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F Zustand gebrauchter objektive bewerten

tim99

Themenersteller
Hallo zusammen,

Ich habe mir einige gebrauchte Nikkor AIS Objektive aus Japan zugelegt. Ich bin jedoch unschlüssig, wie ich den Zustand bewerten soll. Ein 50mm 1.2 wurde als "wie neu" verkauft. Beim Durchleuchten mit einer hellen Lichtquelle ist mir eine Art Nebel aufgefallen. Weiß jemand was das ist? Würdet ihr das als "wie neu" beschreiben? Habe Sorge, dass es sich um einen Pilz oder beginnende Ablösung verkleber Elemente
 

Anhänge

Das ist zwar kein Pilz, aber eine Vernebelung durch Ablagerungen auf der Innenseite der Frontlinsengruppe, die vor der Blende sitzt (von wo der Dreck hereinkommt). Solche Objektive sind sehr alt, und dass das Objektiv wie neu sein soll, sieht nach dem Foto auch nicht so aus - die ursprünglich weiße Beschriftung erscheint schon braun-gelb verschmutzt.
 
Mein Spezialgebiet. Bei diesem Thema hab ich (leidvolle) Erfahrung.

Es ist durchaus möglich auch heute noch AIS-Objektive aufzutreiben, die "wie neu" sind. Selbst die Schmierung der Schneckengänge ist oftmals in gutem Zustand. Es ist aber tatsächlich kaum möglich den Komplettzustand (optisch/funktional) bei Internetanzeigen zu beurteilen. Ich hab noch ca. 15 neuwertige AIS-Objektive, es war allerdings wirklich eine Tortur diese Aufzutreiben.

Vor allem die angebotenen Objektive aus Japan sehen häufig komplett unbenutzt aus, meine Erfahrungen damit sind aber durchweg schlecht. Obwohl sie optisch neuwertig waren ließen sich bspw. bei einem 85 1.4 und einem 135 2.0 die Fokusringe kaum bzw. überhaupt nicht drehen. Die Reparatur kostet beim Nikon-Service ca. 100€, was ich auch für die Reinigung deines Objektivs taxieren würde (Stand vor ca. 5 Jahren). Das Zurückfordern der Zollgebühren bei Retoure nach Japan ist ein Aufwand den man nicht mehrfach betreiben möchte. Ein wenig Geld bleibt trotzdem immer auf der Strecke (Servicegebühr des Versanddienstleisters und Wechselgebühren der Bank).

Am besten man schaut hier in Deutschland (Ebay/Kleinanzeigen) evtl. noch Österreich (willhaben.at) nach den Teilen, da sich der Aufwand für eine eventuelle Retoure (nicht nur gewerblich sondern auch bei fehlerhaften Angaben privat) deutlich in Grenzen hält.

Idealerweise sucht man nach den letztproduzierten Objektiven (was recht einfach an der Seriennummer erkennbar ist: Rolands Nikon Page). Das Alter kann man (unabhängig von der Seriennummer, die neu aufgelegten AIS, ab ca. 2005 beginnen jeweils mit einer höheren vorgestellten Zahl) auch an der Vergütung (SIC ab ca. 2000 - gelbliche Reflektionen, NIC bis ca. 2000 - lila Reflektionen) und dem Fokusgummi feststellen (die neueren AIS, ab ca. 2005 haben auch eine weniger eckige Struktur der Erhöhungen). Bei den Objektiven die nur bis 2005 produziert wurden haben die Letzten nochmals einen anderen Fokusgummi, der wirkt eher gräulich und ist härter als die anderen.

Häufige Schäden an AiS-Objektiven sind:

- Der Fokusring lässt sich nicht geschmeidig/ungleichmäßig drehen. Meiner Erfahrung nach kann man diese Objektive vergessen. Es gibt zwar den Tipp dass man die leicht im Backofen/der Sonne erwärmen soll, aber das wird in der Regel nix. Man müsste neu schmieren und das kostet in der Regel zu viel Geld.

- Vor allem beim 35 1.4 AiS ist die Ablösung der inneren schwarzen Beschichtung im Objektiv häufig. Eigentlich irreparabel, wobei nur in Extremsituation problematisch.

- Ausgeleiherter Blendenring. Macht es halt schwierigere die Blende einzustellen, sonst funktional kein Problem.

- Öl auf Linsen/Blende. Macht auch wieder einen enormen Kostenaufwand, da da Objektiv komplett zerlegt werden muss. Wenn die Blende verölt ist kann es sein, dass sie nicht mehr korrekt schließt und fehlbelichtet wird.

