Die Lösung wäre ganz einfach: Verfasse zu den im Unterforum "Galerie" eingestellten Aufnahmen Deine Bildkritik und debattiere über die psychologische Wirkung des Bildaufbaus, der Farben oder was auch immer. Mir liegt eine derartige exzessive Betrachtung fern. Ein Bild spricht mich an oder es spricht mich eben nicht an - das muss ich nicht in Form ausführlicher Interpretationen darlegen. Trotzdem akzeptiere ich es, wenn im Unterforum "Galerie" eine ausführliche Bildbesprechung vorgenommen wird.
Dieses Thema "Wo stehen die Sensoren von Canon?" befindet sich im Unterforum "Ausrüstung". Und hier wird eben die Leistung und Funktion verschiedenster fotografischen Ausrüstungsgegenstände diskutiert. Sollte das nicht in Deinem Sinne sein, zwingt Dich hier niemand, diesen Themen Beachtung zu schenken. Ich bzw. sehr viele andere Nutzer dieses Forums beschäftigen sich neben der Fotografie an sich auch gerne intensiv mit der Technik einer Kamera und finde auch am Testen von Kameratechnik Gefallen. Daher freue ich mich, dass es diese Diskussionen über Kameratechnik in den Unterforen "Ausrüstung" gibt.
Aber gut - zum Thema, inwiefern die Sensoren aktueller EOS-Kameras im Vergleich zu Sensoren aktueller Kameras der Konkurrenzfirmen (allen voran Sony) einzuordnen sind:
Bei der Betrachtung des Dynamikumfanges fällt auf, dass die Canon-Sensoren bei sämtlichen Formatfaktoren (1", APS-C, KB) einen geringen Dynamikumfang bieten als das bei Sony-Sensoren der Fall ist.
Beispielsweise liegt der Dynamikumfang einer EOS 750D bei 12,0 Blendenabstufungen. Eine Sony a6000 mit identischer Sensorgröße bietet mit 13,1 Blendenabstufungen einen um 1,1 Blendenstufen größeren Dynamikumfang. Das entspricht einen größeren Dynamikumfang von etwa 10 Prozent.
Das Auflösungsvermögen moderner Sensoren ist hingegen bei sämtlichen Kameras weniger kritisch, sodass es hier kaum Unterschiede bei vergleichbaren Kameras gibt. Eine a6000 mit ihren 24 Megapixeln wird sich hier kaum von einer EOS 750D unterscheiden lassen. Das Auflösungsvermögen wird somit wesentlich durch das verwendete Objektiv bestimmt. Weiter ist als nicht zu unterschätzender Einflussfaktor auf das Auflösungsvermögen (bzw. "Schärfe") die Aufnahme an sich zu nennen. Ein genaues Arbeiten bei der Aufnahme wirkt sich deutlich mehr auf die Schärfe aus. Daher sind hier Fehler (beispielsweise durch Verwacklungen, falsche Einstellungen -> Beugungsunschärfe, mäßige Leistung bei Offenblende, etc.) beim Aufnahmeverfahren an sich durch den Einsatz von Stativen, (Spiegelvorauslösung) und Fernauslöser zu vermeiden um ein optimales Ergebnis zu erhalten.
Im Endeffekt ist der relevanteste Unterschied bei einem Vergleich zweier Kameras des gleichen Formatfaktors (hier APS-C) lediglich der Dynamikumfang. Daraus ergibt sich dann ein verbessertes Rauschverhalten, sodass das Grundrauschen bei niedrigster ISO-Empfindlichkeit bei einer aktuellen Sony -Kamera geringer ausfällt, als das bei einer Canon-Kamera der Fall ist.
Der Unterschied lässt sich in der Praxis darstellen. Bereits bei der Betrachtung eines unentwickelten RAW-Bildes oder eines .jpeg Bildes ergeben bei höheren ISO-Empfindlichkeiten Unterschiede. Gerade aber auch bei der nachträglichen Bearbeitung kommen diese Unterschiede auch bei niedrigster und optimalster ISO-Geschwindigkeit (meist ISO 100) zur Geltung. Inbesondere in der Landschaftsfotografie bei nachträglicher intensiver Aufhellung (oder Abdunklung) macht sich der größere Dynamikumfang bemerkbar. Wunder sind hier aber auch nicht zu erwarten, sodass man durch den Einsatz von Grauverlaufsfiltern bereits bei der Aufnahme reduzieren sollte oder nach Möglichkeit durch mehrere Aufnahmen bei unterschiedlichen Aufnahmeparamtern ein nachträgliches Zusammenfügen (Blending) dieser Aufnahmen vornehmen sollte um den Dynamikbereich zu steigern.
Die Kombination aus einem möglichst dynamikreichen Sensor, dem Einsatz von Grauverlaufsfiltern und ggf. der Blending-Methode würde natürlich das technisch gesehen optimalste Ergebnis (im Sinne von größten Dynamikumfang) bringen.
Welche Potential bei der nachträglichen Bearbeitung bei den unterschiedlichen Sensorenherstellern vorhanden ist, wird in diesem
Video dargestellt. (ab ca. 30:40: Vergleich Rauschverhalten verschiedenster Kamerasensoren bei verschiedenen ISO-Einstellungen, insbesondere auch ca. 33:10 min.: Vergleich Aufhellung einer Landschaftsaufnahme bei ISO 100) Es wird unter anderem eine Sony a7 II mit einer EOS 5DM2 (beides Kleinbildkameras) verglichen. Die a7 II bietet laut
dxomark einen Dynamikumfang von 13,6 Blendenabstufungen; die EOS 5DM2 einen Dynamikumfang von 11,9 Blendenabstufungen. (Die "aktuellen" Modelle 6D und 5DM3 haben einen ähnlichen Dynamikumfang, sodass man auch die "alte" 5DM2 für diesen Vergleich heranziehen kann)
Wie bereits oben erwähnt - die Unterschiede sind bei einer unbearbeiteten .jpedg / RAW Aufnahme in höheren ISO-Regionen durchaus erkennbar. Sehr viel deutlicher erkennt man das dank des größeren Dynamikbereiches das bessere Potential eines Sonysensors (des gleichen Formatfaktors) aber bei der nachtäglichen RAW-Bearbeitung, da hier mehr Helligkeitsinformationen aufgenommen wurden - diese Unterschiede sind dann auch bei den niedrigsten ISO-Empfindlichkeiten erkennbar.
