hanna schrieb:
hm, also, es scheinen da wirklich sehr unterschiedliche erfahrungen aufeinander zu prallen. ich kenne hauptsächlich studierte fotodesigner, die sich nicht gerade mit einer 20D zum kunden machen. aus der fh dortmund weiss ich, dass schon vor 5 jahren die digitale studiofotografie mit den sinarbacks zB einen festen platz in der ausbildung hatte, was in den folgenden jahren ausgeweitet wurde. seit einigen jahren rühmt sich auch die fh hannover mit ihrer digitalen ausrüstung. auch kenne ich keinen grafikdesigner, der nicht ein virtuose in der druckvorstufe wäre. ich kann mir auch nur schwer vorstellen, wie sonst eine vernünftige arbeit möglich ist. aus gesprächen weiss ich, dass manche druckereien tatsächlich gar mit word-datein oder corelbasteleien arge probleme von, wie du sagtest, unbedarften haben. aber da sitzt dann nicht der garfikdesigner hinter. aber meine welt ist da natürlich viel kleiner, als deine. du hast da einen viel grösseren überblick.
ich glaube, es gibt einfach sparten, in denen es sich wirklich nicht mehr lohnt, dias zu scannen. nimm zB ein sportmagazin. das vorbereiten, scannen, bearbeiten der bilder ist dort sehr wohl ein relevanter zeit- und kostenfaktor, wenn du innerhalb kurzer zeit 80 seiten mit unzähligen bildchen füllen musst. der verlag den ich diesbezüglich kenne, arbeitet mittlerweile ausschliesslich mit digitalem material, auch für kalender natürlich. ein anderes, gestalterisch anspruchsvolleres magazin aus england hat sich, mit einzug der bildangebote neuerer kameras, auch zunehmend vom analogen bildmaterial distanziert. da war es einfach eine frage der digitalen qualität. .... reportage in der praxis: der stern zB erstattet "seinen" fotografen für ein gescanntes bild einen unkostenbeitrag von 5 eur las ich letztens (*öhm, wie teuer ist heutzutage nochmal ein trommelscanner?) und für analogfotografierende eine unkostenpauschale von 17eur. da wird einem doch schwindelig, nicht? dass ihr eure bilder auch als dia anbieten könnt ist eine sache - ist der gleiche kunde aber gewillt einem eigens gebuchten fotografen auch sein analoges material zu erstatten?
dass ihr so viel analoges material bekommt, wundert mich. oder auch nicht. ich weiss sehr genau, wie händeringend manche fotografen nach bilddatenbanken suchen, bei denen sie ihr analoges material unterbringen können. wenn ihr die scans auch noch an fachleute vergebt, kann ja nicht mehr viel schief gehen
vielleicht solltest du in einigen profiforen ein bisschen die werbetrommel rühren.
mensch, jetzt würde ich aber gern mal in "deiner" datenbank herumstöbern. ich habe hier noch vier, fünf kartons MF material...
---- das war jetzt alles reichlich OT. sorry.
grüsse
hanna
"Grafikdesigner alls Virtuosen in der Druckvorstufe" ...?
Das widerspricht allerdings tatsächlich ziemlich den Erfahrungen, die wir praktisch täglich bei der Kundenberatung mit Grafikern in Werbeagenturen, sonstigen Firmen und Freiberuflern machen.
Scheinen wohl nicht alle so toll ausgebildet zu werden.
Dass tagesaktuelle Zeitschriften und Zeitungen ganz überwiegend nur noch Digitalaufnahmen haben wollen, ist nicht neu. Im Fußballstadion wirst Du keinen Fotografen mehr mit analogem Film sehen. In dem Geschäft kommt es einfach auf Geschwindigkeit voon der Aufnahme bis in die Zeitung an und Bilder werden direkt an diie Redaktionen übertragen.
Wie bieten keine Dias als Bilder an, da hast Du wohl was falsch verstanden. Wir verkaufen an unsere Kunden fertige Bilder-CDs mit hochaufgelösten royalty free Fotos und kaufen dafür von den Fotografen die Nutzungsrechte an ihren Bildern, die sie uns eben entweder als Digitalaufnahmen oder alls Dias anbieten. Eigene Scans von Fotografen haben wiir noch nie angenommen, weil die nie qualitativ an die Scans unserer entsprechenden Dienstleister rangekommen sind.
Aber wie gesagt - zunächst ist für und erst eiinmal ausschlaggebend, ob die Bilder des Fotografen an sich gut sind, unabhängig ob Dias oder Digitalfotos.
Und wir haben leider auuch diie Erfahrung gemacht, dass uns immer mehr Digitalaufnahmen von neuen Fotografen angeboten werden, die qualitativ einfach nicht in Frage kommen. Entweder es siind Leute, die sich mal eben eine teure Digitalkamera kaufen und meinen, dann bekommen sie automatisch "professionellle" Ergebnisse - was aber nicht hinhaut, wenn sie einfach keine guten Fotografen sind. Oder aber die Bilder wären an sich zwar interessant, aber die Daten liegen in zu schlechter Qualität vor.
Und wenn wir die Wahl haben zwischen sehr guten Dias und mittelmäßigen Digitalaufnahmen, dann sind uns die Dias lieber.
Im Verhältnis KB-Dias gegenüber hochwertigen Digitalaufnahmen (nehmen wir ja auch nur ab ca. 11 MP an) dreht sich das momentan aber doch mehr hin zu Digitalaufnahmen, die uns (wenn die Daten stimmen) mittlerweile meiistens auch lieber sind, als KB-Dias.
Nach wie vor sehr recht sind uns aber Mittelformatdias, die eben auch von mittlerweile erfahrenen Digitalfotografen teilweise noch zusätzlich angeboten werden.
Und auch nochmal: es ist in der Praxis nicht so, dass Digitalfotos momentan zu sehr großen Kosteneinsparungen führen, weil diese Fotos auch im weiteren Herstellungsprozess (Bearbeitung, Proofs, Drucke) noch einiges an Kosten verursachen und die Dia-Scans bisher nicht so sehr viel teurer kommen.
Da es bei digitalen Fotos keine direkte objektive Referenz (wie es ein Dia darstellt) gibt, muss da oft besonders sorgfältig gearbeitet werden (Proofs, Koorrekturen), wenn die fertigen CD-Daten, die wie verkaufen und diie miitgelieferten Drucke zuverlässig stimmen sollen.
Die "Werbetrommel" brauchen wir eigentlich unter Fotograen nicht zu rühren. Wir haben eigentlich einen ganz guten Stamm an Fotografen, die uns frei ihr Material anbieten oder auch direkt für uns Produktionen machen.
Je mehr neue Fotografen sich bei uns melden (nach manchen Messen gab es z.B. immer so einen Schub), desto mehr ist dann oft auch die Ernüchterung, welch schlechtes Material uns dann teilweise angeboten wird.
Und da das unter anderem mein Aufgabengebiet ist, die angebotenen Fotos nach brauchbarem durchzusehen, bekomme cih da so einiges auch von Berufsfotografen zu sehen (egal ob analog oder digiital), wo ich mich manchmal frage, wie die sonst von sowqas leben können. Da werden manchmall Bilder angeboten, die ich in der Qualität nicht mal meinen Bekannten alls Urlaubsschnappschüsse vorführen würde.............
Also lieber nicht zu viel Werbetrommel, da gehen wir lieber gezielt von uns aus auf Fotografen zu oder wenn wir Empfehlungen von unseren bestehenden Fotografen auf Kollegen kriegen.
Andreas