alouette_
Themenersteller
hallo miteinander
Wohin geht die Evolution bei den teuren Systemkameras?
Werden die grossen Hersteller bei Ihren teuren Profiboliden (> € 3'000.00) weiterhin auf Spiegel und optischen Sucher setzen, oder werden die spiegellosen auch in diesem Bereich Fuss fassen?
Inzwischen gibt es ja mit den beiden A7II-Kameras bereits die 2. Generation an kompakten spiegellosen Gehäuse mit einem 36x24mm Sensor. Die nächste Generation von hoch-auflösenden Elektronischen Suchern wird bestimmt auch schon bald erscheinen. Mit der 5Ds(R) ist nun auch ein extrem hoch-auflösender KB-Sensor auf dem Markt, der zumindest mit passenden Optiken eine so hohe Auflösung liefert, wie sie bis vor kurzem nur bei MF-Digis denkbar war und viel Spielraum zum Croppen bietet.
Läuten die 5DsR und die A7IIR die nächste Runde im Mega-Pixel-Rausch ein?
Ich konnte mir gestern kurz die 5DsR meines Bruders borgen um diese mit meiner E-M1 zu vergleichen. Mein Bruder (ehemaliger FT user) kann sich nicht vorstellen, was man zwischen diesen beiden Gehäusen relevantes vergleichen will: seiner Meinung nach ist die 5DsR die derzeit beste Kamera auf dem Markt und die E-M1 nicht würdig für einen Vergleich . Nun, ich bin da nicht ganz seiner Meinung und zum Glück wusste ich schon vorher, was ich vergleichen will
Auf der fortlaufenden Suche nach Verbesserungen für die Wildlife-Fotofrafie schaue ich auch gerne mal über den Tellerrand sprich zu den grösseren Sensorformaten. Bei ähnlichen Auflösungen kann man beim kleineren Format Dank Brennweitenverlängerungsfaktor ordentlich an Gewicht und Grösse der Ausrüstung sparen: Der Vergleich zwischen der D4 und der E-M1 zeigte, dass bei ähnlichen Auflösungen (16MP) der Brennweitenverlängerungsfaktor nicht nur in der Theorie sondern auch in der Praxis gut stimmt. Aber nachdem die kleineren Sensoren nur langsam höhere Pixelzahlen spendiert bekommen, und im Vergleich dazu Kleinbildkameras heftige Zuwächse spendiert bekommen, kommt man nicht darum herum die beiden Extreme miteinander zu vergleichen: die Pixel auf dem Sensor der 5DsR sind mit 4.14um nur noch minimal grösser als die Pixel der E-M1 mit 3.75um. Ein Ausschnitt in der Grösse von 17.3x13mm vom Sensor der 5DsR besitzt 4'175 x 3'173 Pixel (= 13.1 MP) und ist somit nicht viel kleiner, als das komplette Bild der E-M1 mit 4'608 x 3'456 Pixel (= 15.9 MP)
Dies wiederum bedeutet, dass bei Verwendung derselben Brennweite bei beiden Kameras eine ähnliche Detailauflösung erreicht werden sollte. Die Frage aber ist: stimmt das auch in der Praxis?
Ich konnte gestern einige Testaufnahmen bei der Brennweite von 100mm machen. Die E-M1 mit dem alten 50-200mm f/2.8-2.5 @ 101mm f/4.0, die 5DsR mit dem Canon 100mm f/2.8 Macro @ f/8.0. Siehe Vergleichsbilder unten.
ACHTUNG: Fälschlicherweise hatte ich die 5DsR mit einem 2-fach höheren Blendenwert und einem 4-fach höheren ISO-Wert als die E-M1 betrieben (ich war mit dem Kopf noch bei den Äquivalenz-Werten). Wenn man nur den Crop vergleicht, sollten Blende und ISO identisch eingestellt sein, damit der Vergleich fair bleibt. Dies ist in den eingestellten Bilder nun nicht der Fall, dennoch lässt sich eine Aussage ableiten. Die Ausschnitte sind 100% Crops out of the Cam.jpg. E-M1 Einstellung "Normal" Schärfe und Kontrast auf Wert "0". Die 5DsR war eingestellt auf "Standard". Mein Bruder meinte, dass Schärfe und Kontrast ebenfalls bei Einstellung "0" stünden.
