Der Unterschied zu "digitalen" Objektiven ist der häufig verwendete Zusatz DX bzw. Hinweis auf Vignettierungen bei Verwendung im KB-Format (Tendenz in Richtung Vollformat und Austausch sämtlicher Objektive lässt grüßen). Auch gibt es bei "analogen" Objektiven kaum Unschärfe oder Lichtverluste an den Rändern, weil diese ja nicht genutzt werden.
Also hier wird's diffus.
1. DX ist die Bezeichnung von Nikon für Objektive, die nur einen DX-Bildkreis (also auch "Crop", Faktor 1.5 kleiner als Kleinbildformat) ausleuchten können
2. weiterhin gibt es aber auch noch andere Bezeichnungen wie zum Beispiel "DG" bei Sigma - im Gegensatz zu "DC" bei Sigma. Letzteres entspricht dem DX von Nikon, das DG bedeutet aber nur "Digital Grade" - und meint damit, dass das Objektiv speziell für digitale Kameras "optimiert" wurde - der Bildkreis bleibt aber passend für Kleinbild. Was da genau gemacht wird, entzieht sich der öffentlichen Kenntnis, und viel davon ist Marketing-Blabla.
Tatsächlich kann man aber Objektive mit bestimmten Merkmalen bauen, die der Digitaltechnik besonders zu gute kommen.
1. Auflösungsverhalten ggü. anderen Abbildungsfehlern: Sensoren lösen allen Unkenrufen zum trotz schon bei 6MP besser auf als Omas 400-ASA-Weihnachtsfilm. Da man vom "digitalen Bild" generell eine hohe "Schärfe" erwartet, macht es unter Umständen Sinn, die Ortsauflösung (Schärfewiedergabe) zu verbessern, wobei sich gleichzeitig in der Regel - sofern man nicht auf teureres Glas/bessere Fertigung zurückgreift) andere Parameter wie Chromatische Abberation verschlechtern. Da das z.T. von den Kameras sogar schon automatisch korrigiert wird, nur begrenzt ein Nachteil
2. möglichst paralleler Strahlengang: je steiler der Winkel ist, mit dem die Lichtstrahlen auf dem Sensor auftreffen, um so geringer fällt die für digitale Sensoren spezifische Vignettierung aus. Da der Strahlengang durchaus durch passende Rechnung des Objektivs zu beeinflussen ist, kann man bei der optischen Konstruktion Wert darauf legen, möglichst "steil" auftreffendes Licht zu erhalten. Das ist z.B. das Problem vieler alter Weitwinkel-Objektive mit großer Öffnung, die noch nicht speziell so konstruiert sind - für Film ist der Winkel relativ egal. Ich glaube Olympus (oder Pentax?) hat da besonders viel Marketing-Buhei drum gemacht, aber letztlich hat es sogar technisch Hand und Fuß - ich bezweifle nur, dass ein 0815-günstig-Zoom mit "D*"-Bezeichnung dahingehend irgendwie optimiert ist. Beim modernen 1700€-Weitwinkel hingegen ist schon mit Sicherheit davon auszugehen.
3. Entspiegelung der hinteren Linse: da der Sensor im Gegensatz zum Film stark reflektiert, kann ein helles Licht (Straßenlaterne, Mond, ...) vom Sensor auf die hintere Linse, und von dort wieder zurück auf den Sensor reflektiert werden. Gibt ein doofes Doppelbild, das sich reduzieren lässt, wenn die hintere Linse "entspiegelt" wird. Das wird tatsächlich bei vielen neuen Objektiven gemacht.
Das sind so die wichtigsten Punkte, wobei man wirklich nie weiss, was drinsteckt. Es spricht ja schon Bände, das weder Canon noch Nikon spezielle "Digital-Versionen" ihrer Objektive anbieten, wenn man absieht von den Crop-Rechnungen, die nicht am Kleinbildformat funktionieren. Aber sowas wie ein "70-200/2.8 DG" sucht man bei beiden vergeblich. Genauso wie überhaupt eine entsprechende Auszeichnung.
Wobei ganz klar zu sagen ist, dass auch Nikon bspw. bei neuen Objektiven die Hinterlinsen offensichtlich speziell vergütet, mein MF 50/1.8 reflektiert wie blöd, neue Objektive nicht.