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"In Iceland we use common sense", der Laugavegur - Ein Reisebericht.

Immer wieder erstaunlich was ein Beschnitt ausmacht. Die Wide Variante ist wirklich viel besser.
 
So, jetzt habe ich Deinen Thread von vorne bis zum aktuellen Stand durchforstet, und ich muss sagen, ich bin begeistert! Es macht wirklich Spaß, Deinen Ausführungen zu folgen und dabei die Fotos zu betrachten. Da ich ja selbst schon einige Trekkingtouren hinter mir habe, kann ich vieles recht gut nachvollziehen. Mal den Alltag vergessen und das Gefühl der Freiheit draußen in der Natur genießen. Landschaften erkunden, die nicht jeder mal eben mit dem Auto durchfährt... Die eine oder andere Strapaze gehört natürlich mit dazu :D. Wäre ja langweilig sonst, oder?

Ich selbst habe Landmannalaugar bisher nur bei trübem Wetter erlebt (das ging soweit, dass der Zeltplatz in Landmannalaugar unter Wasser stand), daher ist der Sonnenschein mal etwas anderes! Ganz besonders gefallen mir die Bilder mit den Nummern 10, 20, 22 und 31[_Wide]. Aber auch die eher dokumentarischen Fotos sind eine unheimliche Bereicherung Deines Reiseberichts.

Bei #24 musste ich schmunzeln: Ich weiß nicht, wie oft ich mich schon über meinen eigenen Schatten in Fotos geärgert habe :grumble:. Das tritt ja vor allem bei schönem Licht auf, da die tiefstehende Sonne die Schatten verlängert.

Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung!
 
Konrad, ja genau so habe ich es mir vorgestellt (y)(y)

Hehe, freut mich, wenn ich deinen Geschmack treffe, finde es selbst aber so auch wesentlich stimmiger und angenehmer, zumal die Fußspuren ja auch noch im Bild geblieben sind...:)

Finde ich so auch viel stimmiger!

Vielen Dank. Dann hatte ich scheinbar im nachhinein wohl den richtigen Riecher.:)

Immer wieder erstaunlich was ein Beschnitt ausmacht. Die Wide Variante ist wirklich viel besser.

Japp, dachte ich bei diesem Bild auch schon. Der Unterschied ist wirklich frappierend.

Ein Hoch auf die Beschneidung.

*lach. Lass das jetzt aber nicht Pegida-Fans hören, die erkennen dann gleich die Islamisierung der Landschaftsfotografie...:lol::lol::lol::ugly:

Vielen Dank an alle, die mir den fruchtbaren Hinweis des veränderten Beschnitts gaben. So macht es doch richtig Spaß hier.:)

So, jetzt habe ich Deinen Thread von vorne bis zum aktuellen Stand durchforstet, und ich muss sagen, ich bin begeistert! Es macht wirklich Spaß, Deinen Ausführungen zu folgen und dabei die Fotos zu betrachten. Da ich ja selbst schon einige Trekkingtouren hinter mir habe, kann ich vieles recht gut nachvollziehen. Mal den Alltag vergessen und das Gefühl der Freiheit draußen in der Natur genießen. Landschaften erkunden, die nicht jeder mal eben mit dem Auto durchfährt... Die eine oder andere Strapaze gehört natürlich mit dazu :D. Wäre ja langweilig sonst, oder?

Vielen Dank für das Lob, weiß das sehr zu schätzen. Klar, was wäre so eine Tour ohne Strapazen, richtig, langweilig. Erst dadurch entstehen schließlich Situationen, an die man sich auch Jahre später noch erinnert.:)

Ich selbst habe Landmannalaugar bisher nur bei trübem Wetter erlebt (das ging soweit, dass der Zeltplatz in Landmannalaugar unter Wasser stand), daher ist der Sonnenschein mal etwas anderes! Ganz besonders gefallen mir die Bilder mit den Nummern 10, 20, 22 und 31[_Wide]. Aber auch die eher dokumentarischen Fotos sind eine unheimliche Bereicherung Deines Reiseberichts.

Bei uns waren auch Flächen abgesoffen oder so matschig, dass man wohl eher das Gefühl gehabt hätte, auf einem Wasserbett zu schlafen, hätte man sein Zelt dort aufgebaut. Vielen Dank auch an dieser Stelle für das Lob. :)

Bei #24 musste ich schmunzeln: Ich weiß nicht, wie oft ich mich schon über meinen eigenen Schatten in Fotos geärgert habe :grumble:. Das tritt ja vor allem bei schönem Licht auf, da die tiefstehende Sonne die Schatten verlängert.

Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung!

Um ehrlich zu sein, in diesem Foto habe ich meinen Schatten bewusst drin haben wollen. Vorher ist es mir aber auch schon immer mal wieder ungewollt passiert, aber ich dachte ich nutze es mal als Persiflage auf den ganzen Selfiewahn...:)
 
#34
Reisebericht klein 34.jpg

Hier eines der Altschneefelder. welche wir überquerten, was besonders zum Ende der Etappe zu einer kräftemäßigen Herausforderung wurde. Durch die strahlende Sonne wurde die oberste Schneeschicht angetaut und blieb hartnäckig, wie mit Sekundenkleber bestrichen, an den Schuhen hängen, wodurch die Treter mit jedem Schritt immer mehr an Gewicht zunahmen. Zu Beginn fand ich diese Schneefelder noch witzig, als es aber immer mehr wurden, der Streckenmesser aber die noch zu gehende Anzahl an Kilometern verriert, verkehrte sich die anfängliche Begeisterung langsam aber stetig in einen gewissen Genervtheitsgrad...:ugly: Bemerkenswert bei dieser Aufnahme finde ich die Grünfärbung des Rhyolithgesteins, welche wohl durch die heißen austretenden Schwefelquellen verursacht wird. Das fügt dem farbenreichen Gestein noch eine weitere Nuance hinzu, die ich in natura schwer beeindruckend fand.

#35
Reisebericht klein 35.jpg

Wie in Bild #33 beschrieben führte der Trail unmittelbar an einer heißen Quelle vorbei, die den Namen Stórihver trägt. Dort schießt das Wasser mit beeindruckender Wucht aus dem Boden und bringt ob des Schwefelgehalts einen Dampf mit sich, der die Sicht und auch den Atem raubt.:) Während einige Wanderer sich todesmutig direkt neben die Quelle stellten, das wurde besonders witzig wenn der Wind in Böen den Dampf direkt auf die Wagemutigen trieb, fand ich die andere Seite der Quelle viel spannender, da hier das Leben sprießte. Das Grün in der Aufnahme musste ich schon um einige Grade zurück nehmen, da mir niemand diese leuchtenden Farben abgenommen hätte. Immer wieder erstaunlich, in welch lebensfeindlichen Zonen die Natur Überlebensstrategien entwickelt und mit ihrer Farbenpracht begeistert.

#36
Reisebericht klein 36.jpg

Unser Ziel, die Hütte mit Zeltplatz Hrafntinnusker. Nach dem wir die heiße Quelle verließen erwartete uns, wieder einmal, ein herausfordernder Anstieg der schließlich in ein wüstengleiches Obisidianfeld mündete. Wieso ich davon keine Bilder gemacht habe, verstehe ich rückblickend nicht mehr, vermute aber eine ausgeprägte Bocklosigkeit basierend auf körperlicher Erschöpfung.:lol: Als kleines Anekdötchen am Rande; so ein Obsidianfeld ist farblich nicht sonderlich aufregend, es herrschen halt Grautöne vor, gespickt mit größeren Brocken des Vulkanglases. Auf unserem Weg kam uns ein Wanderer entgegen, wobei wir etwas überrascht waren, da es schon zu spät schien um noch in entgegengesetzter Richtung von Hrafntinnusker nach Landmannalaugar zu laufen. Er sprach uns schließlich auch an und erfragte bei uns, ob wir auf dem Weg vielleicht sein Stativ gesehen hätten. Er beschrieb es farblich als grau lackiert, wobei er bei der Frage selbst zu merken schien, dass sein Unterfangen vielleicht nicht gänzlich aussichtsreich sein dürfte, in einer grauen Geröllwüste, durchsetzt mit schwarzen Glasbrocken...:lol:
Die Obsidianhalde endet in einem weiteren Altschneefeld, dass es abermals zu durchqueren galt. Meine Motivation dazu sank mit jedem Schritt, machte aber einer erstaunlich effektiven Bockigkeitshaltung Platz, so dass ich ziemlich flott durchs Schneefeld tappste, um es schnellstmöglich hinter mir zu haben. Nur um dann an einer Biegung festzustellen, dass es noch ein Stück weiter durch den Schnee ging.:grumble: Der Blick auf den Kilometerzähler verriet uns dann aber, dass es bis zur Hütte nicht mehr weit sein konnte, und siehe da, nach einer kleineren Anhöhe, eröffnete sich dieser Blick ins Tal. Wir hatten es tatsächlich geschafft, die erste Etappe des Laugavegur lag hinter uns.:)
 