Die Vergleichsbilder zeigen, dass man bei der 5DsR problemlos dieselbe Brennweite wie bei der E-M1 verwenden kann ohne dabei relevant an Detailauflösung zu verlieren. Gleichzeitig kommt man noch in den Genuss des doppelt so grossen Bildwinkels (der hier nicht gezeigt wird).
Canon bietet somit bereits heute eine 35mm-FF-Kamera an, die den Brennweitenverlängerungsfaktor vom 4/3-Format absolet macht, insofern der HiRes-Modus der E-M5II nicht berücksichtigt wird und der der zukünftigen E-M1II nicht sporttauglich sein sollte.
Die 5DsR besitzt keinen Crop-2 Modus (Live-Hystogramm somit nur bedingt nutzbar) und auch keinen EVF. Das bedeutet, dass es nicht wirklich Sinn macht, diese Kamera als Alternative zur E-M1 in Betracht zu ziehen. Selbst die Crop-Modis 1.3 und 1.6 werden im Sucher nur durch einen eingeblendeten Rahmen angedeutet (also keine Vergrösserung des Motivs auf volle Suchergrösse, wie es eigentlich bei einer Cropkamera erwünscht wäre). Aber der Vergleich zeigt, dass der hochauflösende Sensor der 5DsR enormes Potential zum Croppen besitzt und dies mit derselben leichten und führigen Optik. Wo man bis Dato bei der E-M1 aus dem 300mm F/2.8 ein 600mm F/2.8 bzw. 5.6 gezaubert hat, kommt auch die 5DsR mit einem 300mm F/2.8 aus und bietet dabei gleichzeitig den Bildwinkel eines 150mm-Glases.
Warum sollte also nicht ein Hersteller einen solch hoch-auflösenden Sensor in ein Gehäuse mit EVF einbauen, und dabei divers Crop-Modis mit automatisch umschaltender und voller Suchergrösse unterstützen?
Von diesen Gedanken herkommend wünsche ich mir in ein paar Jahren ein "all-in-one" Gehäuse (= eierlegende Wollmilchsau) das folgende Eigenschaften vereint:
- spiegellos
- Gehäusegrösse/Gewicht max. A7II
- hochauflösender Sensor mit 64MP, 36x24mm, 5B/s
- Sensor unterstützt alle gängigen DSLR-Crops (APS-H, APS-C, FT), Bildfolge steigt linear mit sinkender Auflösung
- Sensor unterstützt Multi-Aspekt (1:1, 5:4, 4:3, 3:2, 16:9)
- Sensor unterstützt Pixel-Binning-Modus mit 16 MP, 20B/s
- Bildfolge basiert auf die gewählte Auflösung (je niedriger die Auflösung, desto höher die Bildfolge)
- grosser hochauflösender EVF mit automatischer Crop- und Formatanpassung
- Live-Hystogrammanzeige basierend auf Format und Crop-Grösse
Ein solches Gehäuse liesse sich für jede erdenkliche Anwendung schnell und einfach durch das Menu bzw. Tastenbelegung anpassen:
- Landschaft und Studio mit der Grundauflösung
- Sport- und Wildlife mit hoher Bildfolge im Crop-Modus oder mit Pixel-Binning
- Low Light mit Pixel-Binning
Technisch sollte so etwas schon heute möglich sein. Kosten dürfen sich dann in einigen Jahren (Sensor mit 64MP) in den Regionen der heutigen 5Ds(R) liegen.
Was denkt Ihr zu einem solchen All-In-One Gehäuse? Wo seht Ihr Probleme oder Schwächen (ausser dem Preis )?
vg
alouette
PS: am meisten überrascht hat mich übrigens der LIVE VIEW AF der 5DsR in Verbindung mit dem Canon 100mm Makro Objektiv (welches einen AF-Bereichsbegrenzer aufweist). Wie hat Canon es in so kurzer Zeit es geschafft, ein PD-AF Optik dermassen gut auf CD-AF zu trimmen? Keines meiner FT-Objektive ist an der E-M1 nur annähernd so schnell!
EDIT: Alle Bilder der E-M1 wurden mit MF (Live View 14x Vergrösserung) scharf gestellt. Bei der 5DsR habe ich den AF bei Live View verwendet (und vertraut).