Bei Deiner Fragestellung gehe ich davon aus, dass Du das Optimum aus einer Kamera herausholen möchtest: Du solltest Dir darüber im Klaren sein, dass eine Aufnahme im .jpeg-Format eine komprimierte Datei der Aufnahme ist, die die Kamera eigenständig über die .jpeg Engine aus dem Rohdatenformat erstellt. Die Parameter ("Bildstile" -> Schärfe, Kontrast, Farben, etc.) lassen sich durch entsprechende Einstellungen im Menü der Kamera anpassen. Allerdings ist eine .jpeg Datei denkbar ungünstig für eine nachträgliche (aufwendige) Nachbearbeitung mittels EBV, da ein sehr großer Teil der Daten durch die Kompression verloren gegangen ist. Man kann sich das in etwas so vorstellen, wie bei einer mp3 Musikdatei - die nicht hörbaren Frequenzen werden abgeschnitten und somit wird Speicherplatz gespart. Bei der Bilddatei werden Informationen (Farb-, Helligkeitsinformationen) abgeschnitten und sind dann in der .jpeg Datei nicht mehr vorhanden. Vorteil ist natürlich die kleinere Dateigröße. Der Nachteil wird dann bei einer nachträglichen Bearbeitung deutlich - die Regler sollte man dann nur noch minimal verschieben, da ein Abreißen der Tonwerte bereits durch kleinere Korrekturen auftreten kann. Das Rohdatenformat ist die unkomprimierte Datei und sollte unbedingt für nachträgliche Bearbeitung verwendet werden, da hier wesentlich mehr Bearbeitungsspielraum möglich ist.
Daher verwundert mich, dass Du einerseits die schwächeren Canon-Sensoren kritisiert, Du aber andererseits nach den .jpeg Leistungen der Kameras fragst - durch die Verwendung von .jpeg Dateien verschenkt man einen großen Teil an Bildinformationen.
Das ist das Los der EF-Nutzer.

Bin da der gleichen Meinung: Ein Komplettwechsel auf ein anderes System macht keinen Sinn, wenn man bereits auf eine umfangreiche Ausrüstung eines Systems zurückgreifen kann. Müsste ich aber eine Neuanschaffung tätigen, würde derzeit die Wahl wohl auf FE fallen oder auf das FX-System.
Darüber kann man nur spekulieren. Aus welche Gründen auch immer, hat man sich etwas auf den Lorbeeren ausgeruht. Allerdings wage ich zu behaupten, dass Canon langsam aufgewacht ist bzw. aufwacht. Der relativ rauscharme Sensor der 70D (Dynamikumfang von 11,6 Blendenabstufungen), nun die 760D mit einem Dynamikumfang von gar 12,0 Blendenabstufungen, die kürzlich vorgestellte
hochauflösende 5DsR mit einem Dynamikumfang von 12,4 Blendenabstufungen bei 50 Megapixeln auf einem Kleinbildsensor und die kürzlich im Rahmen einer Pressemitteilung angekündigten
APS-H Sensoren mit 250 Megapixeln lassen vermuten, dass Canon auch auf dem Gebiet der Sensoren wieder aufholen möchte. Für eine derart hohe Auflösung sollten vielerlei grundlegende technische Änderungen am Aufbau des Sensors vorgenommen worden sein. Eine Verkleinerung des Fertigungsverfahrens, eine Verkürzung der Signalwege, etc. . Mit dem relativ veralteten bisherigen Fertigungsverfahren sind solche Auflösungen auf einen KB-Chip wohl nicht möglich. Von diesen Entwicklungen dürfte wohl eine längst überfällige 5DM4 (evtl. auch 6DM2) profitieren, sodass ich diesbezüglich guter Dinge bin. Ich denke, dass man früher oder später seine EF-Objektive wieder nativ an einem Sensor betreiben kann, der dem aktuellsten Stand der Technik entspricht und mit guten Dynamikwerten auch den Canon-Landschaftsfotografen wieder glücklich machen kann.

Soll aber natürlich nicht heißen, dass man mit einer 6D / 5DM3 / 760D eine veraltete und unfähige Kamera besitzt bzw. kauft.
Ich denke nicht, dass durch die parallele Nutzung einer 750D / 760D hinsichtlich der Bildqualität (bzw. des Dynamikumfanges) große Sprünge im Vergleich zu Deiner mft-Kamera zu erwarten sind. Überhaupt solltest Du keine deutlichen Sprünge durch den Umstieg von mft auf APS-C erwarten. Falls Du einen dynamikreicheren Sensor suchst, dann würde ich definitiv zu einem Sony-Sensor greifen. Beispielsweise sehe ich die Sony a6000 als gute Alternative zur umfangreich ausgestatteten 760D. Etwas deutlicher würde der Sprung auch durch die Wahl einer kompakten Kleinbildkamera wie der a7 / a7 II / a7R ausfallen. In Kombination mit einer Festbrennweite (T* FE 35 f/2.8, T* FE 55 f/1.8, etc.) ist das eine sehr kompakte und leistungsstarke Alternative.
gruß,
flo