Also bislang war es für mich ein interessanter Bericht mit den dazugehörigen Bildern! Auf den letzten beiden Seiten werden die Bilder immer besser und immer vielversprechender! die 34 ist dir richtig gut gelungen, besonder Beschnitt und Bildaufbai gefallen mir! Die Farben sind auch sehr stark, bislang definitiv mein liebstes Bild von dieser Reise!
Aber auch die letzten beiden Bilder gefallen mir. Der blaue Himmel steht dieser Landschaft sehr gut :)
 
Alle drei ziemlich stark, am meisten fetzt mich die 36 mit den Altschneefeldern, das ist ein toller Kontrast zu den Erdtönen und das ganze wirkt extrem plastisch. Die 35 hat sehr geile Farben, schwächelt aber etwas vom Bildaufbau her, bzw. in der Mitte fehlt mir noch ein kleiner Eyecatcher zwischen den knallig schönen Farben.
 
Also bislang war es für mich ein interessanter Bericht mit den dazugehörigen Bildern! Auf den letzten beiden Seiten werden die Bilder immer besser und immer vielversprechender! die 34 ist dir richtig gut gelungen, besonder Beschnitt und Bildaufbai gefallen mir! Die Farben sind auch sehr stark, bislang definitiv mein liebstes Bild von dieser Reise!
Aber auch die letzten beiden Bilder gefallen mir. Der blaue Himmel steht dieser Landschaft sehr gut :)

Vielen Dank für das dicke Lob Marc. Dass die Bilder immer besser und vielversprechender werden, hängt natürlich ein großes Stück mit dem Wetter zusammen. Bei so einem Kaiserwetter machen sowohl das Wandern als auch das Knippsen natürlich viel mehr Spaß, ergo man ist motivierter. So ganz aufrecht erhalten, werde ich das wohl nicht können.:)

Alle drei ziemlich stark, am meisten fetzt mich die 36 mit den Altschneefeldern, das ist ein toller Kontrast zu den Erdtönen und das ganze wirkt extrem plastisch. Die 35 hat sehr geile Farben, schwächelt aber etwas vom Bildaufbau her, bzw. in der Mitte fehlt mir noch ein kleiner Eyecatcher zwischen den knallig schönen Farben.

Stimme ich zu Christian. Die #35 war auch mehr ein Schnappschuss aus der Hüfte, da die Dämpfe wirklich kaum auszuhalten waren. :ugly: Für eine durchdachtere Aufnahme hätte zunächst mal der Wind drehen müssen oder vollständig abebben.:)
Die 36 ist auch eines meiner Highlight-Bilder von der Reise. Jedesmal, wenn ich auf das Bild sehe, empfinde ich wieder die gleiche Fassungslosigkeit, die uns traf, als wir auf dem Bergrücken standen und mitten im Hochgebirge den Zeltplatz inklusive Hütte erblickten. Die ganze Szenerie war völlig surreal.:)

Hallo Konrad, ein sehr interessanter Bericht mit schön natürlichen Bildern.
Ich bleib dabei. (y)

Vielen Dank Christian und willkommen in der lustigen Runde hier.:)
 
#37
Reisebericht klein 37.jpg

So sah unser Zeltplatz aus, interessanterweise haben wohl schon Generationen von Laugavegurgängern dort oben diese provisorischen Schutzzäune gebaut. Leider wirkten die Konstruktionen nicht an allen Stellen sonderlich sicher, so dass beim Schlafen im Zelt ein merkwürdiges Gefühl blieb, zumal die Wände zum Teil aus scharfkantigen Obsidian-Brocken bestanden. Aber immerhin war der Boden hier tatsächlich Hering-freundlicher als noch in Landmannalaugar.:)
Die Hütte selbst in Hrafntinnusker war sehr spartanisch eingerichtet und es gab nur rudimentäre Sanitäranlagen, die mit einem Geruch aufwarteten, dass man sich nach den Schwefeldämpfen der Quellen zurücksehnte. An der Hütte selbst waren nach allen Richtungen Terrassen angebracht, so dass man als Camper bei bestem Wetter draußen sitzen konnte, um sich seine wohlverdiente Mahlzeit zusammenzurühren. In meinem Falle gab es Bœuf Stroganoff, wobei die Konsistenz und das Aussehen eher vermuten ließen, jemand habe sich die Mahlzeit bereits durch den Kopf gehen lassen, wider Erwarten schmeckte es aber erstaunlich gut! Während des Essens kamen wir auch nicht umhin, die Gespräche am Nachbartisch mitanzuhören, wobei sich dann im Gespräch heraus stellte, dass unsere Tischnachbarinnen, wohl ebenfalls in Kiel wohnen. Wir versuchten schließlich die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, mit der sich vier Kieler im isländischen Hochland treffen ohne sich vorher schon mal über den Weg zu laufen, scheiterten an dieser mathematischen Herausforderung jedoch krachend.:) Wenn ein Journalist und ein Pädagoge zusammen auf Wanderschaft gehen, gibt es viele Themenbereiche, über die es sich zu unterhalten lohnt, Mathematik gehörte aber definitiv nicht dazu.:lol:

