Ich habe ein weiteres Problem, wofür ich noch keine Lösung gefunden habe. Diejenigen hier, die daraus zu erkennen glauben, ich würde "nur wieder einmal nach einem Haar-in-der-Suppe" suchen, bitte ich nicht darauf zu reagieren. Es ist keine Kritik an die E-M1 Mark II sondern ein Problem, dass an meinen Einstellungen oder an einem FW-Bug liegen könnte:
Problembeschreibung:
Bei starkem Gegenlicht, ESP-Belichtungsmessung und aktivem Blitz scheint der Dynamikumfang (Darstellung der Helligkeitsverteilung) des EVF und des TFT meiner E-M1 Mark II manchmal so niedrig zu sein, dass man das Motiv nicht mehr erkennen kann. Insbesondere, wenn der Blitz aktiviert ist, fällt der Dynamikumfang je nach Stärke und gewähltem Ausschnitt bzw. Position des Gegenlichts dermassen stark zusammen, dass das Motiv beinahe schwarz erscheint. Der Unterschied zwischen aktiviertem oder deaktivierten Blitz lässt sich ganz einfach und schnell mittels des Live-SCP Anzeige prüfen, indem man mit den horizontalen Pfeiltasten zwischen "Blitz aus" und "Rote Augen" hin und herwechselt. Die Helligkeit wechselt in Echtzeit als ob man ein Lichtschalter betätigen würde.
Es spielt dabei keine Rolle, ob ich den FL-50/R, FL-900R oder den kleinen Systemblitz FL-LM3 verwende: in Kombination mit Gegenlicht, gibt es je nach gewählten Ausschnitt immer wieder Momente, bei welchen der Dynamikumfang des EVF oder des TFT komplett zusammengestaucht wird. Personen vor einem Fenster werden dann gänzlich unerkennbar ohne jegliche Zeichnung dargestellt. Die Aufnahmen werden aber korrekt belichtet.
für diejenigen, die es selber testen wollen: sobald ich in Richtung Fenster schwenke oder zwischen 2 Fenster ein Motiv anpeile, dabei noch den Bildwinkel (Brennweite) verändere, kommt ein Moment, an dem ein sehr gut erkennbares Motiv fast augenblicklich bis ins tiefschwarz ohne jegliche Zeichnung verschwindet (bei aktiviertem Blitz!). Es ist dann praktisch unmöglich das AF-Feld auf einen gewünschten Punkt (z.B. aufs Auge) zu setzen. Und nun das interessante: sobald ich den Blitz deaktiviere, erhellt das Bild wie von Geisterhand und das zuvor noch komplett verdunkelte Motiv wird augenblicklich erkennbar.
Das Problem mit dem aktivierten und deaktivierten Blitz existiert aber nur, wenn die ESP-Belichtung eingestellt ist! Bei der Integral oder Spot-Belichtung macht zwar der Blitz kein Unterschied aus, jedoch zeigt auch in diesem Fall der Vergleich mit der E-M1, das die alte Kamera Motive vor oder zwischen starkem Gegenlicht auf dem EVF und TFT mit mehr Zeichnung darstellt und somit das Motiv viel klarer erkennbar ist.
Ich habe diverse Einstellungen im Menu ausprobiert, habe aber noch nicht erkannt, woran die Abdunklung liegen könnte. Denn bei der E-M1.1 samt Blitz und identischen Einstellungen existiert das Problem nicht. Dem EVF und dem TFT ist es egal, ob ich den Blitz ein- oder ausgeschaltet habe: die Anzeige bleibt unbeeindruckt unverändert klar, hell und deutlich!
Zusammenfassend kann ich derzeit sagen:
- das Problem tretet bei Gegenlicht und den Programmmodis P, A, S und M auf
- sehr starker Effekt bei aktivem Blitz und ESP-Belichtungsmessung
- das Blitzgeräte-Modell spielt keine Rolle
- Bei Integral- und Spotmessung spielt der Blitz keine Rolle
- bei meinen Versuchen stand das Motiv im Zentrum (Nutzung vom zentralen AF-Feld)
- Einstellung der Live-View Erweiterung hat keinen Einfluss
- EVF/TFT-Helligkeit Einstellung spielt keine Rolle (Auto oder Manuell)
- EVF Frequenz spielt keine Rolle
Der Effekt (Details sichtbar oder nicht) verändert sich zwischen von "gar nichts erkennbar" bis "etwas weniges erkennbar" bis "gut Erkennbar" anhand des gewählten Ausschnitts (Brennweite) und der relativen Position und Stärke des Gegenlichts
Bei einer Belichtungskorrektur (+0.3 bzw. +0.7 EV) wird der Effekt sprunghaft minimiert bzw. eliminiert (+1.0 EV). Mit "sprunghaft" meine ich, dass das Bild bei einer Belichtungskorrektur von +0.3EV auf +0.7 EV selbst bei der ESP-Belichtung manchmal ganz plötzlich von "stockdunkel" auf "gut erkennbar" aufhellt und bei entgegen gesetzter Korrekturrichtung auch in umgekehrter Reihenfolge erst bei der Korrektur von +0.3EV auf 0.0 EV von "gut erkennbar" auf "stockdunkel" verdunkelt. So oder so, führt eine Belichtungskorrektur nicht zur Lösung des Problems (Fehlbelichtung).
Ich stehe gerade auf dem Schlauch und kann mir aus der Sache keinen Reim machen. Bei der E-M1 hatte ich nie einen Optischen Sucher vermisst. Mit der E-M1 Mark II habe ich derzeit aber das Gefühl, dass der EVF komplett etwas anderes macht, als ich bisher gewohnt war und dass dadurch das Fotografieren mit Blitz, ESP-Belichtung und Gegenlicht fast verunmöglicht wird.
Hat jemand vielleicht den zündenden Gedankenblitz was ich noch ausprobieren könnte bzw. erkennt da jemand ein Handlingfehler meinerseits?
vg
alouette