- Blende fährt nicht ganz ein. Hatte ich bei einem anderen 85 1.4. Die Blendelamellen waren auch auf Einstellung 1.4 immer sichtbar (bei manchen Objektiven ist das normal, beim 85 1.4 in dem Maße nicht).

- Filterring verbogen/angeschlagen. Muss man nicht erklären.

- Verfärbungen der eingravierten Beschriftung deutet auf falsche Lagerung hin. Entweder waren sie dann Schmutz ausgesetzt oder z. B. UV-Licht (bspw. durch langfristige Sonneneinstrahlung).

- Glaspilz hatte ich tatsächlich gar nicht so oft. Muss man auch nicht viel zu sagen.

- Trübung/Vernebelung wie hier beschrieben.

(EDIT) - Kratzer auf den Blendenlamellen (meistens symmetrisch auf allen) entweder rückseitig durch die Hinterlinse gesehen oder vorderseitig durch die Vorderlinse sind auch keine Seltenheit. Natürlich auch irreparabel, die Objektive funktionieren in der Regel aber normal.

- Staub im Inneren ist normal und kann beim Durchleuchten mit Taschenlampe mamchmal gruslig aussehen. Ist aber unvermeidbar und in Maßen nicht so problematisch. Es gibt aber Objektive die so zugestaubt sind, dass eine Reinigung unvermeidbar ist.

Weiterführende Informationen gibt es hier: https://richardhaw.com/***********-articles/

Mein Tipp beim Kauf solcher Objektive ist:
1. Nur Objektive kaufen bei denen der Bajonettanschluss komplett neu aussieht. Schwarze Verfärbung darf vorhanden sein, aber wenn Abrieb feststellbar ist besser die Finger davon lassen.
2. Keinesfalls Objektive kaufen an denen die Schrauben (wenn vorhanden am silberner Ring, dem Tubus oder Bajonett) ausgeleihert sind (wenn auch nur minimal). Das deutet eindeutig darauf hin, dass das Objektiv unprofessionell geöffnet wurde.
3. Nur optisch neuwertige Objektive kaufen. Auch wenn oft behauptet wird Nichtgebrauch sei schlecht fürs Objektiv (was sein mag) ist es meiner Meinung nach wohl eher eine Mischung aus Nichtgebrauch und Lagerbedingungen. Die Objektive wurden (mit ein paar Ausnahmen) in so großer Stückzahl hergestellt, dass da noch sehr viele kaum Benutzte im Umlauf sind. Wenn diese gut gelagert wurden sind diese auch heute noch problemlos verwendbar.
4. Die Objektive die von 2005 bis 2020 weiter hergestellt wurden (20 2.8, 24 2.8, 28 2.8, 35 1.4, 45 2.8, 50 1.2, 50 1.4, 55 2.8 Micro, 105 2.8 Micro) kann man (bei Beachtung der oberen Punkte) in der Regel problemlos kaufen. Dann aber auch wirklich auf die Seriennummer achten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, danke für die ausführlichen Erläuterungen :)
15 Sollens erstmal nicht werden, suche altuell noch das 28 2.8 und das 50 1.2. Von vier Objektiven hab ich bis jetzt nur eines (105 2.5, nicht aus Japan) behalten. Die andere wiesen alle mindestens eins der von dir beschriebenen Problemen auf, insofern kann ich deine Erfahrungen bestätigen. Dachte vielleicht bin ich in Anbetracht des Alters der meisten Objektive zu pingelig, aber schätze man muss einfach beharrlich bleiben.
Welches ist denn dein Liebeling aus der großen Sammlung?
 
Auf die Angabe "wie neu" kann man sich gerade bei gewerblichen Anbietern leider immer weniger verlassen. Mit Japanern im speziellen habe ich zwar keine Erfahrungen, aber zuletzt habe ich ein Kameragehäuse über eine große Gebrauchthandelsplattform kaufen wollen, Zustand "wie neu". Der total verschmutzte Sensor war die eine Sache, aber der verbogene Blitzschuh, was sehr stark auf einen Sturz hingedeutet hat, sorgte dann für einen umgehenden Widerruf.
 