#38
Reisebericht klein 38.jpg

Der Ausblick auf die am nächsten Tag anstehende Etappe. ziemlich mittig kann man den markierten Pfad ganz gut erkennen, der schließlich, laut Reiseführer, zunächst recht eben verläuft und schließlich in einem steilen Abstieg zum Alftavatn führt. Während unserer Planung für den kommenden Tag kamen wir auch mit einem älteren Ehepaar in Bekanntschaft. Sie kamen aus den Vereinigten Staaten und wir unterhielten uns noch eine ganze Weile über die verschiedensten Aspekte des Wanderns, beide nahmen an einer geführten Tour teil, die die Nächte in den Hütten verbrachte aber zumindest ihr Essen selber kochte. Da mit sinkender Sonne es auf unserer Höhe auch immer frostiger wurde (laut Buch entsprechen die 1000m über Null im isländischen Hochland wohl etwa 3000m über Null in den Alpen), die beiden Amerikaner goßen ihren Trekking-Schokopudding mit Wodka auf, was ich rückblickend als gute Idee erachten würde, verschwanden wir, nach einem kurzen Plausch mit der Schweizerin, schließlich recht früh in unserem Zelt. Die Idee, die nahe gelegene Eishöhle zu besichtigen, scheiterte aus zweierlei Gründen, zum einen schon an der Tatsache, dass die Höhle eingestürzt ist und nun mehr einem Amphitheater gleicht und zum anderen an der Tatsache, dass die Hüttenwirtin ihre Wegerklärung damit begann: "You have to cross the snowfield...":grumble::lol:

Tag 5 - Etappe 2, Hrafntinnusker --> Alftavatn

#39
Reisebericht klein 39.jpg

Noch in der Nacht merkten wir im Zelt, dass es draußen wohl immer windiger wurde, bis sich der Wind zu einem regelrechten Sturm auswuchs. Dementsprechend wurde es im Zelt immer lauter, bis es derartig unerträglich wurde, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Also fiel die Entscheidung, heute eben ein wenig früher loszulaufen dafür die Wanderung etwas gemächlicher anzugehen. Dieser Plan hatte Bestand, bis wir das Zelt öffneten und nur mit Mühe die Wände unseres Windschutzverschlages erkennen konnten. Dazu kam ein feiner und sehr ergiebiger Nieselregen, der uns auf die Idee brachte, man könne ja vielleicht mal in der Hütte nachfragen, ob man sein Frühstück dort zubereiten könnte, denn die Terrassen waren bei gutem Wetter zwar eine tolle Sache, verfügten aber über keinerlei Bedachung. Gesagt getan, wobei wir nur sehr widerwillig von der Hüttenwirtin überhaupt eingelassen wurden und ziemlich verloren mitten im Durchgang standen, während scheinbar alle Gäste der Hütte gleichzeitig durcheinander liefen. So entschlossen wir uns, das kleinere Übel zu wählen und uns unser Essen draußen im Regen auf einer der Terrassen zu kochen, dafür aber dem Lärm, der Hektik und dem Geruch zu entgehen. Leider stellte sich heraus, dass die einzige windgeschützte Terrasse direkt an den Sanitäranlagen aufzufinden war. Da es sich mit leerem Magen aber schlecht läuft und ohne heißen Kaffee direkt gar nicht, bissen wir in den sauren Apfel und blieben an Ort und Stelle. Kurzzeitig keimte zumindest etwas Hoffnung auf, als sich für etwa eine Viertelstunde die Sicht besserte und wir von der Hütte aus unser Zelt zumindest erahnen konnten, diese Hoffnung erstarb aber direkt im Anschluss durch ein neues Nebelfeld. Wir teilten uns während des Frühstücks auf, so dass wir direkt im Anschluss unser Zelt zusammen packen konnten, was allerdings nur mit einer ordentlichen Portion Vorsicht angegangen werden sollte. Denn während wir unsere Behausung geduldig Stück für Stück auseinander nahmen, peinlichst darauf achtend, dass der Wind die Planen nicht auseinander treibt, sahen wir in kürzerer Distanz, wie eine Windböe ein Außenzelt erfasste und mit sich riß. Die Besitzer liefen panisch hinterher, wobei wir nicht mehr sahen, ob ihre Rettungsaktion von Erfolg gekrönt wurde. Blieb nur zu hoffen, dass die Betroffenen in Richtung Landmannalaugar unterwegs waren und nicht wegen eines solchen Mißgeschicks ihre Tour abbrechen mussten.
Wir schulterten kurz nach dieser Begebenheit unsere Rucksäcke und begaben uns auf die zweite Etappe, die sich uns wenig freundlich gesinnt entgegen zu stemmen schien. Während unser Reiseführer aufgrund des Höhenprofils (mit sehr kleinem Maßstab) den Eindruck vermittelte, dass die nächsten 5-6 Kilometer relativ eben durch die Landschaft führen sollte, sah die Realität leider gänzlich anders aus. Der Weg führte beständig über kleinere Ab- und Anstiege von 50-75 Metern Höhenunterschied, wobei diese An- und Abstiege nicht selten durch den Nieselregen fürchterlich glitschig waren oder auch mal aus lockerem Sand bestanden. Der angesprochene Nieselregen kam dazu gefühlt von allen Seiten, von oben, von unten, links, rechts, vorne, hinten, was, gepaart mit der schlechten Sicht, so ziemlich auf die Stimmung schlug.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mir mal erlaubt, die Interpunktion in zwei Varianten zu ergänzen,
Sonst kann ich deinem Bericht nicht ganz sinnerfassend folgen :devilish:
...verschwanden wir, nach einem kurzen Plausch, mit der Schweizerin schließlich recht früh in unserem Zelt.
oder:
...verschwanden wir, nach einem kurzen Plausch mit der Schweizerin, schließlich recht früh in unserem Zelt.

:lol:

Spaß beiseite Konrad:
Dein Bericht liest sich sehr sehr spannend, sogar ich bekomm fast ein bissl Lust die Laugaautobahn abzuwandern!
Die Landschaft ist einfach großartig, und deine Bilder haben ein ganz eigene Anmutung, sehr direkt in der Landschaft, für mich sehr authentische Bilder.
Fühle mich schon wieder sehr von Island angezogen.

Deine Texte dazu machen das ganze zu einem ganz besonderen Bericht!

Lg, Gernot

PS: Bin ich echt der Einzige, der #31_wide nicht so prickelnd findet?
Ich finde die breiteren Schnitte auch oft fein, aber in dem Fall reduziert sich die "Mittendrin" Wirkung für mich ein bissl auf "nur dabei" ;)
Wenn du bei breiten Format bleibst, dann würde ich den untersten Fussabdruck auch stempeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Texte dazu machen das ganze zu einem ganz besonderen Bericht!

Ich musste gerade mein Fleece anziehen beim lesen :D - mittendrin statt nur dabei, danke! Dazu noch die Bilder 37 und 39 die den Text perfekt visuell ergänzen und mittendrin die 38 als fotografisches Highlight! Klasse Mischung Konrad, ich freue mich jeden Tag auf deine Beiträge.
 
Konrad, dein Strang ist noch immer einer der unterhaltsamsten hier im Forum. Ich nehme mir immer sehr gerne die Zeit, um mir deine Texte durchzulesen, die nicht nur sehr gut geschrieben sind, sondern auch nützliche Nebeninformationen enthalten.
Und mit Bild 38 hast du ein echtes fotografisches Highlight abgeliefert, die Berge mit den Schneeresten wirken richtig schön plastisch. Da hst du tolles Licht erwischt!
 
Dein Bericht und die Bilder dazu bereiten mir weiterhin sehr viel Vergnügen.
Die Schutzmauer um das Zelt auf #37 ist schon beeindruckend. Da haben sicherlich Generationen von Wanderern daran gebaut.