Wohin geht die Evolution bei den teuren Systemkameras?
Werden die grossen Hersteller bei Ihren teuren Profiboliden (> € 3'000.00) weiterhin auf Spiegel und optischen Sucher setzen, oder werden die spiegellosen auch in diesem Bereich Fuss fassen?
Inzwischen gibt es ja mit den beiden A7II-Kameras bereits die 2. Generation an kompakten spiegellosen Gehäuse mit einem 36x24mm Sensor. Die nächste Generation von hoch-auflösenden Elektronischen Suchern wird bestimmt auch schon bald erscheinen. Mit der 5Ds(R) ist nun auch ein extrem hoch-auflösender KB-Sensor auf dem Markt, der zumindest mit passenden Optiken eine so hohe Auflösung liefert, wie sie bis vor kurzem nur bei MF-Digis denkbar war und viel Spielraum zum Croppen bietet.
Läuten die 5DsR und die A7IIR die nächste Runde im Mega-Pixel-Rausch ein?
Ich konnte mir gestern kurz die 5DsR meines Bruders borgen um diese mit meiner E-M1 zu vergleichen. Mein Bruder (ehemaliger FT user) kann sich nicht vorstellen, was man zwischen diesen beiden Gehäusen relevantes vergleichen will: seiner Meinung nach ist die 5DsR die derzeit beste Kamera auf dem Markt und die E-M1 nicht würdig für einen Vergleich . Nun, ich bin da nicht ganz seiner Meinung und zum Glück wusste ich schon vorher, was ich vergleichen will
Auf der fortlaufenden Suche nach Verbesserungen für die Wildlife-Fotofrafie schaue ich auch gerne mal über den Tellerrand sprich zu den grösseren Sensorformaten. Bei ähnlichen Auflösungen kann man beim kleineren Format Dank Brennweitenverlängerungsfaktor ordentlich an Gewicht und Grösse der Ausrüstung sparen: Der Vergleich zwischen der D4 und der E-M1 zeigte, dass bei ähnlichen Auflösungen (16MP) der Brennweitenverlängerungsfaktor nicht nur in der Theorie sondern auch in der Praxis gut stimmt. Aber nachdem die kleineren Sensoren nur langsam höhere Pixelzahlen spendiert bekommen, und im Vergleich dazu Kleinbildkameras heftige Zuwächse spendiert bekommen, kommt man nicht darum herum die beiden Extreme miteinander zu vergleichen: die Pixel auf dem Sensor der 5DsR sind mit 4.14um nur noch minimal grösser als die Pixel der E-M1 mit 3.75um. Ein Ausschnitt in der Grösse von 17.3x13mm vom Sensor der 5DsR besitzt 4'175 x 3'173 Pixel (= 13.1 MP) und ist somit nicht viel kleiner, als das komplette Bild der E-M1 mit 4'608 x 3'456 Pixel (= 15.9 MP)
Dies wiederum bedeutet, dass bei Verwendung derselben Brennweite bei beiden Kameras eine ähnliche Detailauflösung erreicht werden sollte. Die Frage aber ist: stimmt das auch in der Praxis?
Ich konnte gestern einige Testaufnahmen bei der Brennweite von 100mm machen. Die E-M1 mit dem alten 50-200mm f/2.8-2.5 @ 101mm f/4.0, die 5DsR mit dem Canon 100mm f/2.8 Macro @ f/8.0. Siehe Vergleichsbilder unten.
ACHTUNG: Fälschlicherweise hatte ich die 5DsR mit einem 2-fach höheren Blendenwert und einem 4-fach höheren ISO-Wert als die E-M1 betrieben (ich war mit dem Kopf noch bei den Äquivalenz-Werten). Wenn man nur den Crop vergleicht, sollten Blende und ISO identisch eingestellt sein, damit der Vergleich fair bleibt. Dies ist in den eingestellten Bilder nun nicht der Fall, dennoch lässt sich eine Aussage ableiten. Die Ausschnitte sind 100% Crops out of the Cam.jpg. E-M1 Einstellung "Normal" Schärfe und Kontrast auf Wert "0". Die 5DsR war eingestellt auf "Standard". Mein Bruder meinte, dass Schärfe und Kontrast ebenfalls bei Einstellung "0" stünden.
