Ist es nicht letztendlich egal auf welchen Weg ich zum Ergebnis komme. Wenn ich als Juror eines Fotowettbewerbes Entscheidungen über ein Bild treffen muß interessiert mich nicht der Weg sondern einzig und allein das Ergebnis.
Was Wettbewerbe betrifft : nicht umsonst gibt's da Kategorien.
Nein, egal kann das nicht sein. Ich sag's mal so:
Das fotografische Handwerk bzw Prozeß, besteht aus mehreren Teilbereichen. Im Zentrum steht aber das fotografieren an sich. Die Aufnahme.
Fotografiert wird ja stets etwas "Realistisches" also etwas Physisches der Realität. Ungeachtet deßen aber, daß die daraus folgende Abbildung nicht der Realität entspricht. Aber es wäre keine Fotografie ohne eben die Aufnahme.
Wiederum essentliell für das enstandene Foto ist die Vorstellung die der Fotograf hatte.
Und auch da landen wird wieder beim Zeitpunkt, beim Moment der Aufnahme.
Wenn ich zB die Vorstellung über's Foto habe, daß es SW werden soll, so komme ich nicht umhin, dies bei der Aufnahme zu berücksichtigen. In der Analogfotografie müsste ich zB dafür explizit einen SW-Film verwenden.
Alles was danach kommt, dient erst mal der Aufbearbeitung, sofern nicht's anderes (zB Verfremdung) beabsichtigt ist.
Aus diesem Grund wurde übrigens auch das berüchtigte Zonensystem ausgedacht. Es sollte möglichst sämtliche Faktoren der späteren Aufbearbeitung bereits während der Aufnahme berücksichtigen (zB der zum Verhältnis zu Film beschränkte Tonwert/Belichtungsumfang).
Ein weiteres Beispiel gibt's aus der Gegenwart und zwar zur Identifizierung von Authenzität von Reportage/Pressebildern. So gibt's nahmhafte Agenturen (zB Keystone) welche JPG's "aus der Kamera" verlangen oder authentifizierungs"codes "in Kameras für eben solche JPG's.
In diesem Aspekt unterscheiden sich denn auch Analog -und Digitalfotografie.
In der Analogfotografie muß bereits vor der Aufnahme über die grundlegende Bildcharakteristik entschieden werden (SW-Farbe; kontrastreich-kontrastarm usw).
In der Digitalfotogafie entspricht diese "VorEntscheidung" dem "Fertig-JPG aus der Kamera.
Egal ist es auch daher nicht, weil die unterschiedlichen Teilbereiche der Fotografie wiederum unterschiedliche Fertigkeiten verlangen.
Entnehme ich daraus, dass Du der externen Bildbearbeitung nicht negativ gesinnt bist?
Richtig.
Entscheidend ist mir hier die "Deklarierung"
Verfremdung kann eine bestimmte Bildaussage förden, gar Manipulation ein "anderes" Bild aus dem Foto machen.
Das ist nicht "moralisch", sondern eine Frage von Anspruch und/oder Absicht.
Wenn zB kein Anspruch auf Authenzität besteht, ist weder Verfremdung noch Manipulation ein ausschlaggebendes Kriterium.