Bin ja mal gespannt wie es weitergeht. Der erste Tag mit schönem Wetter und tollen Bildern ist vorbei. Bei schlechtem Wetter werden Bilder vielleicht nicht mehr so toll, dafür die Geschichten aufregender :devilish:

Lass die Sättigung gerade bei den Grüntönen ruhig so wie sie ist. Wer schon mal dort war, weiß wie sehr das Grün reinknallen kann.
 
Die Bilder gefallen mir immer besser. Die 38 ist für mich das bisherige Highlight. Wirklich super gemacht. Auch der Mond ist noch zu sehen. Du hast einen etwas wärmeren Stil was die Bearbeitung angeht. Das steht dem Bild ausgezeichnet.
Die Erzählungen werden auch immer besser irgendwie :D.

Lg
Mario
 
Ich hab mir mal erlaubt, die Interpunktion in zwei Varianten zu ergänzen,
Sonst kann ich deinem Bericht nicht ganz sinnerfassend folgen :devilish:

*lach* Okay, ich verstehe,w as du meinst. Ich habe es mal geändert, bevor es zu Missverständnissen kommt...:lol:

Spaß beiseite Konrad:
Dein Bericht liest sich sehr sehr spannend, sogar ich bekomm fast ein bissl Lust die Laugaautobahn abzuwandern!
Die Landschaft ist einfach großartig, und deine Bilder haben ein ganz eigene Anmutung, sehr direkt in der Landschaft, für mich sehr authentische Bilder.
Fühle mich schon wieder sehr von Island angezogen.

Deine Texte dazu machen das ganze zu einem ganz besonderen Bericht!

Lg, Gernot

Hui, freut mich, dass meine Bilder und Worte dein Interesse an Island wieder ein wenig verstärken.:) UNd natürlich höre ich dein Lob auch sehr gern, dass meine Bilder sehr authentisch wirken, denn genau das ist eigentlich mein Anspruch in der Fotografie.:) UNd hey, so schlimm ist die Laugaautobahn Ende August auch nicht mehr. Klar, die geführten Gruppen gibt es noch, allerdings sind das nur ein oder zwei am Tag. Das lässt sich aushalten. Und besonders Abends ist es doch sehr spannend, auf die unterschiedlichsten Charaktere zu treffen und sich auszutauschen.:)

PS: Bin ich echt der Einzige, der #31_wide nicht so prickelnd findet?
Ich finde die breiteren Schnitte auch oft fein, aber in dem Fall reduziert sich die "Mittendrin" Wirkung für mich ein bissl auf "nur dabei" ;)
Wenn du bei breiten Format bleibst, dann würde ich den untersten Fussabdruck auch stempeln.

Wie es aussieht, bist du wirklich der Einzige, Gernot.:) Dennoch werde ich deine Idee mal beherzigen und die Fußspuren aus dem Bild herausnehmen. :)

Ich musste gerade mein Fleece anziehen beim lesen :D - mittendrin statt nur dabei, danke! Dazu noch die Bilder 37 und 39 die den Text perfekt visuell ergänzen und mittendrin die 38 als fotografisches Highlight! Klasse Mischung Konrad, ich freue mich jeden Tag auf deine Beiträge.

Huiuiui, jetzt werde ich ja fast noch ein bisschen rot, ob des Lobes. Vielen Dank. Und auch schön zu hören, dass du direkt eine Jacke brauchst.:lol: Auch sehr schön zu hören, dass die 38 so gut ankommt, die mag ich nämlich auch sehr gerne, besonders in Bezug auf das, was uns am nächsten Tag erwartete...:)

Konrad, dein Strang ist noch immer einer der unterhaltsamsten hier im Forum. Ich nehme mir immer sehr gerne die Zeit, um mir deine Texte durchzulesen, die nicht nur sehr gut geschrieben sind, sondern auch nützliche Nebeninformationen enthalten.
Und mit Bild 38 hast du ein echtes fotografisches Highlight abgeliefert, die Berge mit den Schneeresten wirken richtig schön plastisch. Da hst du tolles Licht erwischt!

Auch dir, Robert, vielen Dank für deinen Kommentar und das damit verbundene starke Lob. Man muss ja dazu sagen, dass der Landschaftsbereich auch endlich wieder ein wenig aus dem Sommer-/Herbstloch herausgekommen zu sein scheint. Mittlerweile gibt es ja wieder viel Dynamik und wirklich großartige Bilder zu sehen.:)
Wie schon gesagt, die 38 ist ebenfalls eines meiner persönlichen Highlights.:)

Dein Bericht und die Bilder dazu bereiten mir weiterhin sehr viel Vergnügen.
Die Schutzmauer um das Zelt auf #37 ist schon beeindruckend. Da haben sicherlich Generationen von Wanderern daran gebaut.

