naja, ich habe bis vor 2 jahren eine 256-slot library mit 8 laufwerken betreut, die fast 200 server abgegriffen hat. da gab`s schon ab und zu mal kaputte bänder die nicht mehr lesbar waren, ohne dass die library ( oder netbackup ) vorher gemeckert hätte.
Wenn es um Archivierung (oder um hochwertige Backups) geht, dann sind die Daten ohnehin an (mindestens) zwei voneinander unabhängigen Standorten vorrätig zu halten.
Man denke nur an einen größeren Brand.
Und hier spielt Digitaltechnik ihren größten Vorteil aus. Man KANN Daten duplizieren.
Ohne großen Aufwand (d.h. mit linearem Aufwand).
man darf nicht vergessen dass bänder und harddisks auch analoge medien sind, die irgendwann dem zerfall ausgesetzt sind.
Du kannst jederzeit verlustfrei eine Kopie ziehen. Du kannst feststellen, ob diese Kopie ein hundertprozentiger Clone ist.
Analogtechnik verfällt Tag für Tag. Kopien sind immer schlechter als das Original.
klassische analoge medien haben gegenüber digital-analogen medien einen ganz grossen vorteil: sie werden allmählich, langsam, schlechter
Ich würde das tägliche Dahinrotten als den größten Nachteil von Analogtechnik ansehen.
Wenn das ein Vorteil sein sollte, dann hast Du eine von mir disjunkte Weltanschauung.
während bei einem fehler eines analogen mediums die datei einfach weg sein kann. so ganz und gar.
Du kannst mit relativ wenig Aufwand die Fehlerrate von Digitaltechnik unter eine vorgebbare Grenze drücken. Die dafür notwendige Mathematik ist 40 Jahre alt, wenn auch Dir unbekannt.
eine alte analoge "datei" kann ich meist, wenn auch mit grossem aufwand, noch restaurieren, man nehme als beispiel mal die ältesten analogen medien: ölgemälde.
Wenn die Maler ihre Ölgemälde heutzutage ansehen müßten, würden sie das Heulen bekommen. Eigentlich sind das kulturell als wertvoll angesehene Mumien, die jeweils
nach geltender Lehrmeinung restauriert wurden, meist wurde aber von der darauffolgenden Lehrmeinung diese Restauration als Verschlimmbesserung angesehen.
Stell Dir vor, es hätte zu Rembrandt's Zeiten höchstwertige Digitalaufnahmen der Bilder gegeben (für jeden Punkt wird das spektrale Reflexionsverhalten über dem Winkel, dazu noch das Höhenprofil gespeichert -- Exabytes pro Bild).
Das Originalbild wäre das Originalbild, wenn Du Dir aber das Bild ansehen willst, kannst Du das an Hand der Digitalfotografie wesentlich besser. Sogar genaue Analysen über Zeichentechnik etc. sind an der Digitalkopie besser möglich!
man verstehe mich nicht falsch, ich bin selbst ein verfechter von digitaler speicherung ( hab schliesslich lang genug damit zu tun um zu wissen was geht und was nicht ), die aufzuwendende sorgfalt und die laufenden kosten sind geringer als bei analogen medien ( wenn ich meine analogen negative so lagere wie´s eigentlich sein muss: in einer dunklen, vollklimatisierten kammer mit idealer temperatur und luftfeuchtigkeit ).
Ölhaltige Farben hätte man nie unter eine sauerstoffhaltigen Athmospäre lagern dürfen.
was es kostet, negative "verlustfrei" zu lagern: man frage in einem museum nach. digital ist das ganze tatsächlich günstiger.
Häufig wird heutzutage gemischt archiviert. Analog und digital.