AW: Wie "veraltet" ist der Fovoen X3 Sensor ?
...warum vermeidest Du hier bewusst den Begriff BANDBREITE ? Und warum gehst Du nur auf die unterschiedlichen Tiefen der Sensorpositionen innerhalb des Pixels und nicht auf die unterschiedlichen Dicken der drei Sensoren innerhalb des Pixels ein ?
a) weil Bandbreite impliziert, dass der Blaukanal alles von 400-490, der Grünkanal alles von 490-560, der Rotkanal alles von 560-700 Nanometer erhalte. So scharf ist es aber nicht und darf es nicht sein - weder bei Bayer noch bei Foveon.
b) Unterschiedliche Dicken sind für das Prinzip der Farbzuweisung unerheblich. Sie dienen wie Du schon sagtest der Anpassung der Spektralempfindlichkeit des Sensors auf unser Sehen bei Tageslicht, indem sie der Absorptionsstochastik folgend von oberflächlich nach tief immer dicker werden. Grün- und Rot-Layer ragen übrigens auch bis an die Oberfläche. Warum wohl?!
...zunächst zur Klarstellung und ich denke Du stimmst mit mir darin überein: Licht einer bestimmten Wellenlänge hat eine bestimmte Farbe. Ein Farbton setzt sich u.U. aus mehreren, mehr oder weniger weit auseinanderliegenden Farben (Wellenlängen) des Spektrums zusammen.
Denke mal das ist so auch für Dich akzeptabel.
Ist noch nicht ganz vollständig. Ein cyan-blauer Farbton kann genauso gut monochrom (488er Laser) oder als Wellenlängengemisch (z.B. Himmelsreflexion in Südsee-Meerwasser) gebildet werden. Es besteht also Eindeutigkeit bei der Benennung einer durch eine bestimmte Wellenlänge erzeugten Farbe, aber Mehrdeutigkeit in der Benennung der an der Bildung einer bestimmten Farbe beteiligten Wellenlängen. Daher ist die Kenntnis der exakten Wellenlängen für die Fotografie auch unerheblich.
Diese Wellenlängen generieren nun an den Ausgängen der einzelnen Sensoren des 3-lagigen Pixels, je nach Farbe und Farbton (Gemisch von Wellenlängen) und damit je nach Eindringtiefe 3 relativ genau definierte Ausgangswerte die mathematisch genau zu einem genauen digitalen Wert für die weitere Verarbeitung berechnet werden können. Also haben wir hier exakte, direkt von jedem Pixel gelieferte Werte.
Nö. Ein mit 532 nm Wellenlänge vor sich hindümpelndes Lichtquant kann auf seinem Weg durch einen X3-Sensor in blau-, grün-, oder rot-empfindlichen Bereichen absorbiert werden und eine Ladungstrennung erzeugen. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gleich, aber es ist und bleibt ein stochastischer Prozess. Dementsprechend ist das, was an den drei Auslesekanälen eines Pixels anliegt noch ein Rohdatensatz, der eine Farbzuweisung erst nach Ausmultiplikation mit einer Korrekturmatrix erlaubt. Heraus spaziert eine Farb- aber keine Wellenlängeninformation. Es könnten ebenso gut 10.000 Photonen mit 532 nm oder 10.000 Photonen mit Wellenlängen von 500-560 nm gewesen sein.
Beim Bayer-Filter Sensor sieht das anders aus, denn da wird aus vier benachbarten Pixeln über Wahrscheinlichkeitsalgorythmen aus den Intensitätswerten für den jeweiligen Farbwert jeder Pixelposition der vier benachbarten Pixel ein Näherungswert gebildet.
Die Farbzuweisung passiert exakt nach dem gleichen Strickmuster (Berechnung durch Ausmultiplikation mit einer Matrix) wie bei hintereinanderliegenden Foveon-Pixeln. Nur die Ortszuweisung kommt noch hinzu.
Es ist meiner Ansicht nach schon ein Unterschied ob ich aus drei an EINER Pixelposition exakt messbaren Werten durch Addition und Subtraktion einen Gesamtwert exakt berechne, oder ob ich durch Wahrscheinlichkeitsrechnung den Näherungswert von VIER Pixelpositionen ungefähr bestimme.
Es ist meiner Ansicht nach schon ein Unterschied ob ich aus drei an EINER Pixelposition mittels der Wahrscheinlichkeit der Absrptionstiefe ungefähr abschätzbaren Werten durch Addition und Subtraktion einen Gesamtwert hinreichend genau approximiere, oder ob ich durch Matrixrechnung den exakten Wert durch exakte Messung an VIER benachbarten, auf definierte Spektralcharakteristiken hin sensibilisierte Pixelpositionen bestimme.
Wie viele Sätze möchtest Du noch emotional tönen, um von der Realität abzulenken?
BTW: der gesamte "wie-funktioniert-das-Diskurs" hat mit der Ausgangsfrage immer weniger zu tun.
Das Sony-Patent zeigt, dass die Absorptionstiefen-Prinzipien weiterentwickelt werden können, mehr kann man für den Moment doch gar nicht wollen.
... und damit für mich EOT.