Bin ja mal gespannt wie es weitergeht. Der erste Tag mit schönem Wetter und tollen Bildern ist vorbei. Bei schlechtem Wetter werden Bilder vielleicht nicht mehr so toll, dafür die Geschichten aufregender :devilish:

Lass die Sättigung gerade bei den Grüntönen ruhig so wie sie ist. Wer schon mal dort war, weiß wie sehr das Grün reinknallen kann.

Vielen Dank Micha. Japp,. die Mauern waren schon spannend, aber wie gesagt, bei dem Schietwetter brachten sie auch nicht mehr das Allermeiste. Und ja, du hast recht mit deiner Vermutung, die Geschichten werden besser.:lol:

Die Bilder gefallen mir immer besser. Die 38 ist für mich das bisherige Highlight. Wirklich super gemacht. Auch der Mond ist noch zu sehen. Du hast einen etwas wärmeren Stil was die Bearbeitung angeht. Das steht dem Bild ausgezeichnet.
Die Erzählungen werden auch immer besser irgendwie :D.

Lg
Mario

Vielen Dank auch dir Mario. Freut mich zu lesen, dass die 38 auch bei dir so gut ankommt. Und ja, die Erzählungen werden immer besser, weil die Situationen auch irgendwie beschissener werden. Und je schlechter die Bedingungen, desto besser im Anschluss die Geschichten.:)
 
#40
Reisebericht klein 40.jpg

So inetwa sah es für gefühlte drei oder vier Stunden Wanderung aus. Wenig bis nichts zu sehen, bis auf eine der geführten Touren, die uns ständig zeigte, wohin uns unser Weg noch führte. Wie in diesem Fall war natürlich wieder ein kleinerer Abstieg mit einem kleineren Aufstieg verbunden, der uns schließlich auch den letzten Nerv raubte. Kurz bevor dieses Bild entstand, war ich an dem Punkt meinen Rucksack in die Ecke zu schmeißen, unflätige Ausdrücke zu benutzen und Alles und Jeden anzuklagen. Meine Wut wurde ziemlich ziellos und bezog sich auf einfach alles, den Schreiberling des Reiseführers, den Planer des Wanderweges und das Land selbst.:grumble::grumble::ugly::lol: Gut, dass wir zu zweit unterwegs waren, so zog mich mein Kumpel auch aus diesem emotionalen Loch und wir liefen einfach weiter. Kurz nach dieser Aufnahme lief es dann umgekehrt. Da wir kaum Pausen zum Trinken oder Essen machten, bei so einem Schietwetter ohne Windschutz verliert man dies auch mal schnell aus den Augen, fühlte sich besagter Kumpel, ich meine sogar ziemlich genau nach dem im Bild zu erkennenden Anstieg, ziemlich unterzuckert, so dass wir zwingend Pause machen mussten. Nun streikte bei ihm zunächst jeder einzelne Reißverschluss, im Anschluss weigerte sich die Packung des Energieriegels sich öffnen zu lassen und schließlich schmeckte der Riegel wohl einfach nur furchtbar, was dann zu einem kurzen und intensiven Wutausbruch führte:lol:; erfüllte aber immerhin seinen Zweck. Rückblickend waren wir uns beide einig, dass es in solchen Momenten absolut hilfreich war, zu zweit unterwegs zu sein, zumal wir uns auch so gut verstanden, dass diese jeweilige Anekdote auch nicht wirklich peinlich war und wir auch schon recht schnell im Anschluss wieder darüber lachen konnten, auch wenn uns zum damaligen Zeitpunkt nicht mal annähernd nach Lachen zu Mute war.:)