Die Vergleichsbilder zeigen, dass man bei der 5DsR problemlos dieselbe Brennweite wie bei der E-M1 verwenden kann ohne dabei relevant an Detailauflösung zu verlieren. Gleichzeitig kommt man noch in den Genuss des doppelt so grossen Bildwinkels (der hier nicht gezeigt wird).
Canon bietet somit bereits heute eine 35mm-FF-Kamera an, die den Brennweitenverlängerungsfaktor vom 4/3-Format absolet macht, insofern der HiRes-Modus der E-M5II nicht berücksichtigt wird und der der zukünftigen E-M1II nicht sporttauglich sein sollte.
Die 5DsR besitzt keinen Crop-2 Modus (Live-Hystogramm somit nur bedingt nutzbar) und auch keinen EVF. Das bedeutet, dass es nicht wirklich Sinn macht, diese Kamera als Alternative zur E-M1 in Betracht zu ziehen. Selbst die Crop-Modis 1.3 und 1.6 werden im Sucher nur durch einen eingeblendeten Rahmen angedeutet (also keine Vergrösserung des Motivs auf volle Suchergrösse, wie es eigentlich bei einer Cropkamera erwünscht wäre). Aber der Vergleich zeigt, dass der hochauflösende Sensor der 5DsR enormes Potential zum Croppen besitzt und dies mit derselben leichten und führigen Optik. Wo man bis Dato bei der E-M1 aus dem 300mm F/2.8 ein 600mm F/2.8 bzw. 5.6 gezaubert hat, kommt auch die 5DsR mit einem 300mm F/2.8 aus und bietet dabei gleichzeitig den Bildwinkel eines 150mm-Glases.
Warum sollte also nicht ein Hersteller einen solch hoch-auflösenden Sensor in ein Gehäuse mit EVF einbauen, und dabei divers Crop-Modis mit automatisch umschaltender und voller Suchergrösse unterstützen?
Von diesen Gedanken herkommend wünsche ich mir in ein paar Jahren ein "all-in-one" Gehäuse (= eierlegende Wollmilchsau) das folgende Eigenschaften vereint:
- spiegellos
- Gehäusegrösse/Gewicht max. A7II
- hochauflösender Sensor mit 64MP, 36x24mm, 5B/s
- Sensor unterstützt alle gängigen DSLR-Crops (APS-H, APS-C, FT), Bildfolge steigt linear mit sinkender Auflösung
- Sensor unterstützt Multi-Aspekt (1:1, 5:4, 4:3, 3:2, 16:9)
- Sensor unterstützt Pixel-Binning-Modus mit 16 MP, 20B/s
- Bildfolge basiert auf die gewählte Auflösung (je niedriger die Auflösung, desto höher die Bildfolge)
- grosser hochauflösender EVF mit automatischer Crop- und Formatanpassung
- Live-Hystogrammanzeige basierend auf Format und Crop-Grösse
Ein solches Gehäuse liesse sich für jede erdenkliche Anwendung schnell und einfach durch das Menu bzw. Tastenbelegung anpassen:
- Landschaft und Studio mit der Grundauflösung
- Sport- und Wildlife mit hoher Bildfolge im Crop-Modus oder mit Pixel-Binning
- Low Light mit Pixel-Binning
Technisch sollte so etwas schon heute möglich sein. Kosten dürfen sich dann in einigen Jahren (Sensor mit 64MP) in den Regionen der heutigen 5Ds(R) liegen.
Was denkt Ihr zu einem solchen All-In-One Gehäuse? Wo seht Ihr Probleme oder Schwächen (ausser dem Preis )?
vg
alouette
PS: am meisten überrascht hat mich übrigens der LIVE VIEW AF der 5DsR in Verbindung mit dem Canon 100mm Makro Objektiv (welches einen AF-Bereichsbegrenzer aufweist). Wie hat Canon es in so kurzer Zeit es geschafft, ein PD-AF Optik dermassen gut auf CD-AF zu trimmen? Keines meiner FT-Objektive ist an der E-M1 nur annähernd so schnell!
EDIT: Alle Bilder der E-M1 wurden mit MF (Live View 14x Vergrösserung) scharf gestellt. Bei der 5DsR habe ich den AF bei Live View verwendet (und vertraut).
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