Wow, danke für die ausführlichen Erläuterungen :)
Gerne.
Welches ist denn dein Liebeling aus der großen Sammlung?
Nach heutigem Maßstab dürften die alle ein wenig hinterherhinken, wobei sie mit den F-Nikkoren leicht abgeblendet (1-2 Stufen) noch gut mithalten konnten. Abgeblendet waren sie teilweise sogar schärfer und haben grundsätzlich (durch die nicht abgerundeten Blendenlamellen) schönere Sonnensterne produziert. Aus gleichem Grund ist aber das Bokeh i. d. R. weniger attraktiv (die extrem lichtstarken Brennweiten sind die Ausnahme). Ich hab die eher wegen der Haptik und Wertigkeit gekauft und dann auch an analogen Kameras aus der Zeit betrieben. Später hab ich mir eine Nikon Z f gekauft um sie daran zu adaptieren, das allerdings nicht wirklich getan (wg. Adapter und Umständlichkeit). Verkaufen kann ich sie aber auch nicht... :love:

Ich hatte tatsächlich alle von 15mm bis 180mm mit Ausnahme von 35 2.0, 135 2.8 und des unglaublich teuren 58 1.2 Noct.

- Am liebsten verwendet habe ich das 50 1.2, da es noch kompakt, aber mit brauchbaren 2.0 auch noch ein lichtstarkes Portraitobjektiv ist.
- Die technisch Besten dürften die beiden Micro Nikkore 55 2.8 und 105 2.8. Ich glaube schärfetechnisch war da nicht viel zu verbessern, das eckige Bokeh ist halt (aber bei allen AiS-Objektiven) aufgrund der nicht abgerundeten Blendenlamellen Geschmacksache.
- Das beste nicht-Micro-Nikkor dürfte das 85 1.4 sein, da es als einziges auch an Digitalen bedingt offenblendentauglich sein dürfte. Das 50 1.2 hat da brutale Überstrahlungen (die Begrifflichkeiten sind bestimmt nicht korrekt).
- Das 135 2.0 ist eine Diva, da schon bei Offenblende sehr scharf, aber unglaublich empfindlich bei Kontrastkanten und Überbelichtung (Chromatische Aberrationen). Wenn man diese Situationen meidet ist es m. E. aber ein herausragendes Objektiv.
- Die hochgelobten 28er sind zwar beide gut, allerdings eignet sich das 2.8 von der Charakteristik her eher für Reportage (wo man lieber 2.0 hätte), da es auf die Nähe und in der Bildmitte herausragend ist, wohingegen das 28 2.0 vor allem abgeblendet auftrumpft (was man ja eher für Landschaften brauchen könnte wo die Lichtstärke egal wäre).
Die ebenso hochgelobten 105er sind bei gleicher Blende nicht zu unterscheiden. Das 105 1.8 ist nur deswegen schlechter, weil es erst bei 2.8 richtig gut wird. Da kann man auch das kleinere, leichtere und billigere 105 2.5 nehmen und hat sogar den Vorteil, dass man das runde Bokeh (da bei Offenblende die nicht abgerundeten Blendenlamellen ja keine Rolle spielen) schon bei 2.5 hat.
- Das 50 1.8 soll technisch das beste 50er sein. Ich hab es aber aber nie benutzt, da es so ein Plastik-Teil ist.
- Das 45 2.8, das erst mit der Nikon FM3a um 2000 auf den Markt kam wirkt ebenso ein wenig minderwertig im Vergleich zu den normalen AiS. Ansonsten ist es ganz ok und klein und leicht.
- Das 35 1.4 ist ab 2.0 gut brauchbar, 1.4 ist ähnlich dem 50 1.2 bei Offenblende.
- Das 15 3.5 brauch heute kein Mensch mehr, hat aber eine extrem geringe Verzeichnung wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe.
- Das 18 3.5 wird aufgrund der Vignette an Digitalen überall schlechtgeredet. Kann ich nicht beurteilen, meins war nix weil es irgendwie dezentriert war.
- Die Tele-Brennweiten <= 2.8 sind alle hervorragend aber aufgrund Gewicht ebenso wie die UWW (aufgrund der besseren Rechnungen) obsolet geworden.

Auf keinen Fall mehr hergeben würde ich das 85 1.4, 105 1.8 und 135 2.0, da das einfach Ikonen sind. Schönere Objektiv (Vorsicht subjektiv) wurden wohl nie gebaut und man sucht schon eine Weile bis man die technisch/optisch perfekt herbekommt. (da fällt mir auch schon wieder eine Besonderheit ein: Bei allen 135 2.0 die ich hatte (mit Ausnahme des oben genannten aus Japan) lief der Fokusring sehr geschmeidig wie im Neuzustand, während beim 85 1.4 genau das Gegenteil der Fall ist. Fast alle die ich davon hatte liefen etwas sämig, ungleichmäßig oder zu schwer. Entweder Zufall oder die Konstruktion hat darauf auch Auswirkungen.

