Danke, Archilex für Deinen Beitrag!
Du hast vollkommen Recht, was das Eifern um hohe MPs betrifft.
Aber erlaube mir eine Randbemerkung:
In deiner Fototasche ist schon eine D800
...aber das hat sicher triftige Gründe
Gruss,
Fritz
Hallo Fritz,
ich arbeite an einem Kunstprojekt wo sehr große Drucke geplant sind und die D800E hat mir meine Anschaffungsüberlegungen bezüglich Mittelformat und vor allen Dingen gegenüber Leica S zu einem Bruchteil der Kosten gelöst.
Dabei drucke ich selbst bei 3:2 bis zu 111/166 cm oder ab und an auch über 200 cm Breite, abseits vom 3:2-Format. Größere Formate sind geplant und kommen dann von einem Druckdienstleister.
Ich hatte vor Jahren schon mal die D3x im Auge und gegen der D700 getestet. "Damals" war schon klar, dass die 24 gegenüber den 12MP nur einen "kleinen" Vorteil bieten.
Bei den Tests damals hatten meine Mitarbeiter zunächst auf die D700 getippt als die Poster (damals alle in der Größe 1,50/1,00 m) vor ihnen lagen als die hochauflösendere D3x. Wir haben dann die Ursachen gesucht und bemerkt, dass die D700 andere, kontrastreichere Settings hatte und haben erst auf den zweiten Blick, bei Unterschreitung des üblichen Betrachtungsabstands (Bildschirmdiagonale) festgestellt, dass in den anderen Bildern der D3x ein klein wenig mehr Details liegen. Wir haben dann die Settings der D3x so verändert, dass diese die "Lebendigkeit" der D700 erreichten, der eigentliche "Mehrwert" war aber immer nur zu sehen, wenn man eben sehr nah ran ging und fast immer musste man suchen .. z.B. nach mehr Auflösung im Putz des Hauses oder den feineren Härchen oder Wimpern im Gesicht.
Das bedeutete für mich damals, dass selbst bei Großformaten die "Lebendigkeit" und der "Wooow-Effekt" zunächst einmal nicht primär in der Auflösung liegt, sondern diese eher eine nette Dreingabe für den Fall der Unterschreitung des Betrachtungsabstand ist.
So wie ich auch festgestellt habe, dass ein unscharfes D800E Bild in einer kleineren Darstellung durchaus scharf wirkt, sich aber bei Vergrößerungen über das originale Format hinaus "scharfe" Bilder besser vergrößern lassen. Ich kann das technisch nicht wirklich erklären aber es sieht so aus, als ob man die Unschärfe eben mit vergrößern würde, selbst wenn man das 16MP Bild unterm Strich insgesamt mehr vergrößern muss.
Grundsätzlich erscheint mir aber die Steigerung von 12MP auf 36MP sichtbarer für meine Zwecke als damals die Steigerung von 12 auf 24. Die D3x war für mich das Geld nicht wert. Die D800E ist dafür ein "Geschenk". Ich fotografiere persönlich mit der D4 lieber, da ich damit schneller scharfe und effektvolle Bilder erhalte. Die D800E bleibt die Kamera für die Kunst oder, was sich interessanter Weise herausgestellt hat die Kamera fürs Weitwinkel, wenn ich mit zwei Kameras parallel arbeite. Sie erspart mir dann Objektivwechsel und stellt hochauflösende WW/UWW-Aufnahmen bereit, die ich dann tatsächlich mal croppen kann wenn es sein muss. Aber die Freude am Arbeiten stellt sich mit der D4 ein.
Und ja die D800E hat einen Qualitätsvorteil wenn man über DIN A3 druckt (und man Bilder haben möchte die bei Unterschreitung des Betrachtungsabstand immer noch mehr Details zeigen - das ist nett aber für ein normales Bild "too much"). ABER man muss um diesen Erffekt zu erhalten sauber arbeiten und verliert im High-ISO-Bereich auch sehr schnell an Auflösung, so wie man auch schnell an Auflösung verliert, wenn man zu lange Verschlusszeiten hat, die bei der D800E kürzer ausfallen müssen als bei anderen Kameras, so wie auch die Objektive und die Blenden ideal passen müssen. Man hat dann schnell ein 36MP Bild, das auf Pixelebene nicht das hält was es verspricht. Die Vorteile der 36MP müssen hat ERARBEITET werden und sie bis zu einem Großformatdruck aufrecht zu erhalten ist nicht einfach.
Grüße
Alexander
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