Ich hatte mich vor ein paar Jahren mit meinem Canon-Geraffel auf das - für mich - wesentliche eingeschossen. Neben meiner 5Dii hatte ich ein 24er, 35er und 85er jeweils mit f/1.4 und das grandiose 135/2 L und mit diesem schlanken Equipment bin ich bestens klar gekommen. So recht vermisst habe ich da eigentlich nie etwas.
Hab
ich das geschrieben?
Dann hab ich doch glatt das 200/2.8 L vergessen. Außerdem hatte ich nur das billige 35er.
Erstaunlich, ansonsten waren wir zu exakt der gleichen Auswahl gelangt.
Die 7D hatte ich allerdings nie, dafür vorher eine analoge EOS 1.
Im direkten Vergleich zur 5Dii ist die D850 eine Kamera vom anderen Stern und für mich auch immer wieder eine gute Wahl.
Ja.
Mich hat sie allerdings dazu verleitet, Dinge zu tun, die ich nie tun wollte.
Nach einem Wochenende des Insekten-Stackens waren meine Bandscheiben reif für die Reha. Hätte ich nicht endlich mal was stacken wollen, weil die D850 stacken kann, wäre ich nie im Leben auf die Idee gekommen, im meinem Alter am Boden rum zu kriechen und Ungeziefer zu jagen.
Und ja, ich weiß, man kann, man muss nicht.
Und nu? Ich habe aktuell deutlich mehr als die 4 Objektive für Canon, spiele aber derzeit noch mit allen, so dass ich im Moment noch kein Land sehe, welche Objektive denn über kurz oder lang "gehen" und ob man dann mehrere Abgänge durch etwas "hochwertigeres" ersetzt. 24-120/4 und 85er weg, dafür 105/1.4? Nimmt man das wirklcih gern neben einem 50er Art und (U)WW mit?
Nein. Ich hatte es zwei Jahre im Schrank liegen. Wäre ich hauptsächlich auf Portraits spezialisiert, hätte ich es vielleicht öfter verwendet. So war es vor allem mein Bühnenglas. Bei Konzerten, Theater, Diskussionen und ähnlichen Events ist es ein Traum. Man kann es offen einsetzen und hat auf die Distanz genau die richtige Schärfentiefe. Seit ich (nach fast 40 Jahren Millionenstädte) aufs Land gezogen bin, fällt auch das für mich flach. Dank IBIS böte sich für den Zweck heute ohnehin eher eine Z6II an.
Jetzt suche ich nach einer
kontemplativen Kamera für fotografische Meditation, wenn ich's mal so picksüß formulieren darf.
Bei mir haben sich einfach die Anforderungen geändert:
Kaum noch Action, kaum noch Menschen, dafür viel Landschaft.
Die Df wäre da schon fast die Lösung - wenn sie einen modernen Sensor hätte.
Die Voigtländer Linsen sind auch fast perfekt (klein, handlich, verzeichnungsfrei, gestochen scharf - und die Farben!), das 135/2 DC ein tolles Glas, wobei ich dann doch wieder meist das Sigma Apo Macro 150/2.8 stattdessen einpacke, weil es einfach vielseitiger ist.
Über das 24-120 haben wir uns hier ja schon unterhalten. Aber für kurze Trips, falls sie wieder einmal möglich sein sollten, reicht eigentlich auch ein modernes Smartphone - zum Filmen sowieso.
Man setzt sich auf mehreren Ebenen mit der Thematik auseinander, natürlich häuft man dann erst mal Substanz an, wie du auch bei den Gitarren. Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass du diese nach dem Kauf auch gespielt hast und dann doch bei deinen 2 "Lieblingen" gelandet bist. Das war bei mir mit dem Canon-Zeug auch so und wird früher oder später auch bei meinem aktuellen Nikon-Geraffel so sein, aber aktuell lebe ich die Zwischenphase aus und habe Spass mit meinen diversen Spielzeugen, bis ich zu der Einsicht komme, was mir wirklich wichtig ist im System und was ich durchaus abgeben könnte ohne es zu vermissen.
Letztlich kann die beste Gitarre spielerisches Können nicht ersetzen.
*) Aber zu neuen Abenteuern kann sie einen schon verleiten (Jazz, Gipsy-Swing,…).
Ähnliches darf man auch von einer neuen Kamera erwarten. Wobei es mir tatsächlich in erster Linie um die Optik geht - und dann halt um das dazu passende Gehäuse. Bei
Gehäuse drängt mich GAS dzt. sehr Richtung GFX...
*)
Den meisten Gitarristen fehlt *immer genau eine* Gitarre. Wenn man da über so ein Vintage-Exemplar stolpert, ist das ein wenig wie verlieben. In London musste ich mich vor Jahrzehnten mit aller Kraft selbst dran hindern, den Preis eines Kleinwagens für eine 52er Fender Butterscotch-Telecaster auszugeben. Wahrscheinlich hatte ich nie zuvor und nie mehr danach so ein Solo hingelegt wie in diesem Musikladen in Camden Town. Vielleicht hätte sie mein Leben verändert - ich werde es nie erfahren. Sicher ist nur, dass ich damals damit in arge finanzielle Bedrängnis gekommen wäre, und meine bessere Hälfte wohl mit wenig Begeisterung darauf reagiert hätte (unter deutlich besseren Voraussetzungen war dann die Heritage schon eine Herausforderung).
Ährm... GFX