Abschließend möchte ich mich CH3NO2 anschließen, verlassen kann man sich auf die Zustandsbeschreibungen fast nie. Gerade bei Händlern kriegt man oft richtig runtergeramschte Teile. Viele private Händler sind auch der Meinung, dass aus "abgenutzt" nach 20 Jahren "wie neu" wird. Das ist so die häufigste Antwort die man bekommt wenn man einen versteckten Mangel anspricht: "ist doch schon so alt, was erwarten Sie". Deswegen immer genauestens auf die Fotos achten, Immer nach verölter Blende, Kratzer auf den Gläsern und ordentlichem Lauf von Fokus- und Blendenring fragen. Häufig passt es leider auch dann nicht wenn man gefragt hat, aber dann besteht durchaus die Chance gute AiS-Objektive zu bekommen.

 
Bei "wie neu" bei 30 oder 40 Jahre alten Objektiven bin ich skpetisch. Ja, das gibt es, aber es ist selten. Wenn so ein Zustand wirklich stimmt, sind das rare Sammlerstücke, die locker mal das doppelte bringen eines funktionierenden mit üblichen Gebrauchsspuren, grade wenn es nicht ein 50er 1.8 oder 1.4 ist, sondern ein wenig seltener. Sowas wird in der Regel dann auch nicht zum normalen Preis eines Gebrauchten abgegeben. Grade ein zu tiefer Preis lässt mich da skeptisch werden. Wenn hingegen detaillierte Fotos von allen Seiten und durch die Linse fotografiert bei offener und geschlossener Blende wirklich so einen Topzustand zeigen und der Preis auch nicht zu günstig ist, dann ist das ganze stimmig und könnte eben so ein rares Exemplar sein.
Wer natürlich meint, Mint zum Preis eines normal gebrauchten bekommen zu müssen, der lässt sich auf ein Glücksspiel ein, das durchaus mal gut geht aber eben nicht immer.
 
Wer natürlich meint, Mint zum Preis eines normal gebrauchten bekommen zu müssen, der lässt sich auf ein Glücksspiel ein, das durchaus mal gut geht aber eben nicht immer.
Das ist in der Konsequenz zwar richtig, aber es klingt so ein bisschen durch, dass der Käufer selbst schuld sei wenn er ein günstiges Objektiv das dann nicht dem Zustand entspricht. Als müsse man das erahnen.

Ich sehe das nicht so. Aus gebraucht wird nicht neu nur weil 30 Jahre vergehen und wer falsche Angaben macht kann sich - unabhängig vom Preis - nicht darauf berufen dass das Material schon alt ist. So wird einem als Käufer - selbst wenn man bereit wäre für ein Neuwertiges viel zu zahlen - das Finden unmöglich gemacht.

Ich hab bei falschen Angaben (Mängel müssen erwähnt werden - es sei denn man verkauft wie gesehen, dann wird man aber auch keine Höchstpreise einfahren) konsequent mein Geld zurückgefordert. Ich finde es sogar ziemlich unverschämt dass viele Verkäufer einfach ausprobieren den Artikel als mangelfrei einzustellen, den Preis entsprechend setzen und sich im Nachgang mit dem Alter herausreden. Im Endeffekt hab ich mein Geld immer zurückbekommen (ohne Anwalt), aber das war schon nicht immer einfach.
 
Natürlich muss der Verkäufer ggf. den Artikel wieder zurücknehmen, wenn er nicht der Beschreibung entspricht. Ist doch logisch.

Als Käufer muss man halt bei Angeboten, die eigentlich zu günstig sind für das Gebotene, vorsichtig sein, wenn man sich den Aufwand einer Rückabwicklung nicht antun mag. Es kann ja durchaus das Schnäppchen sein, muss aber nicht. Umso wichtiger ist eben, dass man solche Angebote noch sorgfältiger prüft vor dem Kauf, oder eben grosszügig bereit ist, Aufwand in Rückabwicklung zu stecken. Und wenn das Angebot so ist, dass man nicht richtig prüfen kann, z.B. schlechter Bilder oder mit zu wenig Auflösung, dann muss man sich halt doppelt fragen, ob es einem das Risiko wert ist, eine Rückabwicklung zu machen.