#41
Reisebericht klein 41.jpg

Nach etwa drei oder vier Stunden, wir hatten jegliches Zeitgefühl verloren und auch schlicht keine Lust, auf die Uhr zu schauen, erreichten wir endlich den ersehnten Abstieg. Und siehe da, einmal aus den extrem tiefhängenden Wolken heraus gestiegen und das Wetter wandelte sich so ziemlich direkt in angenehmstes Wanderwetter. Zwar waren die ersten Schritte noch etwas ungemütlich, da uns der stetige Nieselregen bis auf die Knochen durchnässte. Hier zahlte sich der fast schon horrende Preis für unsere Wanderkleidung mehr als aus. Es dauerte keine Stunde, sicher auch bedingt durch den erwärmenden Abstieg :), und, bis auf meine Handschuhe, trockneten sämtliche Kleidungsstücke. Ich fand für mich einen sehr praktikablen Weg bergab zu laufen, so dass ich an der im Bild zu erkennenden Gruppe direkt vorbei flitzte, was einige der Wanderer mit leichtem Tagesrucksack staunend zur Kenntnis nahmen, wobei ich mir schließlich am Ende dieses Abschnitts eine Zigarette drehte und sitzend das Schauspiel genoss, was sich vor meinen Augen bot. Jeder einzelne Wanderer, der nach dem Abstieg an mir vorbei lief, trug ein tief aus dem Innern stammendes Lächeln auf dem Gesicht, dem Ausdruck dessen, was man an Unwetter letztlich bravourös hinter sich ließ und die Aussicht auf ebeneres Terrain und angehmes Wandern bei besten Bedingungen.:)
In der Aufnahme erkennt man bereits auch unser Ziel der Etappe, den Alftavatn, einen See, an dessen Ufer Hütte und Zeltplatz lagen, was für ein zusätzliches Maß an Motivation sorgte, wenngleich wir wussten, dass es bis zur Hütte noch gute 4-5km zu laufen waren, inklusive eines Flusses, der gefurtet werden wollte.

#42
Reisebericht klein 42.jpg

So sah dann der zweite Teil der Etappe nach dem Abstieg aus, ein traumhafter Anblick nach den Geröllwüsten, der Tage zuvor. Der Fluss links im Bild, sollte im weiteren Verlauf des Weges gefurtet werden, wobei wir zunächst nach einer Stelle suchten, die es uns möglicherweise ersparen würde, in die kalten Fluten zu steigen. Nach etwa einer halben Stunde Suche, gaben wir auf und setzten uns an der Stelle nieder, an der auch die vor uns her trabende Reisegruppe den Fluss furtete. Das Furten selbst beschränkte sich auf lediglich drei Schritte im Wasser, wobei diese drei Schritte im Nachhinein dafür sorgten, dass die Durchblutung in den Füßen massiv angeregte wurde, so dass mir in meinen Tretern richtig warm wurde. Das Wissen, dass nun kaum noch Hindernisse zwischen uns und dem Zielpunkt unserer Wanderung lagen, verlieh einen weiteren zusätzlichen Motivationsschub. Dieser wurde noch dazu gestärkt, da wir uns an jenem Abend, koste es, was es wolle, eine warme Dusche leisten würden. Dazu linste die Sonne nun auch immer mal wieder durch die Wolkendecke, so dass das Wandern wieder begann Spaß zu machen und wir uns schnell einig wurden, dass die Ereignisse vom Vormittag mit Sicherheit gute Geschichten lieferten, die man abends den Enkelkindern am Kamin erzählen wird; zu jenem Zeitpunkt ahnten wir aber noch nicht, was uns in der Hütte am Alftavatn noch alles an Stoff für Geschichten für ganze Winterabende erwartete.:lol: Und bereits jetzt setzte auch ein gewisser Stolz über das Geleistete ein.
 
Macht echt Spass deinen Reisebrericht zu verfolgen. Wobei ihr wohl nicht immer so viel Spass am Wandern hattet, was ich anhand der letzten von dir gezeigten Bildern verstehen kann.
Die Bilder auf der vorherigen Seite mit den Schneeresten sind wirklich richtig toll.
 
Tolle Fortsetzung :)! Manchmal - gerade bei so einem Wetter - hat man wirklich gar keine Lust mehr und bekommt schlechte Laune. Aber wird es dann besser oder gibt gar ein paar Sonnenstrahlen, so ist man auf einmal wieder richtig motiviert. Manchmal hilft es auch, für richtiges Schlechtwetter Puffertage einzukalkulieren. Dann kann man das ggf. aussitzen. Habe ich aber auch nur sehr selten gemacht.

Die Impressionen überzeugen auch, insbesondere #34 und #38. Aber auch Bild 37 gefällt mir mit dem Zelt im Vordergrund und den sonnenbeschienenen Bergen im Hintergrund. Einzig die Person steht etwas unmotiviert da ;).
 
Hallo Konrad,
dein Reisebericht liest sich wirklich sehr gut und die Bilder passen sehr gut dazu,
von den Bildern selber gefallen mir besonders die #35, #38 und #39.
Gruß Chris
 
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