Abgesehen davon, dass der Eröffnungsbeitrag, bzw. die darin enthaltene Frage, m.E. keine Kunstdiskussion "vom Zaun brechen" wollte, möchte ich mir ein paar Bemerkungen "nicht verkneifen".
Was ist Kunst?
Interessant, dass sich damit eher "Nichtkünstler" beschäftigen als "Kunstschaffende".
Ich meine: Kunst ist ein kreativer Prozess, der als Kunst schaffen beabsichtigt war. Das Ergebnis oder die Aktion ist Kunst, da sie als solche deklariert ist. Basta!
Ob der Betrachter es als (seine) Kunst empfindet oder nicht, ist vollkommen unerheblich. Kunst ist nämlich nicht "demokratisch"! Ansonsten müssten wir, vor Ausstellungen, über jedes Exponat abstimmen lassen; wie dann wohl die Inhalte unserer Museen aussehen würden?
Meiner Meinung nach, ist es absolut nicht arrogant, wenn jemand sich als Künstler bezeichnet. Es ist eine spezifische Form der Tätigkeit, bei der es ebenso unerheblich ist, ob sie hauptberuflich ausgeübt wird oder nicht!
Würde es als arrogant beurteilt werden können, wenn jemand sagt oder schreibt, dass er Dachdecker ist?
Meiner Meinung nach ist es absolut arrogant, wenn Künstler die Anerkennung von Kunst, das Schaffen oder die zweifelsfreie Indentifikation von Werken, als Kunst an solche Nebensächlichkeiten, wie einem Kunststudium "ankoppeln". Wer "Visuelle Kommunikation" oder auch "Malerei" an einer Hoch-, Tief- oder sonstigen Schule "studiert" hat, bekommt am Ende event. ein Diplom. Und? Es mag ja sein, dass derjenige dann Werke kunsthistorisch oder auch stilistisch einordnen kann. Ob er anschließend Kunst "produziert" ist doch was vollkommen anderes! Dazu braucht er das Studium nicht! Das würde ja bedeuten, dass Autodidakten keine Künstler sein können. War Magritte dann Künstler???? Ähhhh!!???
Ja kann denn Zufall Sünde sein oder kann ich Kunst zufällig schaffen?
Nein! Kunst(schaffen) als automatischer Prozess, in dem das Schaffen nicht (geht das??) kontrolliert oder gelenkt wird ist bekannt. Aber das automatische Tun war gewollt!
Die fehlerhafte fotografische Aufnahme ist keine Kunst, weil die Aufnahme selbst bereits nicht so gewollt war. Das gleiche Bild, wenn es gewollt ist und welches "Eigenarten" in der Darstellung aufweist ist Kunst, wenn der Prozess so beabsichtigt war und die daraus resultierenden "Bildfehler" keine Bildfehler mehr sind sondern künstlerischer Ausdruck.
Die Werke/Aktionen können gefallen, berühren, mich zu Phantasien anregen, mich aufregen, langweilen oder auch nicht (und was es sonst noch so gibt). All das hat aber nichts damit zu tun, ob das Betrachtete Kunst ist oder nicht!
Schlielich sage ich zu einer Fotografie ja auch nicht, "Das ist aber gar keine Fotografie und Du bist kein Fotograf", weil mir das Bild nicht gefällt.
Was ich geschrieben habe ist übrigens halbwegs ernsthaft; es ist aber auch daraus entstanden, nachdem wir (lose Künslergruppe; nein nicht die Blauen Radfahrer) uns gestern abend mit lesen und sprechen über die Worte und Sätze in diese ganzen Beiträgen, ein wenig die Zeit vertrieben haben....
GREY!