Die Verkäufer machen das u.U . auch nicht wissentlich, grade wenn sie nicht häufig Objektive anbieten. Sieht von aussen gut aus, Glas ist nicht verkratzt, Lack auch schön erhalten? Deckel sind auch beide sehr schön? Schon steht wie neu dran. Dass Blenden verölen können ist auch nicht jedem bekannt. Für den Verkäufer ist es auch nicht toll, wenn er den Aufwand der Rückabwicklung hat.
 
Ich hatte schon mehrere Anfragen wegen solcher Objektive aus Japan mit festem Fokus oder Vernebelung.
Meistens endete das Rückgabeverlangen des Käufers mit einer Rückerstattung des Kaufpreises (allerdings ohne Zoll und Einfuhrumsatzsteuer) und der Entschuldigung des Verkäufers mit der Bitte, das Objektiv zu behalten.
 
Ich sag nichts bei versteckten Mängeln (bspw. die nicht komplett öffnende Blende beim 85 1.4 (wie oben erwähnt)), aber wenn ich ein Objektiv verkaufe drehe ich doch mal an jedem Ring und guck durch, auch wenn ich kein Experte bin. Bei einer Kamera leg ich zumindest eine Batterie ein und schau ob überhaupt was geht und guck durch den Sucher und löse einmal aus - ansonsten verkaufe ich als defekt. Vielen ist aber selbst das zu viel.

Schöne Beispiel aus meinem persönlichem Erfahrungsschatz:
Nikon 35Ti: Kamera hatte Fehlfunktionen/Wackelkontakt, Gehäuse war gar nicht richtig geschlossen (Schrauben am Gehäuseboden fehlten und es fiel beim normalen Halten fast auseinander).
Nikon F100: Trotz optischem Neuzustand konnte keine Taste gedrückt werden. Wie fest verklebt mit Sekundenkleber oder so. Man konnte von außen aber wirklich nichts erkennen. Ich weiß nicht wie sowas passiert.
Nikkor 135 2.0: Der Fokusring lies sich keinen Millimeter bewegen.

Die Wahrheit liegt bestimmt irgendwo dazwischen, aber ich glaube viele Verkäufer denken immer noch wenn Sie nur irgend einen Dummen finden der kauft sind sie aus dem Schneider. Tatsächlich ist es auch unglaublich schwierig sein Recht geltend zu machen wenn sich der Verkäufer quer stellt.

Einen Fall hatte ich wo der Verkäufer nach Rücksendung mit meinem reklamierten Objektiv (ohne dass ich es verlangt hätte) angeblich zu einem Fotoladen gegangen ist und sich eine Expertise erstellen hat lassen ohne mir jemals eine Rechnung oder den Prüfbericht vorgezeigt zu haben. Die angeblichen Kosten dafür von 50€ hat er dann einfach einbehalten (das Ergebnis der vermeintlichen Prüfung war natürlich das es in absolut herausragendem Zustand war). Es gibt solche Verkäufer und das sind auch nicht wenige. Meistens sehen die es auch bei offensichtlichen Schäden nicht ein sondern es wird ihnen nur "zu blöd zu diskutieren", deswegen nehmen sie den Artikel zurück. (Wohlgemerkt: ich kaufe nur bei Verkäufern mit Top-Bewertungen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf keinen Fall mehr hergeben würde ich das 85 1.4, 105 1.8 und 135 2.0, da das einfach Ikonen sind. Schönere Objektiv (Vorsicht subjektiv) wurden wohl nie gebaut und man sucht schon eine Weile bis man die technisch/optisch perfekt herbekommt.

@Robspeng: Ich habe sehr viel gelernt aus Deinen Beiträgen in diesem Thread. Danke!
Meinst Du hie nur die ais-Objektive oder auch die Nachfolger, zB das AF DC-Nikkor 135/2 ?
 
@Robspeng: Ich habe sehr viel gelernt aus Deinen Beiträgen in diesem Thread. Danke!
Meinst Du hie nur die ais-Objektive oder auch die Nachfolger, zB das AF DC-Nikkor 135/2 ?
Super, das freut mich.

Worauf genau beziehst Du Dich? Meine Kommentare beziehen sich ausschließlich auf AiS Objektive. Wenn du aber eine Frage hast zum Vergleich der AiS zu anderen kann ich vielleicht auch was beitragen, man liest ja so einiges.
Ich hatte nur ganz wenige Berg und Tal, K oder Ai, ganz einfach aus dem Grund, dass die AiS die letzte Generation von Nikon MF-Objektiven waren und sie somit die optisch beste Leistung besitzen (wobei das nicht ausnahmslos richtig ist, einige wurden auch übernommen und manchmal sind die Vorgänger sogar besser). Der andere Grund war, dass ich vor allem mit Nikon FM2, F3 und FM3a fotografier(t)e, wo diese Objektive einfach nativ dazugehören. Außerdem finde ich sie - abgesehen von den Berg und Tal - einfach am schönsten.

