Freistellungspotential
Hallo,
ein wichtiges Merkmal der Kompaktkameras (und im Vergleich zu Systemkameras oft die Schwäche) ist ja das erreichbare DOF, also Unschärfe vor/nach dem fokussierten Objekt.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht und mit den bekannten technischen Daten eine Rangliste des Freistellungspotenials bei 90mm (equiv. Kleinbild) erstellt. Zum einen ist dies die kleinste vernünftige Brennweite für Portraits (darunter werden Größenverhältnisse von Nase/Ohren ungünstig / man steht zu nah an der Person), zum anderen sollte für die beste Freistellung das Motiv möglichst nahe sein, also sind die 90mm meiner Ansicht nach am geeignetsten für einen Vergleich.
Errechnet wurde das "Depth of field" (dofmaster.com) mit größter Blende bei 90mm. Je kleiner, desto besser die Freistellung.
Hier nun das Ergebnis:
Aus Spaß habe ich auch die Sony R1 miteinbezogen, da dies die erste Kamera ohne Spiegel mit relativ großem Sensor war.
Bei den Olys sind Kit und Kit-Tele die jeweiligen Standard-Kits 14-42 und 40-150 mm, 45mm die nicht vor langer Zeit erschienene Festbrennweite mit f/1.8.
Das beste Verhältnis von Gewicht/DOF erreichen damit (absteigend):
1) E-PM1 + 45mm (klar, da sehr lichtstarke Brennweite)
2) Olympus XZ-1/Fujifilm X10 (beide haben exakt dasselbe Freistellungspotential, da größerer Sensor der Fuji durch lichtschwächeres Objektiv benachteiligt wird)
3) Panasonic LX5, obwohl hier schon kaum Freistellungspotential vorhanden ist
4) G11 und S95 sind wohl nicht mehr nennenswert
Die G1X erreicht interesanterweise kein relativ gutes DOF-Potential, obwohl rund doppelt so schwer wie die Oly. XZ-1.
Könnte für den ein oder anderen vielleicht die Kaufentscheidung beeinflussen.