das ist die typisch deutsche Mentalität. Hier wird auf Teufel komm raus reglementiert, was das Zeug hält. Auch wenn man damit mehr kaputt macht, als durch die Regelverletzung kaputt gemacht würde.
Ich würde es etwas differenzierter formulieren, aber leider ist das oft auch mein Eindruck (ich bin Deutscher).
Warum also nimmt sich ein Moderator heraus, zu bestimmen, was off-topic ist und was nicht.
Weil irgendjemand es eben tun muss, auch auf die Gefahr hin, dass es mal schief geht. Kein Richter ist unfehlbar, trotzdem muss es Leute geben, denen die Macht gegeben wird, einfach eine Entscheidung zu treffen.
Ich würde nur mal gerne genau mit jenen Diskutieren, die die Meinung vertreten, es wäre schlecht, wenn man über den Tellerrand guckt!
Auch das würde ich anders formulieren, aber ein Stück weit würde ich mich als ein solcher Diskussionspartner anbieten.
Oder ich will es nochmal anders erklären: ich finde es doof, wenn ich - mitten in der Nacht, wo weit und breit kein Auto zu sehen ist, ich an der rot zeigenden Fußgängerampel stehen muss, nur weil es ein Gesetz gibt, demzufolge ich das nicht darf. Das hat dann nicht mehr mit vernünftigen Regeln zu tun, weil wem soll es stören, wenn ich um 2 Uhr in der Nacht bei Null-Autoverkehr das rote Fußgängerlicht ignoriere?
An dieser Stelle sind wir völlig einer Meinung.
Ich bin ein Mensch, dem eine Regel einsichtig sein muss. Wenn draußen viel Verkehr ist, ist es klar, dass man nicht einfach so über die Straße gehen kann, ohne sich bzw andere zu gefährden. Dafür hat der Mensch dann Regeln gefunden, welche das Zusammenleben in diesen Situationen vereinfacht. Aber mir fehlt nun mal um 2 Uhr die Einsicht, wenn 100 km links und 100 km rechts kein fahrendes Auto zu sehen ist, dass ich trotzdem dort stehen bleiben muss, nur weil eine unintelligente Glühbirne meint, das wäre jetzt unbedingt notwendig.
Auch dem schließe ich mich völlig an.
Du willst einfach nicht einsehen, das es Regeln und Vorschriften gibt, die man beachten muss. Du willst nicht einsehen, das es Wege gibt, die man benutzen muss.
[...]
Akzeptiere doch bitte einfach, das es in jedem Bereiche des Lebens Regeln und Vorschriften gibt, die man beachten muss, egal ob es einem passt oder nicht.
An dieser Stelle sehe ich mich auf der Seite von phototipps.com: Mich regen in der Tat Menschen auf, die auf ein blindes Befolgen von Regeln pochen. Einzige gegebene Begründung: Es seien schließlich Regeln und die seien zu befolgen! Ob das nun tatsächlich typisch deutsch ist, wie es das Klischee und oft auch mein persönlicher Eindruck sagt, kann ich nicht letztlich beweisen.
Ich halte es auch für eine Art von Faulheit, Regeln einfach um ihrer selbst willen zu akzeptieren, anstatt sie zu hinterfragen. Man spart sich Nachdenken, vermeidet Risiken und hat dabei sogar noch das gute Gefühl, alles richtig gemacht zu haben, da man ja die Regeln befolgt hat.
Darüber nun im Detail zu philosophieren, würde hier sicherlich zu weit führen. Grundsätzlich stimme ich aber denjenigen zu, die mitten in der Nacht die Fußgänger(!)ampel ignorieren würden - das tue ich auch.
Im hier diskutierten Fall stehe ich allerdings dennoch tendenziell auf der Gegenseite. Denn ich kann die Regel, um deren Einhaltung es hier geht, bis zu einem recht hohen Grad durchaus nachvollziehen und bin nicht der Meinung, dass sie nur um ihrer selbst willen durchgesetzt wird. Auch wenn dieser Thread zugegebenermaßen relativ schnell geschlossen wurde (einige Postings nach dem ersten Eingriff der Moderators im Verhältnis zu zahlreichen on-Topic-Beiträgen zuvor), kann ich die grundsätzliche Sichtweise nachvollziehen: Off-Topic nervt! Ich gebe zu, dass es oft sehr verlockend ist, auf einen eigentlich schon OT-Beitrag noch weiter OT zu antworten, weil es sich gerade so schön anbietet, man etwas dazu passendes gerade loswerden möchte usw. Das passiert auch mir häufiger. Beim Lesen eines Threads allerdings ist OT wirklich hinderlich.
In einigen sogenannten "Bilder-Meinungen-Threads" hätte ich mir streckenweise sogar eine strengere Reglementierung gewünscht. So einen Thread sehe ich mir an, wenn ich an der Leistung und den Möglichkeiten beispielsweise eines Objektivs interessiert bin. Dann gibt es da ein nettes Portrait vom Nachwuchs eines Users. Sehr schön mal zu sehen, dass das mit dem Objektiv geht. Aber dann kommentiert einer das Bild, es geht um die Bearbeitung, die Location, wie man ein Kind dazu bekommt, so nett in die Kamera zu lächeln, dass das beim Nachwuchs eines anderen Users doch nie klappt, ... Das mag ja alles ganz interessant sein - und aus der Situation in dem Moment heraus auch verständlich und naheliegend. Wenn ich den Thread aber durchsehe, weil ich mich für das Objektiv interessiere, interessiere ich mich eben für das Objektiv und nicht für Tipps und Tricks der Kleinkinderfotografie. Wenn man dann ständig x Beiträge dieser Art überscrollen muss, um zum nächsten Bild zu kommen, kann das ziemlich nerven. Und hierbei geht es ja noch, da man sehr schnell erfassen kann, wann es On-Topic-weitergeht, weil das vermutlich der nächste Beitrag mit angehängtem Bild sein wird. Bei anderen Threads ist es noch viel anstrengender.
Kurz: Ich bin dagegen, Regeln einzuhalten, nur weil es eben Regeln sind. Aber in diesem Fall bin ich für die Einhaltung der Regeln, weil ich ihren Sinn sehe und die Nachteile ihrer Nichteinhaltung mehrfach erfahren habe.