(EDIT) Ach so, jetzt hab ich es verstanden. Ich meine natürlich die AiS. Mit den Nachfolgern konnte ich nie viel anfangen. Rückwirkend betrachtet haben die AiS jetzt auch ihre Funktionalität erhalten (da sie an Nikon Z sehr gut adaptiert werden können; die Adaption an Nikon F wurde - unverständlicherweise, vor allem da es ja eine Retrokamera (Nikon Df) gab - nie zufriedenstellend gelöst), wohingegen die frühen AF-Linsen mit Stangenantrieb durch den FTZ Adapter nichtmehr fokussieren können. Also wenn zukunfssicherheit ein Thema ist dann auf jeden Fall AiS oder AF-S Objektive kaufen. (Natürlich lassen sich die AF auch manuell fokussieren, aber nach allem was ich gehört habe nicht so geschmeidig wie die MF-Nikkore - ich hatte wie gesagt nie eins).

Hier noch ein aktuelles Foto meiner drei Grazien (alle in der Version vor 2000, also mit NIC-Vergütung und den üblichen Griffgummis):DSC_2348.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
... aber nach allem was ich gehört habe nicht so geschmeidig wie die MF-Nikkore - ich hatte wie gesagt nie eins.
Das kann ich grundsätzlich bestätigen: Ich habe das Nikkor 200/4.0 Ai (etwa 1981) und 4 AF-D-Nikkore: 18, 85, 135 und 180mm. Mit den AD-D geht das manuelle Fokussieren ganz anständig, das ist aber hinsichtlich Gefühl und Präzision weit entfernt vom 200/4.0 Ai.
Für die stangenbetriebenen Nikkore gibt es ja einen Ausweg, der angeblich recht ordentlich funktioniert: Sony-DSLM mit dem Adapter Monster LA-FE2.
 
Ich bin jetzt insofern weiter gekommen, dass ich ein 50mm 1.2 aus später Produktion auftreiben konnte, das optisch echt noch gut aussieht. Hier ist mir allerdings aufgefallen, dass der Blendenring deutlich mehr Widerstand hat, als alle anderen AIS Objektive, die ich bis jetzt in der Hand hatte. Ob das an der geringen Abnutzung ob des geringen Alters liegt?
Mir ist außerdem noch aufgefallen, dass die blende eine recht komische, asymmetrisch gezackte Form annimmt, wenn man auf 2.0 abblendet. Die blendenlamellen stehen teilweise ein wenig über. Hat da einer Erfahrung mit? Sind das Fertigungstoleranzen? Beim 28mm 2.8 das ich noch hier habe, siehts genauso aus, das 105 2.5 hat das nicht.17258671177915725299889784588612.jpg
 
Widerstand am Blendenring liegt entweder an fehlender Schmierung (das ist einfach nur so eine gebogene Metalllasche die in Vertiefungen am Blendenring einrastet) oder in der fortgeschritteneren Variante daran, dass sich die Lasche schon ins Metall gefressen hat.
Das mit den Blendenlamellen ist hingegen normal.
 
Hm okay. Klingt ungut. Werde das mal beobachten und wenns schlimmer wird überprüfen lassen. Kann mir schon vorstellen dass bei neueren Objektiven diese Metalllasche noch nicht so ausgeleiert ist und daraus ein höherer Widerstand resultiert...
Danke nochmal für die ganzen Infos in diesem Thread, finde ich echt top. Hatte mit deutlich weniger Reaktionen gerechnet. :)
 
Vom 50/1.2 AI-S Nikkor wurden mit den S/N 400001 - 427017 gut 27.000 Stück hergestellt, die ältesten sind 18 Jahre alt, die neuesten höchstens 4 Jahre, da das Objektiv seit 2020 discontinued ist - kurz davor war es noch neu für etwa 750 € zu haben.
Nach der S/N deines Exemplars schätze ich das als höchstens 10 Jahre alt ein.
 
Ja genau, deswegen die Überlegung, dass mir der höhere Widerstand nur auffällt, weil ich nur alte Nikkor AIS zum Vergleich habe (30 Jahre plus).
 
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