Das wäre mir ganz neu. Klingt interessant, deckt sich allerdings überhaupt nicht mit den Aussagen meines Steuerberaters. Der hat mir das komplett anders erklaert. Und da passt der Ratschlag von Libifax gar nicht. Wo liegt denn der Betrag an Einnahmen oder Gewinn, unter dem man beim Finanzamt gar keine Angaben zu machen braucht?
Einnahmen und Gewinn.
Wenn Du den Unterschied erst erfragen musst, oder beides gleichermaßen nennst, ist es ein weiter Weg.
Hast Du bei zwei Aufträgen viel Geld verdient (wie Klein-Moritz meint) und € 500.- eingenommen, so hast Du Einnahmen von € 500.-.
Diese Einnahmen interessieren die Steuer überhaupt nicht.
Für das Finanzamt wird es vielleicht erst interessant, wenn Du Gewinn machst.
Hast Du für Anschaffung Deiner Ausrüstung + weitere Kosten (Reisespesen, Material, ... ) € 500.- ausgegeben und hast € 500.- eingenommen, ist Dein Gewinn = Null.
Hast Du € 3.500.- eingenommen und das mit einfachen Mittteln und Kosten für € 500.- geschafft, so hast Du einen Gewinn von € 3.000.-
Diesen Gewinn müßtest Du versteuern, wenn Deine Tätigkeit auf eine "dauerhafte Gewinnerzielungsabsicht" (so heißt das nun einmal) ausgerichtet ist.
Mit anderen Worten: Waren Deine Aufträge Eintagsfliegen, interessiert auch nicht.
Hast Du mit einem Rutsch ein Riesengeschäft gemacht und mit dem Auftrag des Scheichs 5 Millionen verdient, ist das anders. Hier ging und geht es um ein bis zwei Aufträge (die noch nicht einmal sicher sind) im Freundes- und Bekanntenkreis, wo ein Honorar von € 500.- kaum bis nie erreicht wird.
Daher mein Rat: Erstmal schauen, ob auf Dauer (!) etwas überbleibt.
Merke: Viele Leute verdienen mit anderen Tätigkeiten Geld und müssen dafür Steuern zahlen.
Überlege: Ein Nebenerwerbsfotograf hat mit zwei Aufträgen für € 500.- eine Einnahme, meldet dies dem Finanzamt und rechnet:
Einnahmen:
01.03. € 500.-
15.08. € 500.- pro anno : € 1.000.-
Ausgaben:
02.02. Fotokamera € 1.500.-
04.06. Objektiv € 500.- - anno : € 2.000.-
Ergibt einen Verlust von € 1.000.-
Dieser Verlust könnte in der Steuerklärung als Verlust aus sonstigen Einnahmen geltend gemacht werden.
Dazu haben die Finanzämter und deren Bedienstete keine Lust.
Die Steuer möchte einnehmen, nicht Steuern durch Verlust herunterrechnen müssen.
Sonst würde doch fast jeder Hobbyknipser, der nur einigermaßen rechnen kann, sich beim Finanzamt eintragen lassen und vorrechnen:
Gewinn aus Beruf/anno € 30.000.-
Verlust aus Nebenerwerb als Fotograf € 15.000.-
Zu versteuern/anno € 15.000.-
Das macht kein Finanzamt mit.