeitung
Sogenannte globale Bearbeitung wie etwa farbliche Anpassungen (zB Sättigung, WB usw)
Leichter Beschnitt , schärfung usw
- Verfremdung - gekürzt
- Manipulation - gekürzt
Ich finde Deine Aufteilung sehr nachvollziehbar. Danke dafür.

Die Aufbereitung ist für mich, hier spreche ich im Auge des Betrachters für fremde aber auch eigenen Bilder, unkritisch. Eher sind die Bilder sogar origineller, emotionaler und aufwändiger, als wie wenn es zu "Verfremdung" und "Manipulation" geht. Dann ist es kein Foto mehr sondern ein Bild.
Es ist ein Beispiel dafür, was damit möglich ist, aber nicht dafür, daß EBV Aufnahmen verbessern kann.
Zweckmäßige Verbesserungen einer Aufnahme sind für mich z.B.
- Begradigung des Horizonts
- Aufrichten stürzender Linien bei schräg nach oben fotografierten Gebäuden
- Herausarbeiten von Wolkenstrukturen in einem zu hell geratenen Himmel bei einem ansonsten richtig belichteten Foto
- Aufhellen dunkler Strukturen
- anderer Weißabgleich
Typische Aufgaben eines RAW-Konverters also.
Also auch hier eine eher zurückgezogene Bearbeitung. Diese Punkte lassen sich ja genau so gut an der Kamera einstellen, gehen aber nicht über "Verfremdung" und "Manipulation" hinaus, deshalb finde ich den Vergleich von @A-und-D ziemlich zutreffend.
Und was ist mit den "moralischen" Aspekt? Wie sollen Fotografen das mit der gerne genommenen Devise Fotografie=Malen mit Licht vereinbaren? Entferne ich mich nicht zu sehr von der ursprünglichen Idee, wenn ich mein Urspungsbild "zu" intensiv mit EBV manipuliere.
Wenn ich Möwen in in den Sonnenuntergang reinretuschiere, Nebel erzeuge wo keiner war, Bäume wegretuschiere um Minimalismus vorzutäuschen, Lichtquellen und deren Wirkung reinkopiere um Dramatik vorzugaukeln? Ich habe an keinen Wettbewerb teilgenommen, deswegen frage ich mich, wie weit man bereit ist zu gehen?
So ist es.

Hier wird aus einem Foto ein Bild erzeugt, das von dem Ursprung vielleicht nur die Basic liefert, der Rest ist aber Bearbeitung in vollen Zügen. Das Bild mag dann vielleicht ein großes Publikum ansprechen, hat für mich aber nur noch wenig mit Fotografie zu tun.
Da kann ich dir mit Erfahrung auf dem Gebiet der Wettbewerbsfotografie sagen, daß das durchaus gängige Praxis ist. Das Ergebnis zählt, wie man da dahin gelangt ist sekundär. Letztendlich entscheidend ist aber meistens die Bildidee und deren Umsetzung.
Ist ja fast schon wie in anderen Bereichen im Leben; hauptsache das Ergebnis passt.

Weiß man das als Laie, dass dort die Bilder so extrem bearbeitet werden, Hauptsache es gibt eine Chance für die oberen Plätze? Wahrscheinlich erkennt man es schon an den "Bildern", denn Fotos dürfen es keine mehr sein.
Und genau da stellt sich dann für mich die Frage ob das noch ein gutes Foto ist oder ob es nur noch ein Bild ist, das einen Wettbewerb gewinnt... Aber für mich ist ein Bild, das möglichst vielen Leuten gefällt ich nicht zwingend ein gutes Bild - denn dafür darf es nicht anecken, nicht provozieren, nicht zu besonders sein, sondern möglichst perfekt alle Geschmäcker abdecken.
Genau. Hier kann und sollte man zwischen Bild und Foto unterscheiden, denn beides haben zwar einen gemeinsamen Ursprung aber ein unterschiedliches Ergebnis in sich. Ein solches Bild deckt vielleicht die Geschmäcker alles Leute ab aber verliert für mich an Individualität, Kreativität und Originalität.
Ähnlich wie mit dem Mainstream, es ist einfach öde.
