Roxbury schrieb:
@ AndreasB
Huhu, was meinst du eigentlich wenn du von allgemeiner Agenturfotografie sprichst? Verkaufen deine Beispielfotografen weiter oben (Arktis-Tierfotograf, Großformatmann) alle primär an Agenturen?? Bzw. was für Arten von Aufträgen werden denn von Agenturen vergeben (und lohnen dann auch für die Agentur ein Gehalt das für 3 Wohnsitze reicht)?
Eine "allgemeine" Bildagentur - also eine Bildagentur, die Bilder zu allen möglichen Themen anbietet, die bei Bildverwendungen so gebraucht werden (also alle Themenbereiche von Objekten, Studiofotografie, Landschafts-/Reisefotografie, Technik, Industrie, People-Aufnahmen von Freizeit bis Beruf/Business, etc. (also so gut wie alles, was an Bildern in jeder Art von Werbung oder Zeitschriften etc. gebraucht wird), hat entsprechend laufend Bedarf an neuen Bildern zu all diesen Themenbereichen. Auch Agenturfotos müssen immer möglichst neu und aktuell sein.
Fotografen, diie viel für solche Bildagenturen fotografieren und sie mit vielen guten Bildern beliefern, sind aber nie dort "angestellt", sondern freie, selbstständige Fotografen (vom engagierten Amateur bis zu diversen Berufsfotografen), die eben laufend auf eigene Kosten produzieren und das Material dann bei ihren Agenturen anbieten.
Dort wird dann gesichtet und ausgewählt, was gut, verkaufbar und gefragt erscheint und die Bilder im Bildarchiv/Bilddatenbank archiviert.
Von den Verkäufen erhält dann der Fotograf ca. 40 - 50% des Bildhonorars, das der Kunde je nach Verwendung zahlen muss.
Ein guter Agenturfotograf, der dabeii ständig mehrere tausend sehr gute Bilder beii einer gut gehenden Bildagentur hat, kann damit dann z.T. erhebliche Umsätze erzielen. Besonders auch, wenn seine Bilder in größerer Zahl in den Katalogen der Bildagentur erscheinen, die an die bekannten Werbeagenturen, Verlagshäuser, etc gehen.
Das habe ich eben selbst als Mitarbeiter im Bildarchiv so einer größeren Bildagentur erlebt, dass die Fotografen, bei denen es gut lief und diie laufend gute Biilder geliefert haben, sehr gut davon leben konnten und mit dieser Arbeit eben ihre Foto-Reisen, Fotostudios, Wohnungen, etc. finanzieren konnten.
Je vielseitiger ein Fotograf dabei ist, desto mehr gefragte Themen kann er beliefern und desto konstanter können seine Umsätze/Abrechnungen bei der Agentur dann sein. Das geht im Prinzip auch mit spezialisierteren Themenbereichen (z.B. nur Reisefotografie ooder nur Food-Fotografie), aber dann kann es auch leichter Umsatzeinbrüche geben, wenn solche Themen mal gerrade weniger gefragt sind und die Verkäufe/Abrechnungen stagnieren.
Ein guter Agentur-Fotograf wird aber immer im engen Kontakt mit seiner/n Bildagentur/en sein und mitbekommen, was gerade besonders im Trend liegt und gefragt ist.
Ds ist natürlich nichts für sog. "Künstler"-Fotografen, die ihre kreativen Ideen verwirklichen wollen, sondern man muss eben liefern könnne, was auf dem Bildermarkt gerade gefragt ist.
Mancher kann aber dann auch noch nebenzu seine eigenen kreativen Ideen für sich selbst umsetzen, wenn er mit dem Bildagenturgeschäft guut abgesichert ist.
Die Fotografen, die ich als Beispiele erwähnt hatte, haben zu 90% für ihre Bildagenturen produziert. Überwiegend frei ohne direkten Auftrag der Agentur, aber die Agentur sucht sich eben aus den angebotenen Biildern das aus, was sie für gut verkaufbar hält. Teilweise aber auch in vorheriger Absprache mit der Agentur, quasi als Auftargsproduktionen.
Das iist auch von der Art der Bildagentur abhängig, ob sie eben Fotos nur in Kommission ins Bildarchiv aufnimmt (Abrechnungsmodell), oder aber Bilder inkl. Nutzungsrechte zu einem einmaligen, festen Kaufpreis abkauft. Dann ist der Anteil der diirekten Auftragsproduktionen größer.
Die Agentur bespricht dann regelmäßig mit dem Fotografen, was für Themen sie in nächster Zeit brauchen kann und der Fotograf organiisiert und prdziert entsprechende Aufnahmen, die er dann eben an die Agentur verkauft.
Viele Fotografen bieten den Agenturen aber auuch nur nebenbei ihre Bilder an und produzieren in erster Linie direkt für eigene Kunden.
Andreas